„Ich schicke Ihnen dann die Folien zu.“ Das Märchen vom Doppelnutzen der Vortragsfolien als Handouts geht ungefähr so: Für die Zuhörer ist es praktisch, dass sie noch einmal alles nachlesen können, und für Sie ist es kein Mehraufwand und total praktisch, dass sich die Zuhörer an Ihren Vortrag erinnern, wenn sie in das Handout schauen.
Und das ist genau der Knackpunkt: wenn sie reinschauen. Meistens tun sie es nämlich nicht. Handouts machen selten Spaß. Sie sind mühsam zu lesen und oft gerade nicht praktisch. Wer hat schon Lust, 30 Seiten durchzublättern, deren Informationen auf eine DIN-A4-Seite gepasst hätte?
Besser in Erinnerung bleiben
Wenn Sie in Erinnerung bleiben wollen, gibt es denn dann nicht sinnvollere Handouts als den Ausdruck der Folien? Ich meine, einmal ganz Abseits von einer sinnvollen textlichen Zusammenfassung Ihres Vortrags auf 1-2 DIN-A4-Seiten? Oft gibt es die.
Sie stellen Werkzeuge her? Geben Sie Ihren Kunden ein Werkzeug mit nach Hause.
Sie schreiben sich individuelle Kundenlösungen auf die Fahne? Schließen Sie den Laptop, analysieren Sie mit Ihrem Kunden auf Papier mit Stift seine Anforderungen und mögliche Lösungen und lassen Sie die Skizze beim Kunden (und machen sich ein Foto für das passende Angebot).
Sie sind Designer oder Künstler? Geben Sie Ihren Kunden etwas, was sie sich gerne anschauen, z.B. ein Poster. Die Chance, dass sie es sich aufhängen, steigt, wenn das nicht nur gut aussieht, sondern auch noch nützliches Wissen enthält, z.B. „Starke Wirkung durch starkes Design“, „Die Geschichte des App-Designs“ usw.
Sie sind Berater? Geben Sie Ihren Kunden Ihr Nachschlage-Wissen auf Papier mit (kann man sowieso im Internet finden) und zwar so aufbereitet, dass sie das Wissen auf Ihrem Handout schneller und konkreter finden als im Internet.
Vergessen Sie natürlich nicht, Webseite, E-Mail-Adresse oder Telefonnummer gut sichtbar auf Ihrem Handout zu platzieren.
Wenn Sie mit Ihren Handouts in Erinnerung bleiben wollen, dann geben Sie Ihren Kunden etwas mit, das sie gerne und oft anschauen oder benutzen. Das ist Mehraufwand. Und ja, es ist nicht sicher, ob sich dieser Aufwand bezahlt macht. Aber: kaum etwas schafft mehr Vertrauen, als echten Nutzen zu stiften.