Jessica Hagy sorgt seit geraumer Zeit mit ihrem Blog indexed für Furore vor allem im englischen Sprachraum. Jeder Artikel besteht aus genau einer Karteikarte (die, die wir alle noch vom Vokabellernen kennen) und enthält ein handgezeichnetes Diagramm. Darin kodiert Hagy Beobachtungen aus ihrem Alltag auf äußerst amüsante und zumeist tiefgründige Weise.
Eine wunderbare Referenz an Hagys Inspirationen gibt es seit einiger Zeit in Form eines animierten Films. Sehr sehenswert, wie hier Querbezüge hergestellt werden, Assoziationen geknüpft werden; wie der Film vom Hölzchen aufs Stöckchen kommt und doch einen konsequenten Weg verfolgt. Überraschende Erkenntnisse und ein schönes Beispiel für kreativen Umgang mit Diagrammen und Animationen:
Wozu noch Dokumente schreiben, wo es doch PowerPoint gibt. Immer häufiger verzichten Studien auf die Veröffentlichung erläuternder Dokumente und machen lieber gleich alles in PowerPoint. So auch die BKK, die in Zusammenarbeit mit TNS Healthcare eine Umfrage zu den Wartezeiten bei deutschen Ärzten durchgeführt hat.
Das Dokument erweckt, weil es eben PowerPoint ist, den Anschein der Übersichtlichkeit und der mundgerechten Aufbereitung der Ergebnisse, löst dieses Versprechen aber nicht ein. Auf jeder Folie muss man sich neu orientieren:
mal sind die Verteilungen in Tortendiagrammen angegeben, mal in Balkendiagrammen. Diese sind wiederum mal horizontal, mal vertikal und mal gestapelt. Mal sind die Fachärzte in gewichteter Reihenfolge, mal in zufälliger (Folie 12). Und immer wieder muss man genau lesen, wenn man Beziehungen zwischen den Diagrammen herstellen möchte. Ein sinnvolles Diagramm nimmt dem Leser so viel Arbeit wie möglich ab. Diese Diagramme erschlagen aber auf jeder Folie auf’s Neue, weil es zu wenig Konsistenz gibt.
Ein gehöriger Teil dieser Probleme ist auch auf das Format Folienpräsentation zu schieben. Der geringe Platz auf einer Folie, der zudem noch mit Logos, Kopfzeile und Überschriften geteilt werden muss(?), erfordert eben eine ganze Reihe Kompromisse. Für das Wichtigste, die eigentlichen Daten, steht somit weniger als die Hälfte des Platzes zur Verfügung.
Folien als Dokumente können durchaus funktionieren; der Wettbewerb um die besten Folien der Welt auf slideshare hat das im letzten Jahr gezeigt (übrigens läuft der Wettbewerb gerade wieder). Wenn es aber um die übersichtliche Aufstellung gesammelter Daten geht, ist dafür ein ausformuliertes Dokument besser geeignet, da es erheblich weniger Kompromisse in Layout und Design erfordert, eine viel bessere als die mickrige 800×600-Pixel-Auflösung bietet und so letztlich eine übersichtlichere Darstellung der Daten ermöglicht (Tabellen gehören hier übrigens durchaus dazu).
Die Zitrone des Monats geht also in diesem Monat an ein Dokument, das keines ist, aber gerne eines geworden wäre.
Übrigens: Ich habe selbst eine kleine Umfrage zum Thema Präsentationen gestartet und freue mich, wenn auch Sie sich maximal fünf Minuten Zeit nehmen, um die Fragen zu beantworten. Hier klicken.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte und ein Diagramm sagt mehr als tausend Zahlen. Eine gängige Empfehlung lautet daher, Tabellen in Präsentationen zu vermeiden und den Inhalt durch Diagramme zu veranschaulichen. Hätte Apple bei der Vorstellung des iPhone 3G für diese Folie, die die Akkulaufzeiten auflistet, also lieber ein Balkendiagramm verwenden sollen, damit die Zuhörer nicht mühsam die ganze Tabelle lesen müssen und einen direkten Vergleich der Werte erhalten?
Nein. Diagramme sind dazu da, Zusammenhänge zwischen Zahlen hervorzuheben und übersichtlich zu präsentieren. Hier wird aber gar nichts verglichen. Es geht in der Tabelle gar nicht darum, dass man länger Video schauen kann, als über 3G zu telefonieren, oder dass man vier mal so lange Musik hören kann wie surfen. Es ist einfach eine Aneinanderreihung von Fakten. Ein Diagramm ist da völlig fehl am Platz, da es einen falschen Zugang zu den Daten suggeriert. Sinnvoll wäre ein Diagramm etwa, um die Akkulaufzeiten mit denen der Konkurrenz zu vergleichen, aber das ist eine ganz andere Geschichte. Wenn also diese Zahlen als Fakten im Vortrag genannt werden sollen und kein Schwerpunkt auf den Vergleich mit anderen Zahlen gelegt wird, dann ist es auch richtig, sie in Form einer Tabelle und nicht als Diagramm zu präsentieren.
Aber kann man denn nicht wenigstens die Anwendungsarten durch Bilder veranschaulichen, z.B. den entsprechenden iPhone-Icons? Kann man, ich würde es aber nicht tun, denn übersichtlicher wird die Tabelle dadurch nicht und keiner der Begriffe wird durch das Symbol wirklich anschaulicher. Bilder sind sinnvoll, um das Verständnis zu unterstützen. Hier sind die Begriffe aber so klar, dass die Bilder nur zusätzliche Unruhe in die Folie bringen. Lässt man den Text ganz weg, ist die Folie nur noch schwer verständlich und die kleinen Symbole zerstören die Wirkung des großen Akkusymbols.
Design is about removing the superfluous and adding the meaningful. (Garr Reynolds)
Ein Video über den modernen Konsumrausch macht seit einiger Zeit einen ziemlichen Wirbel im Internet: The Story of Stuff von Annie Leonard. Unabhängig davon, ob Sie in der Sache zustimmen oder nicht, zeigt das Video, wie man mit extrem einfachen Mitteln in einer Präsentation eine enorm große Wirkung erzielen kann. Am besten sehen Sie sich das Video einmal an, bevor Sie weiterlesen (dauert ca. 20 min).
Das Tempo ist ziemlich hoch. Trotzdem kann man sehr gut folgen und mit ziemlicher Sicherheit können Sie nachher die Kernaussagen auch wiederholen. Wie gelingt das?
Vor allem hat Annie Leonard eine klare Botschaft, nicht nur für die Präsentation als Ganzes (“You cannot run a linear system on a finite planet”), sondern auch für jeden einzelnen Teil der Präsentation (z.B. “toxics in, toxics out”). Die gesamte Geschichte entwickelt sie an diesem einfachen Diagramm:
Das Diagram symbolisiert die Verarbeitungskette (“linear system”) Förderung, Produktion, Vertrieb, Konsum und Entsorgung, die ein Produkt durchlebt. Es zeigt das “Big Picture”, das jederzeit als Orientierungshilfe die einzelnen Details einzuordnen hilft. Die Einfachheit der Sprache und der Bilder erlaubt dazu eine enorme Informationsdichte, die in einem typischen PowerPoint-Vortrag mit Bullet-Points jeden Zuhörer überfordern würde.
Besonders wirkungsvoll ist auch, wie Leonard ihre Statistiken und Fakten durch konkrete Beispiele veranschaulicht, etwa den Tagesablauf eines typischen Amerikaners, die vergifteten Kissen, auf die man seinen Kopf jede Nacht bettet oder die Mutter, die ihr Kind vergiftet, weil Muttermilch zu den am stärksten mit Chemikalien belasteten Nahrungsmitteln zählt.
Die Zahlen selbst haben nur die Aufgabe, die Glaubwürdigkeit ihrer Aussagen zu untermauern. Die eigentliche Botschaft transportiert Leonard aber über diese alltäglichen Beispiele. Und durch die einfachen Zeichnungen bekommt die Präsentation einen fast schon niedlichen Charme, der im Kontrast zu den drastischen Aussagen seine Wirkung nicht verfehlt.
Falls das für Sie alles sehr nach den sechs Prinzipien der Heath-Brüder aus ihrem Buch Was bleibt? klingt, dann liegen Sie damit nicht falsch. “The Story of Stuff” ist eine geradezu schulbuchmäßige Umsetzung dieser Prinzipien. Klar, Annie Leonard formuliert bewusst überspitzt und einige Fakten werden dabei wohl etwas gedehnt. Bilden Sie sich daher inhaltlich Ihre eigene Meinung, aber von der Art der Präsentation kann man in jedem Fall einiges lernen.
Links zu dem Thema Kritische Analyse des Videos Artikel bei Presentation Zen
Wer kennt nicht den kleinen, gelben, immer hungrigen Computerspieleball Pac-Man? Völlig überraschend habe ich ihn heute auf der Webseite von IKEA wiederentdeckt. Auf dem Boden liegend und ganz grün im Gesicht. Wie konnte es dazu kommen?
IKEA präsentiert auf diese Weise wichtige Kennzahlen des Unternehmens, jeweils aufgeteilt nach den Regionen Europa, Nordamerika und Asien. Was dabei herausgekommen ist, sieht vielleicht auf den ersten Blick ganz nett aus, offenbart aber auf den zweiten Blick eine ganze Reihe an Problemen.
Der gravierendste Mangel betrifft die inkonsistente Bedeutung der Farbtöne. Zwar ist Europa immer dunkelgrün dargestellt; aber der hellste Grünton repräsentiert im mittleren Diagramm Nordamerika, in den beiden übrigen dagegen Asien. Das ist eine Stolperfalle, die die Interpretation der Daten deutlich erschwert, die man jedoch leicht hätte verhindern können. Aber wer nicht genau hinsieht, ist ohnehin verloren, da das Diagramm selbst nicht beschriftet ist. Was eigentlich dargestellt ist, erkennt man erst, wenn man den Text rechts neben dem Diagramm liest und dann die Zuordnung zu den Flächen mühsam selbst vornimmt.
Wie geht es besser? Zuallererst würde ich mich von der 3D-Darstellung verabschieden. Das mag zwar nett aussehen, vermindert aber die Lesbarkeit, insbesondere wenn man auch noch die Diagramme untereinander vergleichen möchte. Natürlich sollte die Zuordnung der Farben konsistent sein. Außerdem würde ich einen etwas stärkeren Kontrast wählen. Abschließend würde ich die Fakten an das Diagramm selbst schreiben, damit die Zuordnung leichter fällt. Jetzt sieht man auf einmal sehr deutlich, dass Asien zwar für den Umsatz ziemlich unbedeutend ist, im Einkauf aber eine große Rolle spielt (leider liegen mir dazu keine absoluten Zahlen vor).
Der Vergleich von Tortendiagrammen mit Pac-Man ist übrigens vor einiger Zeit schon einmal in Form dieses Diagramms durch das Internet gegangen. Letztlich geht er zurück auf die seit Ewigkeiten schwelende Diskussion zwischen Statistikern und Grafikern, ob Tortendiagramme überhaupt zur Darstellung statistischer Zahlen geeignet sind. Mehr dazu in den Links.
Eine empfehlenswerte Übersicht über Diagramme zur Visualisierung vorwiegend statistischer Daten bietet die Webseite Information Design Patterns des Berliner Designers Christian Behrens. Die Seite ist entstanden während seiner Masterarbeit, die er kürzlich an der Fachhochschule Potsdam fertiggestellt hat.
Die Webseite liefert grundlegende Informationen zu den wichtigsten Diagrammtypen. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf interaktiven Grafiken, wenngleich viele der besprochenen Diagramme auch statisch genutzt werden können. Übrigens: obwohl interaktive Diagramme in Präsentationen eher selten Verwendung finden, gibt es einige beeindruckende Beispiele dafür.
Besonders nützlich ist auf der Webseite die Suchfunktion. Anhand verschiedener Suchkriterien lässt sich die Wahl der Diagramme geeignet einschränken. Das finde ich persönlich deutlich sinnvoller als die kürzlich hier ebenfalls vorgestellte Gruppierung in einem Periodensystem.
Für die Masterarbeit hat Christian Behrens das Ganze natürlich auch in Buchform gegossen. Dabei ist ein äußerst ansehnliches Werk heraus gekommen (zu finden auf seiner Homepage). Nach zahlreichen Nachfragen denkt Christian jetzt darüber nach, das Buch in Serie drucken zu lassen. Wer daran interessiert ist, der schreibt ihm das am Besten in einer Mail, um ihn darin zu bestärken.
Bevor wir weiterziehen, wollen wir uns noch eine letzte Cola genehmigen, da der Vorrat an schlechten Beispielen schier unerschöpflich ist. Mit dieser Folie veranschaulicht Coca-Cola West, wie sich der Umsatz von 2006 zu 2007 und 2008 verändert und schlüsselt die wesentlichen Einflussfaktoren auf. Auch diese Folie hat eine Reihe von Problemen.
Das größte Problem ist die nicht maßstabsgetreue Repräsentation der Kästen. Besonders auffällig ist, dass die Höhen nicht proportional zu den Zahlenwerten sind. Wenn man etwas genauer hinsieht, erkennt man darüber hinaus, dass die Breiten der Kästen nicht gleich sind. Das Diagramm sorgt dadurch eher für Verwirrung als für ein leichteres Verständnis.
Das schrille Layout hilft auch nicht gerade weiter und hat selbst eine ganze Reihe von Problemen: Zunächst bleibt unklar, warum die positiven Faktoren “sales growth” und “cost reduction” übereinander, die negativen Faktoren aber nebeneinander stehen. Ferner sind die Tabellen, die die Kostenreduzierungen erläutern, trotz der Pfeile schwer zuzuordnen. Und schließlich gibt es wieder eine Reihe liebloser Anfängerfehler mit den Schriftgrößen, der Anordnung der Objekte und noch einiges mehr.
Wie immer liefere ich einen Vorschlag, wie es besser gehen könnte. Als offensichtlichste Änderung habe ich die Einflussfaktoren als Pfeile und nicht als Kästen gezeichnet. Auf die schrille Farbgebung habe ich verzichtet. Dafür sind die Schrittweiten jetzt proportional zu den entsprechenden Zahlenwerten. Schließlich habe ich die Tabellen direkt neben die entsprechenden Kategorien angeordnet.
Ende Februar fand die diesjährige TED-Konferenz statt. Diesmal stellten die Veranstalter u.a. die Fragen “Wer sind wir?”, “Was ist Leben?” und “Wie können wir es wagen, optimistisch zu sein?”. Die ersten Vorträge wurden bereits auf der Webseite veröffentlicht. Sehr sehenswert ist beispielsweise der Vortrag von Jill Bolte Taylor, einer amerikanischen Hirnforscherin, die selbst einen Hirnschlag erlitten hat, und ihre Erlebnisse in einem mitreißenden Vortrag schildert (s.u.).
Einen Blick wert ist in jedem Fall auch das eBook TEDBigViz, das in diesem Jahr während der Konferenz als Experiment entstanden ist. Die beiden Designer David Sibbet und Kevin Richards zeichneten live ihre spontanen Assoziationen zu den Vorträgen an einem Multitouch-Screen auf. Das Ergebnis ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch ein schönes Beispiel dafür, wie Ideen grafisch auf das Wesentliche reduziert werden können. Die PDF-Datei kann kostenlos heruntergeladen werden.
Zum Abschluss noch das versprochene Video von Jill Bolte Taylors Vortrag, der übrigens auch ein hervorragendes Beispiel dafür ist, wie fasziniernd es sein kann, reale Utensilien als Anschauungsmaterial zu verwenden (anstatt immer nur Abbildungen in PowerPoint-Folien zu verwenden).
Als Vortragender steht man häufig vor der Aufgabe, komplexe Sachverhalte verständlich zu erklären, ohne dabei die Zuhörer mit zu vielen Details zu belasten. Die richtigen Visualisierungsmethoden helfen hierbei, denn durch eine grafische Veranschaulichung lassen sich Zusammenhänge oft schneller und übersichtlicher darstellen als durch lange Ausführungen („Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“). Häufig begegnet man z.B. Liniendiagrammen, um Trends wiederzugeben, Organigrammen zur Darstellung einer Unternehmensstruktur oder Flussdiagrammen zur Visualisierung von Prozessabläufen usw.
Leider ist es es aber nicht immer so einfach, die richtige Visualisierung für ein Problem zu finden. Zu vielfältig ist die Zahl der Diagrammtypen und zu speziell sind manche Aufgaben, als dass man jederzeit die passende Kombination auf Anhieb finden würde. Das schweizerische Projekt Visual-Literacy.org hat deshalb das Periodensystem der Virtualisierungsmethoden entwickelt, das ein wenig Orientierung in diesem Dschungel bieten soll.
Visual-Literacy.org ist ein gemeinschaftliches Projekt der Universitäten in Lugano, St. Gallen und Genf sowie der Fachhochschule Nordwestschweiz. Ziel des Projekts ist es, die “visuelle Bildung” von Studenten zu fördern und ihnen Wissen zu vermitteln, mit dem sie Visualisierungen auswerten, anwenden und entwickeln können. Dazu wurde u.a. folgendes Diagramm entwickelt, das in Anlehnung an das Periodensystem der Elemente aus der Chemie verbreitete Diagrammtypen zusammenfasst und strukturiert:
Eine Orientierungshilfe in der Vielfalt der Diagrammtypen (Projekt Visual-Literacy.org)
Die Visualisierungsmethoden werden grob in sechs Gruppen unterteilt; innerhalb der Gruppen steigt die Komplexität der Diagramme in vertikaler Richtung. Außerdem kennzeichnen grafische Symbole besondere Eigenschaften der Diagramme. In der Online-Version wird zusätzlich zu jedem Diagrammtyp ein Beispiel angezeigt, wenn man mit der Maus darüber fährt. Allerdings vermisst man weiterführende Informationen, etwa eine genaue Beschreibung der Typen oder Hinweise zum korrekten Gebrauch jedes Diagramms. Ich möchte Sie daher auch gleich davor warnen, das Periodensystem nun abzugrasen und möglichst viele der Diagrammtypen in Ihre nächste Präsentation einzubauen und darf Ihnen drei Warnungen mit auf den Weg geben:
1. Denken Sie an Ihre Zuhörer
Während eines Vortrags kommt es darauf an, dass die Zuhörer die wesentlichen Informationen schnell erfassen. Anders als beim Lesen eines Artikels haben Zuhörer während einer Präsentation keine Gelegenheit haben, ein Diagramm ausführlich zu analysieren. Daher enthalten komplexe Diagramme wie z.B. Mindmaps (links) oder Treemaps zwar für einen Leser viele wertvolle Informationen, die Zuhörer einer Präsentation sind damit aber in der Regel überfordert.
2. Suchen Sie zielgerichtet
Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, die „schönsten“ Diagramme auszuwählen und Ihr Problem so zurecht zu biegen, dass es auf diese Diagramme passt. Überlegen Sie sich stattdessen immer zuerst, welche Frage Sie beantworten möchten und suchen Sie erst dann im Periodensystem nach dem Diagrammtyp, der am besten auf diese Frage passt. So sollten Sie z.B. eine Datamap (links) nur dann verwenden, wenn Sie auch tatsächlich etwas über die geographische Verteilung Ihrer Daten sagen möchten.
3. Vermeiden Sie Chart-Junk
Chart-Junk ist alles das, was in ein Diagramm gepackt wird, ohne etwas zu dessen Informationsgehalt beizutragen. Geprägt wurde der Begriff von Yale-Professor Edward Tufte in seinem Buch “The Visual Display of Quantitative Information”. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist der “Heaven’n’Hell”-Chart aus dem Periodensystem (links). Weder die Anordnung noch das Hintergrundbild tragen wesentlich zum Verständnis bei. Eine einfache Tabelle wäre hier wahrscheinlich hilfreicher gewesen.
Ich möchte Sie aber dennoch ermutigen, einige Zeit mit dem Periodensystem der Visualisierungsmethoden zu verbringen und sich mit den Diagrammen auseinander zu setzen. Vielleicht finden Sie ja gerade für Ihre Fragestellung eine Möglichkeit, wie Sie Ihre Aussage noch überzeugender oder noch verständlicher veranschaulichen können.
Falls Sie dabei Geschmack am Erforschen neuer Diagrammtypen finden, sollten Sie vielleicht auch einmal einen Blick in Robert Harris’ Buch “Information Graphics: A Comprehensive Illustrated Reference” werfen, der eine wirklich erschöpfende Übersicht über unzählige Visualisierungsmethoden mit vielen Beispielen liefert.