Als Königin Elizabeth am 2. Juni 1953 in der Westminster Abbey gekrönt wurde, waren zum ersten Mal in der Geschichte britischer Krönungen TV-Kameras dabei, um die Zeremonie live in die Wohnzimmer der Untertanen zu übertragen.
Elizabeth war absolut not amused darüber. Vulgär fanden sie und die anderen Mitglieder des Königshauses dieses neue Medium für die Massen. Das hat doch nichts bei einem solch royalen Anlass zu suchen. Doch sie musste sich schließlich dem öffentlichen Druck beugen und die Übertragung zulassen.
Süß, oder?
Man muss einfach über diese Geschichte schmunzeln. Süße altmodische fünfziger Jahre. Heute sind die TV-Übertragungen der königlichen Highlights in der Westminster Abbey ja nicht mehr wegzudenken. Der Trauung von Prinz William und Kate konnte man sogar live auf Youtube folgen.
Naja, damals wussten sie es ja noch nicht besser.
Aber packen wir uns doch mal an die eigene Nase!
Wie oft lehnen Sie etwas reflexartig ab, weil es neu und anders ist? Wie oft fallen Sie lieber in alte Muster zurück, anstatt etwas zu wagen? Wie oft würden Sie gerne etwas Neues ausprobieren, aber machen dann doch einen Rückzieher, weil es anders ist und möglicherweise von den Kollegen nicht ernst genommen werden könnte? Oder weil es einfach bequemer ist, wieder die alte Vorlage zu verwenden. Weil wir sie in und auswendig kennen, weil sie als quasi-Standard anerkannt ist und weil man das so schließlich macht. Und schon immer so gemacht hat.
Nichts ist gut, weil es schon immer so gemacht wurde. Nicht immer ist es sinnvoll, alles Alte umzustoßen und gegen etwas Neues zu ersetzen. Aber es ist immer sinnvoll, zu hinterfragen, ob man etwas nur deshalb ablehnt, weil einem das Neue Unbehagen bereitet.
[Foto: CC-BY Library and Archives Canada, K-0000045]
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