Aber das ist doch wichtig!

Was ist denn hier wichtig? Erklären Sie Ihrem Publikum lieber das große Ganze als jedes einzelne Mosaiksteinchen.

Aber das ist doch wichtig!

Na und? Ist doch völlig egal, denn Ihr Publikum kann sich nun einmal nicht alles merken, was Sie für wichtig halten.

Aber trotzdem, das kann man einfach nicht weglassen.

Und wieso nicht? Wenn es sich eh keiner merkt?

Weil sonst die Substanz fehlt.

Aha. Die Substanz.

Naja, der Vortrag wird doch sonst zu dünn.

Was soll denn ein dünner Vortrag sein?

Einer, bei dem nur gelabert wird.

Entschuldigung? Der Rest Ihres Vortrags ist nur gelabert?

Nein, natürlich nicht. Aber wenn ich das weglasse, fehlt was.

Natürlich fehlt was. Aber wenn es sich eh keiner merken kann, wen interessiert das dann?

Mich.

Das ist egal.

Und meinen Chef.

Das ist auch egal. Nur Ihr Publikum zählt.

Aber ich habe mir viel Mühe damit gemacht.

Na und? Relevant ist nicht, wie viel Mühe Sie bei der Vorbereitung hatten, sondern nur, wie viel am Ende ankommt.

Und Sie meinen wirklich, ich kann das weglassen?

Sie müssen! Sorgen Sie dafür, dass das, was Sie sagen, so verständlich wie möglich ist und lassen Sie alles weg, was davon ablenkt, also auch all’ die Fakten, die Sie zwar selbst für wichtig halten, auf die Sie stolz sind, oder die Ihnen viel Mühe gemacht haben. Verständnis ist das Ziel, nicht Wissen. Nur das Publikum bestimmt, ob Ihnen das gelingt.

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Was Hänschen nicht lernt…

So sieht es oft bei Schulreferaten aus. Weil die Lehrer selbst wenig von Präsentationen verstehen, lernen es die Schüler falsch.

Man sollte meinen, dass es in der Wissensgesellschaft zu unseren wichtigsten Fähigkeiten zählt, Ideen verständlich zu erklären und andere für seine Ideen zu begeistern. Ist aber offenbar nicht so, denn es sieht immer noch düster aus in der Ausbildung zum sog. Knowledge Worker. Dort, wo Kommunikation auf dem Lehrplan steht, werden die kommunikativen Fähigkeiten eher verdorben als verbessert. Das ist sogar eher schlimmer geworden, seit in den Schulen Referate mit PowerPoint gehalten werden.

Wer nicht selber denkt, wird verdorben

Schon zu unserer Zeit hatten Referate nichts mit guter Kommunikation zu tun. Im Gegenteil: es war immer eher eine Prüfungssituation und ging selten – eigentlich nie – darum, neue spannende Ideen in die Köpfe der Mitschüler zu pflanzen. Für die Lehrer waren die exakten Jahreszahlen und Fakten wichtiger, als den Schülern beizubringen, wie man die Klasse für ein Thema begeistert. Klar, Fakten kann man ja auch viel leichter prüfen.

An Uni und im Job wird es nicht besser. Weil es falsch vorgelebt wird, wird der Nachwuchs letztlich verdorben.

An der Uni ist es nicht besser. Zwar haben die Professoren und Betreuer wenigstens selbst recht viel Erfahrung im Schreiben und Präsentieren, aber die falsche. Sie machen es selbst nicht gut und sollen es dann anderen beibringen. Dabei kommt dann so etwas heraus wie die 1-7-7-Regel oder, dass man die wichtigsten Punkte auf einer Folie hervorheben soll (anstatt z.B. überhaupt nur das Wichtige drauf zu schreiben).

Wer danach noch nicht verdorben ist, wird spätestens im Unternehmen verdorben, wo man lernt, dass das schon immer so gemacht wurde, dass das so erwartet wird und dass ja schließlich die Präsentation auch Dokumentation und Handout sein soll.

Taugen die Lösungsansätze?

Erkannt ist das Problem schon lange. Die Lösungen überzeugen aber meist nicht. An den Schulen werden heute Präsentationen mit PowerPoint geübt – von Lehrern, die nicht wissen, worauf es dabei ankommt. Stattdessen bekommen die Schüler die ewig falschen Regeln eingebläut.

An den Unis gibt es, teils verpflichtende, Kurse zu Soft Skills – von denselben Professoren oder Assistenten, die auf Konferenzen und in Vorlesungen langweilige und unverständliche Vorträge halten.

Wir brauchen eine flächendeckende Grundausbildung in guter Kommunikation

Was wir brauchen, ist eine Ausbildung, die den Schülern, Studenten und Berufsanfängern beibringt, wie sie ihre Ideen klar kommunizieren und ein Publikum für ihr Thema begeistern; wie sie mit klarer Gestaltung Gedanken sichtbar machen und wie sie auch komplizierte Ideen in Klardeutsch erklären.

Wir brauchen eine flächendeckende Grundausbildung in guter Kommunikation. Nicht nur für die Schüler und Studenten, sondern auch für die Ausbilder.

Das geht nur mit echten Profis. Die HAWK Hildesheim ist da z.B. mit Anke Tröder seit Jahren Vorreiter. Auch an der Uni Osnabrück hat man das erkannt und in diesem Semester solch ein Programm gestartet, für das ich einen Lehrauftrag habe.

Das kann jedoch nur ein Anfang sein. Was wir brauchen, ist eine systematische Ausbildung. Und zwar nicht nur für die Schüler und Studenten, sondern auch – und gerade – für diejenigen, die sie ausbilden. Diese würden übrigens ganz unmittelbar auch persönlich in ihrem Job davon profitieren.

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STOP – oder es knallt

Vier Buchstaben auf rotem Grund, sonst nichts! Das STOP-Schild macht richtig, was viele PowerPoint-Folien falsch machen.

Es ist Freitagabend. Im Feierabendverkehr nähern Sie sich einer Kreuzung. Auf einem bunten, achteckigen Schild steht: „Gefährliche Kreuzung! Verkehrsfluss der kreuzenden Hauptstraße nicht stören. Bitte an der unten angebrachten weißen Linie anhalten. Erst fahren, wenn sich eine Lücke im Straßenverkehr ergibt.“ Was in dieser Situation absurd klingt, ist in Meetingräumen Alltag: hoffnungslos vollgeschriebene Folien.

Niemand käme auf die Idee, auf ein STOP-Schild alle Informationen aus der Straßenverkehrsordnung zu schreiben. Das wäre sogar gefährlich, denn es würde die Fahrer ablenken. Warum aber lenken Sie Ihr Publikum mit all den Informationen auf Ihrer Folie ab? Nur weil es nicht um Leben und Tod geht?

Lernen Sie von der Straßenverkehrsordnung präsentieren mit unserem neuen Download: STOP – oder es knallt.

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In our jet-fuelled, caffeine-induced, celebrity-a-minute world, who actually has the time to learn a thing or two?

C’mon, let’s face it, life’s too bloody short.

What you need is instant knowledge.

Und das liefert das wunderbare Buch Life in Five Seconds auf äußerst pfiffige Weise. Die beiden Autoren, Matteo Civaschi und Gianmarco Milesi bringen Allgemeinwissen in kleinen Stories auf den Punkt. Das Besondere: alle Stories bestehen aus extrem einfachen Piktogrammen und halten den Kern so wichtiger Episoden wie van Gogh, dem Computer, Spiderman oder Jesus in zumeist vier Stationen fest. Das ist interessant, durchdacht und nicht immer ganz Ernst gemeint.

Und so ist es dann eben doch kein Buch für Menschen mit zu wenig Zeit. Denn ich habe über’s Wochenende viel Zeit damit verbracht, die Geschichte(n) zu erforschen – und dabei in der Tat das ein oder andere gelernt. Gerade durch sein Prägnanz lädt das Buch zum Verweilen ein. Am besten bilden Sie sich selbst ein Urteil anhand der Leseprobe (aktivieren Sie am besten den Vollbildmodus):

Es liegt auf der Hand, dass diese zugespitzte Art der Piktogramm-Geschichte eine wunderbare Methode ist, mit der Sie auch Ihr Präsentations-Thema auf den Punkt bringen können. Um Ihnen den Schritt zu erleichten, habe ich eine Vorlage erstellt, in der Sie Ihre Ideen zum Leben erwecken können. Herunterladen, ausdrucken, ausfüllen, Präsentation halten, Lob ernten! Viel Spaß dabei.

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Faule Designer

Ein fauler Designer. Sind Sie auch einer?

Faule Designer erzielen bessere Ergebnisse, weil

  • sie den Stift nicht in die Hand nehmen, bevor sie genau wissen, was sie eigentlich ’rüberbringen wollen.
  • sie keine Folie gestalten, bevor sie sicher sind, dass sie sie auch brauchen.
  • sie erst dann eine weitere Farbe verwenden, wenn es wirklich nicht mit weniger geht.
  • sie erst dann eine andere als die Hausschrift verwenden, wenn sie ganz genau sagen können, warum.

Faule Designer sind bessere Designer, weil sie ihren Kopf einschalten.

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Die schlechten Manieren im Verkehr visualisiert

In New York kommen täglich bei Verkehrsunfällen vier Menschen ums Leben oder werden schwer verletzt, 3/4 davon an Kreuzungen. Der Designstudent Ron Gabriel hat sich in seiner Masterarbeit gefragt, ob er aus der Vogelperspektive Ursachen dafür erkennen kann.

An einer Kreuzung hat er eine Kamera in einigen Metern Höhe platziert und sich das Verkehrsgeschehen an mehreren Tagen aus der Vogelperspektive angesehen. Anschließend hat er das Verhalten der Teilnehmer in diesem kurzen Film unter die Lupe genommen:

Man erkennt gut, dass sowohl Autofahrer wie auch Radfahrer und Fußgänger bisweilen haarsträubende Manöver durchführen; fast wundert man sich, dass nicht noch mehr passiert.

Sichtbar wird das durch sparsame, aber konsistente Markierungen der Verkehrsteilnehmer. Das funktioniert aus zwei Gründen besonders gut. Erstens lenkt Gabriel die Aufmerksamkeit durch die roten “Zappelmarken” genau auf diejenigen Situationen, in denen sich ein Verkehrsteilnehmer besonders „schlecht“ benimmt.

Zweitens werden nur diejenigen Verkehrsteilnehmer markiert, die auch anschließend in eine gefährliche Situation verwickelt sind. Die Markierungen wären völlig wertlos, wenn Gabriel sich dazu entschlossen hätte, alle Verkehrsteilnehmer als Auto, Fahrrad oder Fußgänger zu markieren – ein Fehler, den ich immer wieder in Präsentationen beobachte.

In solchen Fällen wird dann alles irgendwie gekennzeichnet. Weil dann das Wesentliche aber eben auch nicht mehr erkennbar ist (wenn alles wichtig ist, ist nichts wichtig), verwenden die Autoren noch mehr Markierungen, z.B. Pfeile oder weitere Farben – was es aber noch unübersichtlicher macht.

Wenn alles wichtig ist, ist nichts wichtig.

Was man aus Ron Gabriels Verhaltensanalyse der Verkehrsteilnehmer lernen kann ist nicht nur, dass es zu viele Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger, die sich im Verkehr schlecht benehmen. Man sieht auch, wie hilfreich es bisweilen ist, die Vogelperspektive einzunehmen und die Blicke der Betrachter gezielt auf das Wesentliche zu lenken.

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Die Pause als wichtigstes Stilmittel

Wenn jeder kleinste Raum mit Information gefüllt ist, dann ist es unheimlich schwierig, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden. Wo zu viel Information aneinandergereiht steht, ohne Raum zum Atmen, hilft nur noch Schreien, um gesehen zu werden.

Besser ist es, den wirklich wichtigen Botschaften den nötigen Raum zur Entfaltung zu geben. Das wissen Designer, die White Space bewusst einsetzen, um die eigentliche Botschaft wirken zu lassen. Das wissen auch Rhetoriker, die ganz bewusst Pausen einsetzen, um die Dramatik einer Textpassage zu steigern. Und das wissen auch Musiker, die Pausen nicht zufällig, sondern ganz bewusst setzen, um der Melodie ihre Spannung zu geben.

John Cage, einer der einflussreichsten Komponisten experimenteller Musik des 20. Jahrhunderts, hat diese Erkenntnis auf die Spitze getrieben. Sein berühmtestes Werk, 4’33″ besteht aus drei Sätzen und jeder einzelne davon besteht aus genau einer Pause. Die Kontroversen nach der Uraufführung können Sie sich sicher noch heute bildlich vorstellen. Tatsächlich ist bis heute umstritten, ob die Musik in dem Stück eigentlich aus den Pausen besteht oder aus den Umgebungsgeräuschen, die auf einmal bewusst werden und in die Aufmerksamkeit rücken.

Vor einigen Jahren hat die BBC zum ersten Mal die Orchesterfassung dieses Werks aufgeführt. Auch wenn Sie es vielleicht etwas merkwürdig finden, ansehen lohnt sich:

[via kottke]

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Wie war der Urlaub?

Irgendwann trauen wir uns doch zu fragen.

„Und wie war der Urlaub?“
„Echt spitze. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Am besten zeigen wir euch ein paar Bilder – natürlich nur wenn ihr wollt.“

Was haben wir wirklich für eine Wahl… „Na klar, wollen wir.“
Und genau davor hatten wir Angst: „Sorry, wir sind leider noch nicht dazu gekommen, die Bilder auszusortieren.“

Nach zwei Stunden sind wir immer noch nicht durch. Vom fehlenden Koffer (ganz lustige Anekdote) über das riesige Appartement (an jedem Tag mindestens zehnmal fotografiert) bis zur minutiösen Auflistung aller Frühstücksbuffets (hier hört der Spaß auf) … kein Detail bleibt uns erspart.

Die Business-Dia-Show

Konferenzteilnehmer döst während eines Vortrags

Zwei Tage später beim Business-Meeting: „Wir haben ein paar Folien über unser Unternehmen mitgebracht, dauert nicht lange. Wollen Sie sie sehen?“

Was haben wir wirklich für eine Wahl… und es folgt die Standardpräsentation, die eine halbe Stunde lang alle Produkte des Unternehmens in allen Einzelheiten aufzählt.

Goldene Hollywood-Regel

Es gibt nichts langweiligeres als eine Geschichte in allen Details zu erzählen. Ganz besonders gefährlich wird das, wenn es Ihre eigene Geschichte ist, denn meist sind dabei für Sie persönlich tatsächlich alle Details irgendwie bedeutsam. Nicht jedoch für Ihr Publikum (selbst wenn es Ihre engsten Freunde sind).

Beim Dia-Abend ist das ja noch irgendwie verständlich (wenn auch bisweilen anstrengend), denn niemand erwartet von seinen Freunden ernsthaft, dass sie sich darauf minutiös vorbereiten. Aber um Ihre Botschaft bei Ihren Geschäftspartnern zu platzieren?

[Foto: flickr.com/jarkko]

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… und tschüss – freie Fahrt in die Selbstverantwortung

Verhülltes Schild der Aktion

In Deutschland gibt es laut ADAC schätzungsweise 20 Millionen Schilder. Kaum eine Verkehrssiutation, die nicht geregelt wäre, kaum eine Kreuzung, die nicht abgesichert wäre. Da kann eigentlich nicht mehr viel passieren. Alles sicher, oder?

Der Rhein-Sieg-Kreis, zu dem auch meine Heimatstadt Troisdorf gehört, ist da anderer Ansicht. Gerade wieder hat er die Aktion … und tschüss verlängert, ein Gemeinschaftsprojekt mit dem ADAC. Es hat sich zum Ziel gesetzt, den Schilderwald im Kreisgebiet zu lichten, um langfristig die Verkehrssicherheit zu steigern, indem ein beträchtlicher Teil der Schilder zunächst verdeckt und anschließend entfernt wird. Aber wieso sollte das die Sicherheit steigern?

Selbstverantwortung statt Gleichgültigkeit

Kreisdirektorin Heinze: “Die Überfrachtung des Verkehrsraumes durch zu viele unnötige Schilder führt zu einer Überforderung der Verkerhsteilnehmer, die schnell in Unachtsamkeit im fließenden Verkehr und Gleichgültigkeit gegenüber allen Verkehrszeichen und -regeln umschlagen kann.” Mit anderen Worten: Gerade die übersorgfältige Beschilderung, also der Drang, alles – wirklich alles – explizit zu kennzeichnen, führt dazu, dass die wesentlichen Informationen verloren gehen. Die wirklich wichtigen Verkehrshinweise werden offenbar ignoriert, wenn die Verkehrsteilnehmer abstumpfen und Hinweisen generell weniger Beachtung schenken.

Stattdessen zielt die Aktion darauf, die Selbstverantwortung zu stärken, wie der Vorsitzende der Unfallkommission im Rhein-Sieg-Kreis erklärt: “Weniger ist hier mehr, der Verkehrsteilnehmer wird nicht gegängelt, sondern seine Selbstverantwortung dadurch gestärkt.” So bleibt er umsichtig und erkennt gefährliche Situationen, wenn es darauf ankommt, weil er erstens selber mitdenkt und zweitens wichtige Informationen als solche wahrnimmt.

Weniger statt Mehr

Wenn Sie Ihre Präsentationen mit Fakten überladen, alles erzählen, was Ihnen zu Ihrem Thema einfällt, damit Ihre Zuhörer auch wirklich nichts übersehen, könnte das einen ähnlichen Effekt haben wie beim Schilderwald: Überforderung, die in Unachtsamkeit und Gleichgültigkeit umschlägt. Sie können Ihren Zuhörern ruhig etwas Selbstverantwortung zugestehen und ihre Aufmerksamkeit auf die wirklich wichtigen Aspekte lenken, indem Sie Ihre Botschaften prägnant auf den Punkt bringen und spannend präsentieren.

Übrigens wurde bereits 1997 das Aufstellen von Verkehrsschildern eingeschränkt, so dass heute Verkehrsbeschränkungen erst dann erlaubt sind, wenn die Gefahrenlage erheblich über dem allgemeinen Risiko liegt. Im vergangenen Jahr wurden zudem viele Verkehrsschilder für überflüssig erklärt, um den Schilderwald abzuholzen. Das Problem: Wenn ein Schild erst einmal aufgestellt ist, verschwindet es so schnell nicht mehr, meist erst bei teuren Aktionen wie der “… und tschüss”-Aktion. Bei Folien ist das oft nicht anders. Was einmal drauf steht, verschwindet so schnell nicht mehr.

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Dr. Michael Gerharz