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Vom Ja-Sagen und Nein-Sagen

Peter Kreuz in einem Interview mit dem Manager Magazin über Querdenker in Unternehmen:

Welches Unternehmen wünscht sich keine kreativen Um-die-Ecke-Denker in seinen Reihen, die ungewöhnliche Lösungen entwickeln. Das Problem, das viele Unternehmen dabei haben, liegt auf der Hand: Solche Leute muss man erst einmal aushalten können. Das sind Menschen, die ihren eigenen Kopf haben und sich nicht mit einem einfachen Nein zufrieden geben. Das kann manchmal ziemlich anstrengend sein und darauf hat man keine Lust.

Nein-Sagen zu Neuem ist einfach. Besonders in größeren Unternehmen ist es deswegen auch einfach, Nein-Sager zu finden. Denn Nein-Sagen und Bedenken äußern zu neuen Ideen kann jeder, Ja-Sagen dürfen aber nur wenige. Manchmal darf der Chef „Ja“ sagen, oft aber erst der Chef-Chef oder dessen Chef. Und bevor man von denen einen auf den Deckel bekommt, weil man selbst an der falschen Stelle „Ja“ gesagt hat, sagt man lieber einmal zuviel „Nein“ oder schiebt die Entscheidung weiter.

Auch zu neuen, besseren Arten der Präsentation muss man „Ja“ sagen. Das muss man sich trauen. Man muss Weisheiten wie „Das war schon immer so“ über den Haufen werfen (und kann sich dann auch nicht mehr darauf berufen, dass es alle so machen). Man muss die kritischen Blicke der Kollegen aushalten (die schon befürchten, sie selbst müssen demnächst auch mehr Aufwand in ihre Präsentationen stecken und daher über jeden kleinsten Rechtschreibfehler herfallen). Und man muss die Schelte aushalten, wenn man den Auftrag nicht bekommen hat (obwohl das gar nicht an der Art der Präsentation lag, sondern schlicht daran, dass das Angebot zu teuer war).

Aber Ja-Sagen lohnt sich. Denn Ja-Sager sind die, die an ihre Sache glauben. Es sind Menschen, denen es wichtig ist, dass ihre Ideen verstanden werden. Es sind Menschen, die etwas nicht deswegen tun, weil alle es tun, sondern weil es das Richtige ist. Es sind Menschen, die etwas bewegen.

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