Let’s Talk: Flach und langweilig? Aktuelle Designtrends

Let’s Talk, die fünfte. Diesmal mit Achim Schaffrinna, Designer und Autor des Design Tagebuch. Wir haben dem Trend „Flat Design“ auf den Zahn gefühlt und uns u.a. gefragt:

  • wie flach die (Design-)Welt noch werden darf,
  • warum Corporate Design keine Chefsache ist,
  • warum ausgerechnet die konformistischste aller Schriftarten gerade eine Rennaissance erlebt,
  • warum die Erfüllung eines Kundenwunsches bei Goolge geschäftsschädigend war,
  • wie ein Supersize-Banner einen Auftritt zerhacken kann und
  • wieviel Orientierung Nutzer im Web (noch) brauchen.
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Niveau bei Nacht

Geradlinig, aber ungewöhnlich. Die neue Niveau Serif von Hannes von Döhren.

Als wir sie sahen, wussten wir: die isses. Geradlinig, und doch ungewöhnlich, dadurch vielleicht ein bisschen geheimnisvoll, in jedem Fall aber mit Niveau.

Die neue Schriftfamilie Niveau Serif, letzte Woche veröffentlicht von Hannes von Döhren, ist wie geschaffen für eines unserer aktuellen Projekte: eine ungewöhnliche, vielleicht ein bisschen geheimnisvolle Präsentation über „Die Nacht“:

Night

Wie wir es immer tun, haben wir die Schriftfamilie, um sie besser kennenzulernen, gleich mal in ein paar ganz unterschiedlichen Anwendungen ausprobiert:

The power of color

In the end, it’s not going to matter how many breaths you took, but how many breaths you took away.

Lass die Pickel sprießen

Diese „Fingerübungen“ sind für uns wichtig, um immer wieder frische Ideen auszuprobieren; um auch alte Ideen noch einmal in neuem Licht zu betrachten; um Vorhandenes mit Neuem zu kombinieren. Oft entspringen daraus wiederum Ideen für ganz andere Projekte, einfach weil wir unsere Gedanken öffnen und neue Wege betreten.

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Miese Schriften

Schrift ist mehr als nur der Träger von Buchstaben. Mit der richtigen – oder falschen – Schriftart beeinflussen Sie auch die Stimmung von Texten. Selbstverständlich auch, wenn Sie auf Präsentationsfolien stehen.

Die Schriftart muss zu Ihnen und Ihrem Produkt passen. Wenn Sie es nicht tut, dann ruiniert eine miese Schriftart möglicherweise die Stimmung noch bevor Sie überhaupt einen Ton gesagt haben – ganz genau so wie die Stimmung berühmter Filme ruiniert wäre, wenn der Vorspann eine miese Schriftarten nutzen würde.

Die gute Nachricht: Miese Schriftarten erkennt man leicht, wenn man auf sein Bauchgefühl höhrt, so wie in diesen Beispielen:

Die falsche Schriftwahl kann eine Präsentation ruinieren. Fänden Sie das iPhone mit dieser Schrift immer noch hip?

Auch diesen Vortrag könnte man nur schwer ernst nehmen. Verspielte Schriften haben in seriösen Präsentationen selten etwas zu suchen.

Ein Motivationstrainer, der selber unmovitiert ist? Arial sagt vielleicht „langweilig“ oder „ich nehm’ immer den Standard“, aber nicht „motiviert“.

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Die komischen Kleider des Higgs-Bosons

Mit der (wahrscheinlichen) Entdeckung des Higgs-Bosons ist wohl der entscheidende Nachweis der umfassendsten Theorie gelungen, die die moderne Physik zu bieten hat, dem sog. Standardmodell der Quantenphysik. Jahrzehntelang hatte man nach diesem Higgs-Boson gesucht. Zu Recht, denn solange dieses Elementarteilchen nicht gefunden ist, steht auch das Standardmodell der Quantenphysik auf wackligen Beinen.

Schlimmer noch: hätten die Experimente am Teilchenbeschleuniger gar gezeigt, dass das Higgs-Boson nicht existiert, stünde heute diese Theorie und wohl auch die Physik als Ganzes vor einem Neuanfang. Man kann also mit einigem Recht vermuten, dass die Entdeckung des Higgs-Bosons der bisher wichtigste Tag der Physik in diesem Jahrhundert war.

Was zieh’ ich nur an?

Und was machten die Physiker an diesem Tag? Sie präsentierten ihre Ergebnisse in Comic-Sans. Folgerichtig dauerte es nicht lange, bis das Internet eine Welle des Spotts über sie ergoss. Ausgerechnet Comic-Sans, die kindischste aller Schriften, hatten sie für ihre Präsentation gewählt.

Doch ganz so einfach sollten wir es uns nicht machen. Denn in gewisser Weise gilt wahrscheinlich in Sachen Higgs-Boson mehr als bei irgend einem anderen Thema: Content is king. Wer etwas zu sagen hat, der braucht sich über die Form wenig(er) Gedanken zu machen. Der Aha-Effekt überragt hier jeden noch so großen Wow-Effekt. Die CERN-Forscher hatten ganz sicher etwas zu sagen.

Kleider machen Leute

Und dennoch: Der Spott der Weltpresse zeigt, welch’ einmalige Chance hier vergeben wurde. Es wird nicht viele Gelegenheiten geben, bei der die Weltöffentlichkeit noch einmal so gebannt auf die Physik schaut. Hätte man das nicht nutzen müssen, um für die Physik auch als Fach zu werben, z.B. indem man zeigt, dass Physik etwas schönes ist? Dass man Physik auch verstehen kann? Dass es nicht nur die Heimat verrückter Wissenschaftler ist?

Stattdessen mussten wir Folien wie diese ertragen (komplette Präsentation hier), bei denen – ehrlich gesagt – die Wahl von Comic-Sans noch das geringste Übel ist. Wer soll das verstehen?

Wundervoller Einsatz der Comic-Sans auf dieser schrecklichen Folie aus der Präsentation zur Bekanntgabe der (wahrscheinlichen) Entdeckung des Higgs-Bosons.

Dass es besser geht, zeigen die zahlreichen Videos, die es im Netz zu dem Thema gibt. Statt Spott wäre der Ruhm der CERN-Wissenschaftler noch um einiges größer gewesen, hätten sie selbst sich um eine verständlichere – vielleicht auch ansprechendere – Darstellung ihrer Ergebnisse bemüht. Es ist eben doch nicht nur das Sahnehäubchen, wenn man sich um eine verständliche Präsentation seiner Gedanken bemüht.

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Schriftarten in Präsentationen – So holen Sie das Beste heraus

Porträt Christoph Koeberlin
Fundiertes Wissen über den richtigen Umgang mit Schriftarten in Präsentationen findet man entweder in (meist schwer verdaulicher) Fachliteratur oder als (genauso ungenießbares) Halbwissen vom Freund eines Freundes. Christoph Koeberlin ist angetreten, das zu ändern.Auf seiner Webseite Typefacts beschreibt er verständlich und anschaulich an unzähligen praktischen Beispielen die Grundlagen der Typografie, also der Lehre von Schriften und Schriftarten. Neben Grundlagenartikeln, z.B. über die vier größten Typo-Sünden, finden sich nützliche Listen der besten Free-Fonts und Alternativen zu überstrapazierten Standardschriften.

Christoph Koeberlin ist Schriftentwickler bei FSI Fontshop International, einem der größten Schriftverlage, und entwickelt unter der Marke treehorn im Kundenauftrag maßgeschneiderte Schriften. Ich habe ihn gebeten, die zehn wichtigsten Schritte zu einem besseren Umgang mit Schriftarten in Präsentationen auf den Punkt zu bringen.

In 10 Schritten zu einem besseren Umgang mit Schriftarten in Präsentationen

von Christoph Koeberlin

Grundsätzliches

1. Qualität, Authentizität, Anmutung – Schrift auswählen

Die Schriftart ist das Aushängeschild jeder Präsentation. Für den Laien selten ersichtlich, ist die Wahl der Schrift sehr aussagekräftig, und es lohnt sich, die Entscheidung für eine Schriftart mit Bedacht zu treffen.

Im Optimalfall ist sie hochwertig, individuell und zum Thema passend. Wo also suchen?

Systemschriften

Mit einem Betriebssystem lizensierst Du automatisch eine Vielzahl an Fonts. Doch der Nachteil hier ist, dass Du damit nicht allein bist.

Die neueren Microsoft-Fonts wie Corbel, Constantia oder Candara wirken immer noch frisch und sind somit eine gute Wahl, wohingegen die völlig überbeanspruchten alten Systemfonts wie Arial, Times New Roman oder gar Comic Sans unbedingt zu vermeiden sind – denn ob Kleidung oder Schrift, niemand will beliebig wirken.

Microsoft Systemfonts

Professionelle Fonts

Professionelle Fonts sind in puncto Vielfalt und Qualität nicht zu schlagen – allerdings kostet die Lizensierung Geld, und eine Privatperson wird sich die Investition angesichts der akzeptablen Alternativen zumeist sparen.

Profi-Font FF Clan

FF Clan (42 verschiedene Schriftschnitte, Ziffern für Groß- und Kleinbuchstaben, Kapitälchen etc. pp.)

Free-Fonts

Kostenlose Fonts sind wegen der erheblichen Qualitätsunterschiede mit Vorsicht zu genießen. Von der schlechten Raubkopie bis zum professionellen, vollwertigen „Schnupperfont“ kann alles dabei sein. Auf meiner Website findest Du eine große Auswahl an Free-Fonts – zur Sicherheit solltest Du aber zumindest deren Vollständigkeit prüfen, z.B. Umlaute, das scharfe s und Anführungszeichen mit dem Begriff „Kältere Füße“.

Schlecht und gut ausgestattete Free-Fonts

Den Freefonts links (Teaspoon und Zebramond) mangelt es an essentiellen Zeichen, wohingegen Silesiana und Lacuna einen vollständigeren Zeichensatz bieten.

Du hast Dich für eine schöne, eigenständige Schrift entschieden? Dann muß sie nur noch passen!

Unpassende und angemessene Schriftwahl

Lido wirkt wesentlich seriöser und passender als Giddyup


Übrigens: Die in den Beispielbildern verwendeten Schriften sind alles Free-Fonts und Systemschriften.

2. Weniger ist mehr

Mut zur Lücke! Eine Seite ist nicht dazu da, möglichst viel Inhalte auf möglichst wenig Platz unterzubringen. Und nachdem Du in Punkt 1 eine schöne Schrift ausgewählt hast, kommt es jetzt darauf an, Dich zu zügeln …

Am besten, Du versetzt Dich selbst in die Lage des Zuhörers; Je kürzer und prägnanter die Botschaft, desto eher lädt sie zum Lesen ein. Verbal kann gern aus dem Vollen geschöpft werden, zu sehen sein sollte jedoch nur das Wichtigste – So wird der Leseanreiz hoch gehalten und das Interesse bleibt bestehen.

Weniger Text auf Folien

Der Lese- (und somit auch Zuhör-)anreiz wird gesteigert, wenn Du nicht zu viel auf einer Seite unterbringst. (Schriften: Links Arial, rechts Corbel; beides Microsoft-Systemschriften)

3. Gleiches gleich behandeln

Mag dieser typografische Grundsatz auch noch so alt sein, er verliert nie an Aktualität. Um dem Zuhörer ein größtmögliches Maß an Orientierung zu bieten, solltest Du einige grundlegende Entscheidungen treffen, die Du dann konsequent durchziehst. Die technischen Möglichkeiten laden dazu ein, Schrift, Farben und Anordnung von Seite zu Seite zu ändern; diese vermeintliche Abwechslung ruft aber sehr schnell Verwirrung hervor und lenkt vom Inhalt ab.

Bei einer Schrift-Entscheidung bleiben

Einmal getroffene Entscheidungen bezüglich Schrift, Schriftgröße, Farbe etc. sollten konseqeunt durchgezogen werden. (Schriften: Kontrapunkt, Aller Sans, Vollkorn, Stahlbeton, Anivers, Serif Beta, Lobster)

Dem Zuhörer dienen

Wir wollen es unserem Publikum so angenehm wie möglich machen. Der Zuhörer soll sich wohlfühlen und die Inhalte ohne Hindernisse aufnehmen können. Er soll sich bequem zurücklehnen können, die Augen nicht zusammenkneifen und den Kopf nicht bewegen müssen.

4. Schriftgröße

Bei der Wahl der Schriftgröße haben wir in Punkt 2 bereits wertvolle Vorarbeit geleistet – wo nicht zu viel Text steht, braucht auch die Punktgröße nicht zu klein zu sein. Allerdings sollten die Buchstaben den Leser auch nicht erschlagen. Optimal ist es, die Rahmenbedingungen der Präsentation zu kennen. Bei einer riesigen Projektion in einem 1000-Zuhörer-Saal wirkt die Schriftgröße anders als auf einem Laptop-Bildschirm in kleiner Runde.

Nicht zu große Schriften wählen

Zu große Schrift erschlägt den Leser – Lieber wie in Punkt 2 empfohlen den horror vacui ablegen. (Schrift: Serif Beta)

5. Zeilenlänge, Satzart & Zeilenabstand

Durch die tendenziell größere Schriftgröße ergeben sich in Präsentationen relativ kurze Zeilen. Dies wiederum hat zwei weitere Konsequenzen: Erstens gibt es keine Alternative zum linksbündigen Flattersatz, da Blocksatz zu große Löcher in die Zeilen reißen würde, und zweitens greift die Faustregel „Je kürzer die Zeile, desto knapper der Zeilenabstand“ – allerdings bitte nicht zu knapp.

Den Zeilenabstand nicht zu klein wählen

Im Beispiel links ist gut zu sehen, wie unregelmäßig die Wortabstände im Blocksatz werden. Der zu enge Zeilenabstand tut sein Übriges – der Absatz ist kaum noch lesbar. (Schrift: Candara [Microsoft-Systemfont])

Zeilenabstand und Zeilenlänge können auf meiner Seite interaktiv ausgekundschaftet werden.

6. Farbe & Kontrast

Die typografischen Parameter können noch so sorgfältig justiert sein; hebt sich die Schrift nicht deutlich genug vom Hintergrund ab, wird sie unleserlich.

Text vor unruhigen Grafiken absetzen

(Bild: Jepsy [ilovegraffiti.de], Schrift: Lobster)

7. Optische Achsen

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, mehrere Textabschnitte und Bilder auf einer Seite zu verwenden, solange das Ganze nicht zu unruhig wird. Am besten ist es, dem Auge Halt in Form von optischen Achsen zu geben.

Mehrere Elemente möglichst an einer Achse ausrichten

Text und Bilder an einer oder mehreren Achsen linksbündig auszurichten, gibt dem Auge Halt. (Bild: Wikipedia, Schrift: Constantia [Microsoft-Systemfont])

Liebe zum Detail

Ein schöner Text verdient auch eine perfekte Form bis ins Detail! Mit einem gepflegten Text, der auch einem genaueren Blick standhält, vermittelst Du Seriosität, Sorgfalt und Akribie – positive Eindrücke, die Dir und den Schriftarten in Präsentationen nur zugute kommen können.

8. Anführungszeichen

Schreibmaschine sei Dank ist auf unserer Tastatur das einzige, was einem Anführungszeichen halbwegs nahe kommt, das völlig sinnlose doppelte Strichlein: ” – nicht mal als Zollzeichen geht es durch. Ein gepflegter Text sollte stattdessen mit den „richtigen“ oder »eleganten« (natürlich genauso richtigen) Anführungszeichen bestückt sein.

Falsche und richtige Anführungszeichen

Nur weil das doppelte Strichlein auf der Tastatur so leicht zu erreichen ist, ist es noch lange kein Anführungszeichen (Schrift: Sovereign)

Tastaturkürzel:

Tastaturkürzel für Anführungszeichen

Eselsbrücke für die „deutschen“ Anführungszeichen: 99 unten, 66 oben!

Auf meiner Seite gibt es neben vertiefenden Informationen zu den Anführungszeichen auch einen interaktiven Test.

9. Apostroph

Der Apostroph ist meist doppelt gestraft. Als würde es nicht schon reichen, dass er in den meisten Fällen (Uwe’s Imbi´ss) völlig fehl am Platz ist, wird statt des richtigen (’) Zeichens meist entweder einfaches Strichlein (’) oder gar Akzentzeichen (´, `) verwendet.

Falsches und richtiges Apostroph

Fast alle vermeintlichen Apostrophe können getrost weggelassen werden. Da, wo er hingehört, gehört dann der richtige hin. (Schriften: Roundenau und Andron)

Tastaturkürzel:

Tastaturkürzel für Apostroph

Eselsbrücke für den Apostroph: 9 oben!

10. Gedankenstrich

Sinnvolle Anwendungen für den Gedankenstrich gibt es zu genüge, nur leider auf der (PC-)Tastatur keinen direkten Zugang. Folge ist, dass er bestenfalls — durch zwei Trennstriche — simuliert oder meist völlig ignoriert wird.

Falscher und richtiger Bindestrich

Der Gedankenstrich (auch Bis– oder Streckenstrich ist leider so gut wie ausgestorben (Schrift: Corbel [Microsoft-Systemfont])

Tastaturkürzel:

Tastaturkürzel für Bindestrich

Auf meiner Seite gibt es ein interaktives Spiel zum Testen Deiner Bindestrich- und Gedankenstrich-Kenntnisse!

Jetzt sind Sie dran! Einem besseren Umgang mit Schriftarten in Präsentationen sollte nun nichts mehr im Weg stehen.

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Logo der

Schrift ist mehr als nur gedruckter Text. Wer seine Schriftart sorgfältig auswählt, kann damit die Wirkung seiner Präsentation (wie auch seiner sonstigen Entwürfe) entscheidend prägen. Wo man gute Schriften findet – und worauf man dabei achten sollte – habe ich vor einiger Zeit in einem ausführlichen Artikel erläutert.

Eine empfehlenswerte Webseite hatte ich damals nicht erwähnt: The League of Movable Type. Die Betreiber haben es sich zur Aufgabe gemacht, eine Bibliothek qualitativ hervorragender Schriften nach den Prinzipien von Open Source zu erstellen. Das bedeutet, dass Sie die kostenlosen Schriften beliebig verwenden drüfen, so lange Sie den Urheber nennen.

Die Schriften sind durchweg von guter Qualität, leider jedoch nicht immer vollständig. Wer also deutsche Präsentationstexte verwendet, sollte vorher prüfen, ob die Umlaute in der gewünschten Schrift enthalten sind. Stilistisch deckt die Auswahl einen breiten Anforderungskatalog ab. Um Ihnen ein paar Anregungen zu geben, wie Sie einige der Schriften in Ihren Layouts einsetzen können, habe ich beispielhaft diese vier Folien entworfen:

Beispielfolie mit der Schrift Beispielfolie mit der Schrift Beispielfolie mit der Schrift Beispielfolie mit der Schrift
Verwendete Schriften (von l.o. nach r.u.):
Sniglet von Haley Fiege (kleine Schrift: League Gothic)
League Gothic von The League of Movable Type,
Blackout von Tyler Finck,
Junction von Caroline Hadilaksono

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Tipps für den Wunschzettel

In diesem Jahr kann ich ganz entspannt auf Weihnachten warten, denn alle Weihnachtsgeschenke sind bereits besorgt und verpackt. Aber vielleicht haben Sie ja noch den ein oder anderen Platz auf Ihrem Wunschzettel frei. Dann habe ich hier ein paar Tipps, wie Sie diese Lücken sinnvoll füllen können und dabei etwas für Ihre nächsten Präsentationen tun.

Die literarische Grundausstattung

Die Bücher

Diese drei Bücher geben Ihnen eine solide Grundausstattung, mit der Sie Ihre Ideen in die Köpfe Ihrer Zuhörer bringen: In der Pflichtlektüre Was bleibt lernen Sie 6 Prinzipien, die Ihnen zeigen, wie Sie Ideen einprägsamer auf den Punkt bringen. slide:ology erläutert speziell die Grundprinzipien einer modernen überzeugenden PowerPoint-Präsentation. Die Autorin, Nancy Duarte, ist Inhaberin einer der erfolgreichsten Designagenturen für Präsentationen. In Robin Williams’ hervorragendem Buch Design & Typografie lernen Sie in einfacher Sprache die vier grundlegenden Prinzipien überzeugenden Designs. Anhand vieler Vorher-Nachher-Beispiele zeigt Williams, was gutes Design ausmacht und wie man selbst Schwächen in seinen eigenen Entwürfen beheben kann.

Wer diese Bücher schon kennt, und speziell etwas für seine Vortragstechnik lernen möchte, der ist nach wie vor bei Nick Morgans Give Your Speech, Change the World gut aufgehoben. Wer dagegen gezielt die Argumente in seiner Präsentation noch überzeugender gestalten möchte, der sollte einmal einen Blick in Robert Cialdinis Yes! Andere überzeugen werfen.

Zum Festhalten Ihrer Ideen

Moleskine-Notizbuch

Die besten Ideen kommen selten dann, wenn man gerade darauf wartet. Oft genug sitzt man eben nicht vor dem Rechner, wenn man einen Geistesblitz hat. Äußerst hilfreich ist in solchen Situationen ein Notizbuch, damit die Idee nicht mehr weglaufen kann. Am unkompliziertesten ist dabei immer noch das herkömmliche analoge Notizbuch mit Stift und Papier. In Zeiten leistungsfähiger Smartphones lerne ich aber immer mehr Menschen kennen, die ihre Notizen direkt digital aufzeichnen, z.B. mit dem Online-Dienst Evernote.

Für die Vortragsvorbereitung

Beschriebens Whiteboard

Wer eine Präsentation vorbereitet, der lässt am besten zuerst einmal die Finger weg von PowerPoint oder Keynote und beginnt stattdessen damit, Ideen zu sammeln und zu strukturieren. Nirgends geht das besser als an einer großen Tafel, die man direkt beschreiben kann oder auf der man Notizzettel mit Magnethaltern hin- und herschieben kann. Auf Ihren Wunschzettel gehören daher unbedingt eine Tafel, bunte Stifte und Notizzettel, vielleicht auch Post-Its, die Sie überall an Wänden befestigen können, wo Sie gerade keine Tafel haben.

Profi-Material für wirkungsvolle Folien

Logo von iStockphoto

Für die wirkungsvolle Umsetzung Ihrer Präsentation sollten Sie sich nicht auf die langweiligen Standard-Cliparts und die zu oft gesehenen Standardschriften von PowerPoint verlassen. Deshalb gehört auf Ihren Wunschzettel auch ein Startguthaben bei einer Bilddatenbank wie iStockphoto, wo Sie professionelle Fotos mit treffenden Motiven für Ihre nächste Präsentation finden.

Logo von MyFonts

Genau so prägend für die WIrkung einer Präsentation ist ein passende Schrift. Schauen Sie sich daher bei Schriftanbietern wie MyFonts nach einer individuellen Schrift für Ihre Präsentationen um und schreiben Sie diese Schrift auf Ihren Wunschzettel.

Profi-Utensilien für den Vortrag

Präsentations-Fernbedienung

Für den eigentlichen Vortrag vor Publikum wirken Sie überzeugender, wenn Sie auf Ihre Zuhörer zugehen und sich nicht den ganzen Vortrag über hinter Ihrem Laptop verstecken. Damit Sie auch in der Bewegung noch flüssig Ihre Präsentation bedienen können und nicht ständig zum Laptop zurücklaufen müssen, gehört eine Fernbedienung unbedingt auf Ihren Wunschzettel.

Und wenn Ihr Wunschzettel jetzt noch immer nicht voll ist, dann dürfen Sie natürlich auch eine Präsentationsberatung darauf schreiben ;-)

Give-Away: Weihnachtsfolien

Frohe-Weihnachten-Folie

Der Dezember ist der Monat der Weihnachtsfeiern. Nicht selten werden zu solchen Gelegenheiten auch Präsentationen gehalten, mal lustige, mal besinnliche, gerne unterhaltsam. Natürlich ist man dabei immer auch auf der Suche nach etwas besonderem. Wer mag schon in den alltäglichen Corporate-Design-Folien und mit langweiliger Arial-Schrift von Herzen “Frohe Weihnachten” wünschen?

Wenn Sie noch auf der Suche nach dieser etwas anderen Weihnachtsfolie sind, dann ist dieser Artikel vielleicht genau das richtige für Sie. Am Ende des Artikels können Sie 8 Weihnachtsfolien herunterladen, die Sie beliebig in Ihren Präsentationen verwenden können. Zuvor zeige ich Ihnen ein paar Tricks und Quellen zum Erstellen eigener, individueller Weihnachtsfolien.
Frohe-Weihnachten-FolieFrohe-Weihnachten-FolieFrohe-Weihnachten-Folie
Der erste Schritt zur Weihnachtsfolie ist ein schöner Bildhintergrund. Auf iStockphoto gibt es dazu eine eigene Rubrik unter Seasonal Searches. Achten Sie bei der Motivauswahl darauf, dass Sie genügend Platz für Ihren Text haben. In den erweiterten Sucheinstellungen gibt es hierfür eine eigene Suchoption (“Suche mit CopySpace”).

iStockphoto-Weihnachtsmann-Rubrik

Gute Startpunkte für die Bildersuche könnten diese Weihnachtsmänner oder diese Hintergrundbilder mit glitzernden Tannenbäumen sein. Wer es etwas ausgefallen mag, der könnte vielleicht bei diesen oder diesen gezeichneten Motiven fündig werden. Die Lizenzgebühren der Bilder liegen meist zwischen 1€ und 15€. Kostenlose Bilder findet man mit der Bildsuchmaschine everystockphoto, allerdings muss man hier mit einem erheblich größeren “Rauschen” durch weniger professionelle Bilder rechnen.

MyFonts-Logo

Empfehlenswerte Schriften finden Sie u.a. in der sehr guten Schriftensammlung von fontsquirrel, z.B. bei den Script-Schriften oder den kalligrafischen Schriften. Wer bereit ist, ein wenig zu investieren, findet in der MyFonts-Bibliothek einige exzellente Weichnachtsschriften, z.B. die mittelalterliche Walhalla, die Breitfederschrift Christmas, die winterliche Flavour oder die Ornamentschrift 2008 Xmas Fantasy. Achten Sie bei der Schriftwahl darauf, dass der Charakter der Buchstaben zu Ihrem Motiv passt, so wie etwa im roten Motiv oben die geschwungenen Buchstaben gut zu den geschwungenen Formen des Tannenbaums passen.

Kuler-Farbpaletten zu Weihnachten

Farblich können Sie sich meist an den Farben des Motivs orientieren (einfarbige Motive wirken oft edler). Mit Weiß oder Gold liegen Sie auch selten falsch. Anregungen können Sie sich ferner in Farbdatenbanken wie kuler holen, wo sie fertige Farbschemata zu vielen weihnachtlichen Schlagwörtern finden.

Wenn Sie möchten, können Sie aber auch einfach eine der acht Weihnachtsfolien verwenden, die ich für Sie vorbereitet habe, indem Sie sie als Bild in Ihre Präsentation einfügen. Sie dürfen die Weihnachtsfolien beliebig verwenden und weitergeben, solange Sie diese Webseite als Quelle nennen (Details zur Lizenz).

Viel Spaß bei Ihrer Weihnachtspräsentation!

Die acht Folien des Weihnachts-Give-Aways

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Vorher-Nachher: Zitate

Vorher-Nachher: Zitate

Zitate sind ein oft verwendetes Stilmittel in Präsentationen, etwa um die Glaubwürdigkeit einer These zu unterstreichen, um Analogien aufzuzeigen oder weil einfach jemand anderes den Kern einer Aussage treffend auf den Punkt gebracht hat. Auf einer Folie umgesetzt sieht man Zitate häufig so oder ähnlich, gewissermaßen als Fazit einer Aufzählung:

Vorher-Folie mit dem Zitat:

Diese Darstellung verspielt aber viel von der möglichen Wirkung des Zitats. Das Zitat muss sich visuell hinten anstellen und buhlt um die Aufmerksamkeit mit den Aufzählungspunkten, die im Grunde nichts wesentliches hinzufügen. Im Gegenteil: Anstatt das Zitat als wirksame Zusammenfassung stehen zu lassen, die den Folieninhalt prägnant auf den Punkt bringt, wird die Wirkung verwässert, weil zu viele Informationen gleichberechtigt nebeneinander stehen. Am Ende bleibt so möglicherweise gar nichts hängen.

Ganz anders sieht es aus, wenn das Zitat selbständig wirken kann und die restlichen (ohnehin redundanten) Informationen dem mündlichen Vortrag überlassen werden. So kann man in aller Ruhe die Bedeutung der These erläutern, während gleichzeitig eine einprägsame Darstellung des Zitats das Abspeichern der Aussage fördert, etwa so:

Nachher-Folie mit dem Zitat:

Um zu dieser Darstellung zu gelangen, sind nur wenige Schritte nötig. Zunächst habe ich ein passendes Foto des Zitat-Urhebers gesucht. In diesem Fall war das der Jazz-Musiker Thomas Siffling während eines Live-Konzerts. Natürlich sollten Sie dabei um Erlaubnis fragen oder die Foto-Lizenz prüfen.

Farbwahl für die Nachher-Folie

Danach habe ich das Layout des Zitats an das Foto angepasst. Für die Farbwahl habe ich mich an den Farben des Fotos orientiert. Tipps dazu habe ich in einem früheren Artikel zur Farbwahl gegeben. Außerdem habe ich die beiden Wörter “Kreativität” und “Umsetzung” deutlich hervorgehoben, vergleichbar einem geschriebenen Text, in dem man die beiden Wörter mit einem Textmarker markiert hätte. Letzlich ist das eine Umsetzung des Design-Prinzips Kontrast. Das Kontrast-Prinzip besagt, dass sich alles, was nicht gleich ist, sehr deutlich unterscheiden soll. Und genau das habe ich berücksichtigt. Für diese Folie habe ich die beiden Kernwörter sehr deutlich hervorgehoben, indem ich sie fett gesetzt, größer gestellt und in einer Kontrastfarbe gesetzt habe. Die Schriftart ist übrigens die frei erhältliche Yanone Kaffeesatz.

Ausrichtung für die Nachher-Folie

Abschließend habe ich das Zitat an den Formen des Fotos ausgerichtet. Sieht man genau hin, dann gibt es in dem Foto drei prägnante Linien, die durch den Kopf, die Trompete und den rechten Unterarm gegeben sind. Den Text habe ich parallel zur Trompeten-Linie ausgerichtet. So fügt sich der Text nicht nur farblich sondern auch durch seine Form harmonisch in das Foto ein. Die schräge Schriftlinie gibt dem Zitat außerdem eine Dynamik, die in krassem Kontrast zum starren gelben Kasten der Ursprungsfolie steht, in dem das Zitat gewissermaßen statisch eingesperrt war.

Zusammenfassend habe ich die Wirkung des Zitats also verbessert, indem ich es einem passenden emotionalen Foto zugeordnet habe und Farbwahl sowie Ausrichtung an die visuelle Sprache des Fotos angepasst habe. Diese Folie ist erheblich einprägsamer als die Ursprungsfolie, die vermutlich im Einheitsbrei der übrigen Folien einer herkömmlichen Präsentation untergegangen wäre. Die neue Folie komplementiert den mündlichen Text erheblich besser, da sie für sich steht und Platz für die Konzentration auf den Vortrag lässt. Versuchen Sie doch auch einmal etwas ähnliches bei dem nächsten Zitat, das Sie auf eine Folie schreiben.

Weitere Vorher-Nachher-Vergleiche
Vorher-Nachher: One Minute Madness
Vorher-Nachher: Mitarbeitermotivation
Vorher-Nachher: Emotionen
Sämtliche Vorher-Nachher-Vergleiche

Wo findet man gute Schriften?

Beispiele schlechter Schriftwahlen

Typografie ist die Kunst, Schrift so zu gestalten, dass ihr Erscheinungsbild mit dem Inhalt in optimalem Einklang steht. In diesen beiden Beispielen gelingt das offensichtlich nicht:

Solche Fehler lassen sich mit ein wenig gesundem Menschenverstand vermeiden und in der Regel findet sich in der Schriftsammlung auf dem eigenen Rechner eine Schrift, die zumindest recht ordentlich zum Thema passt (die beiden oberen Schriften vertauscht würden beispielsweise erheblich besser passen).

Manchmal hat man allerdings das Gefühl, dass unter all den Schriften die richtige noch nicht dabei ist. Dann (und nur dann) lohnt sich ein Blick über den Tellerrand des eigenen Computers hinaus in die heutzutage schier unerschöpfliche Welt der freien und kommerziellen Schriftarten. Wo aber findet man gute Schriften?

Gibt es ein Schriften-Schlaraffenland?

Freie Schriften gibt es wie Sand am Meer, Datenbanken mit tausenden kostenloser Schriften finden Sie z.B. hier, hier, hier, oder hier. Obwohl man dort natürlich durchaus einige Perlen entdecken kann, ist doch leider die weit überwiegende Zahl der angebotenen Schriften nicht empfehlenswert. Wer sich hier also gedankenlos bedient, der läuft Gefahr, viel Zeit mit der Suche vergeudet zu haben, um am Ende mit einem unansehnlichen und unprofessionellen Ergebnis, wie zum Beispiel diesem, dazustehen:

Aber was ist eigentlich schlecht an schlechten Schriften? Jenseits von ganz subjektiven Eindrücken gibt es durchaus einige handfeste Kriterien, an denen man die Qualität einer Schrift erkennen kann. Das Schriftbeispiel oben hat z.B. eine völlig unausgewogene Verteilung der Strichstärken. Die senkrechten Striche wirken viel zu fett, das kleine „r“ zu groß, das kleine „e“ zu klein usw.

Auch der Buchstabenabstand, in der Fachsprache „Kerning“ genannt, ist sehr unausgewogen. Noch deutlicher wird das im nächsten Beispiel. Mal sind die Zwischenräume zu groß, mal zu klein. Insgesamt wirkt das Schriftbild dadurch unruhig und unprofessionell.

unharmonisches Schriftbild

Dass das auch ganz anders geht, zeigen professionelle Schriften, bei denen ein erheblicher Teil der Entwicklung in die Feinjustierung des Kernings verwendet wird, damit das Schriftbild auch bei exotischen Wörtern noch ausgewogen wirkt. Dieser Aufwand ist übrigens einer der Gründe dafür, warum das Entwickeln einer guten Schrift sehr teuer ist.

Harmonisches Schriftbild

Darüberhinaus verfügen kostenlose Schriften meist nur über einen sehr beschränkten Zeichenumfang, deutsche Umlaute fehlen z.B. oft. Auch gibt es häufig keine Schriftvarianten wie fett oder kursiv. Gerade in Präsentationen kann es aber sinnvoll sein, zur Hervorhebung eine fette Variante zur Verfügung zu haben.

Ein bisschen Orientierung im Meer der Schriften

Wenn das vielleicht ein bisschen entmutigend klingt, so sollten Sie dennoch nicht verzagen: natürlich gibt es auch echte Perlen unter den kostenlosen Schriften (eine ganze Menge sogar). Nur ist es eben gar nicht so leicht, die auch auf Anhieb zu finden. Deshalb sollten Sie sich vielleicht auf das Urteil von Experten verlassen und glücklicherweise gibt es auch eine ganze Reihe von Design-Blogs, die sich intensiv mit dem Thema Schriftwahl beschäftigen. Drei davon möchte ich Ihnen besonders ans Herz legen:

Logo des Smashing Magazines

Das Smashing Magazine ist vielen Webdesignern erste Anlaufstelle für Inspirationen jeglicher Art. Auch zum Thema Schriften finden sich zahlreiche Artikel, die natürlich nicht nur für Webdesigner nützlich sind. Vor zwei Jahren stellte das Magazin eine schöne Liste von mehr als vierzig empfehlenswerten kostenlosen Schriften vor. In unregelmäßigen Abständen folgen seitdem Ergänzungen dazu, z.B. hier und hier. Alle Schriften-Artikel des Magazins finden Sie hier.

Logo von praegnanz.de

Sehr empfehlenswert sind auch die Essays des deutschen Webdesigners Gerrit van Aaken auf seiner Webseite praegnanz.de. In unregelmäßigen Abständen stellt er kostenlose Schriften vor und bespricht diese etwas ausführlicher als das Smashing Magazine. Die Essays sind unterhaltsam und lehrreich zugleich und liefern dazu einiges Hintergrundwissen zum „korrekten“ Umgang mit Schriften.

Logo von typefacts.de

Eine ausführliche, allerdings unkommentierte Liste mit nützlichen kostenlosen Schriften findet man auch in dem neuen Webmagazin typefacts.de. Daneben finden Sie in dem Magazin eine wachsende Zahl lesenswerter Artikel über die Grundlagen der Typografie mit einigen anschaulichen Übungen zum Selbermachen.

Logo von Myfonts.com

Bei dem Schriftvermarkter MyFonts finden Sie etliche kostenlose Schriften als Appetitanreger für die meist umfangreicheren kostenpflichtigen Versionen der Schriften. Die meisten Schriften können mit kleinen Textschnipseln ausprobiert werden. Zum Herunterladen der Schriften ist eine Registrierung erforderlich, die jedoch mit keinerlei Verpflichtungen verbunden ist. Durchaus lesenswert ist auch der MyFonts-Blog, der die kommerziellen Schriften-Neuerscheinungen bespricht.

Logo von FontSquirrel

Den Anspruch, die beste Adresse für hervorragende freie Schriften zu sein, erhebt die Webseite fontsquirrel für sich. Tatsächlich findet man dort eine ganze Reihe sehr nützlicher Schriften, die nach Kategorien wie serifen, serifenlos, kalligrafisch und weiteren sinnvoll sortiert sind und mit der Funktion „Test Drive“ ähnlich wie bei MyFonts mit kleinen Textausschnitten ausprobiert werden können.

Spezielle Schriften für spezielle Zwecke

Beispiel einer Pencil-Schrift

Wer eine spezielle Schrift für einen speziellen Einsatzzweck sucht, der muss nicht unbedingt die oben genannten Listen danach durchsuchen, denn es gibt eine Reihe nützlicher spezialisierter Übersichten. Der italienische Blogger Antonio Lupetti hat im vergangenen Jahr eine ganze Reihe thematisch sortierter Artikel mit empfehlenswerten kostenlosen Schriften veröffentlicht, u.a. finden Sie dort Schriften im Stile von Bleistift-Skizzen oder alten Schreibmaschinen.

Beispiel einer Handschrift

Besonders interessant fand ich die Liste der Handschriften, mit denen Sie Ihrer Präsentation einen etwas persönlicheren und dynamischeren Charakter geben können. Eine noch ausführlichere Liste mit Handschriften finden Sie hier. Noch persönlicher wird es, wenn Sie gleich Ihre eigene Handschrift digitalisieren lassen. Dazu gibt es mehrere Dienstleister mit unterschiedlichen Preisen, z.B. hier, hier oder hier. Die Qualität hängt dabei natürlich nicht nur von der Digitalisierung, sondern auch von Ihrer eigenen Handschrift ab!

Beispiel einer Grunge-Schrift

Wenn Sie eine etwas wuchtigere, vielleicht sogar etwas provokante Schrift suchen, dann sollten Sie sich bei den sog. Grunge-Schriften umsehen. Diese Schriften wirken meist etwas dreckig und sind nicht selten der Street-Art entlehnt. Hier oder hier werden Sie bestimmt fündig.

Beispiel einer Dingbats-Schrift

Im bittbox-Blog finden Sie zu guter Letzt eine Liste von 16 sog. Dingbats-Schriften, das sind Schriften, die nicht Buchstaben, sondern Symbole zeigen. So können Sie z.B. mit der äußerst nützlichen Geobats-Schrift sehr leicht die Umrisse der wichtigsten Staaten zeichnen.

Quellen der Weisheit

Wenn Sie sich intensiver mit dem Thema Schriften und Schriftgestaltung auseinandersetzen möchten, dann empfehle ich Ihnen in dieser Linkliste einige interessante Einstiegspunkte:

Sehr hilfsbereit sind die Mitglieder des deutschen TypoForums. Hier kann man jede Frage zum Thema Schriften stellen und bekommt kompetente Antworten. Interessante Rubriken sind z.B. Welche Schrift passt? oder Welche Schrift ist das?, aber auch andere. Eine Liste mit empfehlenswerten kostenlosen Schriften gibt es hier auch, die aber leider keine Schriftbeispiele enthält. Das englischsprachige Pendant, das sich aber deutlich mehr an Profis richtet, ist das Forum Typohile.

Buchcover von

Eine gute Einführung in Typografie und Schrift liefern die beiden Bücher ÜberSchrift von Erik Spiekermann und The Non-Designer’s Type Book von Robin Williams, deren hervorragendes Buch Design & Typografie ich bereits hier vorgestellt habe. Verständlich für den Laien führen beide Bücher die Grundlagen der Typografie ein und geben ein erstes Verständnis für die Geheimnisse der Schriftgestaltung.

Buchcover von Thinking with Type

Einen schönen Überblick über die wichtigsten Fachbegriffe der Schriftgestaltung liefert auch ein Wallpaper des isländischen Bloggers Sigurdur Armannsson. Jacob Class vom englischen Blog Just Creative Design hat eine Klassifikation der wichtigsten Schrifttypen in Form eines eBooks kostenlos für Abonnenten des RSS-Feeds erstellt. Eine spannende Seite ist auch die Webseite Thinking with Type zum gleichnamigen Buch von Ellen Lupton, die hier ebenfalls die Grundlagen der Typografie erläutert.

Cover der DVD

Sehr spannend ist auch der Film Helvetica, der die Geschichte der weltweit vielleicht am meisten genutzten professionellen Schrift Helvetica beschreibt, und dabei einige Einblicke in die professionelle Arbeit mit Schriften liefert.

Der vielleicht bekannteste Blog zum Thema Typografie ist der englischsprachige Blog i love typography, der regelmäßig über interessante Neuigkeiten und Fundstücke rund um das Thema Typografie berichtet. Das deutsche Blog blog.dersven.de bespricht neben anderen Designthemen häufig kostenlose Schriften.

Wem das auf Dauer nicht reicht, der findet in den jährlichen Bestenlisten des Webmagazins typographica interessante Einstigspunkte für hervorragende kommerzielle Schriften. Wer einen Eindruck gewinnen möchte, was mit modernen kommerziellen Schriften alles möglich ist, der sollte einmal einen Blick auf die neue Schrift Liza Pro der niederländischen Schriftentwickler Underware werfen, sehr beeindruckend.

Und wer sich jetzt so von gutem Schriftdesign hat anstecken lassen, dass er gleich seine eigene Schrift entwerfen möchte, der kann das auf der Webseite FontStruct kostenlos tun.

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Dr. Michael Gerharz