Stellen Sie sich einmal vor, Sie müssten einen Vortrag halten und dürften kein PowerPoint verwenden. Würden Sie dann nach jedem fünften Satz sagen: „Mein Name ist Peter Müller, ich bin von Müller Health Care, Abteilung XY, heute ist der 6. August 2008 und wir sind auf der Veranstaltung Gesundheit 2010 – Perspektiven und Chancen.“
Klingt albern, oder? Aber warum schreiben Sie es dann auf jede Ihrer Folien? Natürlich – wegen des Corporate Designs. Das soll ja eine konsistente Wahrnehmung Ihrer Marke sicherstellen (und hat außerdem viel Geld gekostet).
Das Problem ist nur: Die gängigen Unternehmensvorlagen machen Corporate Design mit der Brechstange. Sie stellen Form vor Inhalt, insbesondere das Unternehmenslogo wird übertrieben prominent platziert. Ein besonders extremes Beispiel sieht man bei Fraunhofer-Folien, die bisweilen ein Drittel (!) des Platzes für Kopf- und Fußzeile des „Corporate Design“ verschwenden. Wenn die Vorlage sich so in der Vordergrund stellt, ist etwas faul, denn die Vorlage ist nicht die Präsentation.
Wie macht man es besser? Ein gutes Corporate Design wirkt auch, ohne dass es ständig mit dem Zaunpfahl winkt. Es wirkt durch eine prägnante Schrift, konsistene Farbwahl, durch den Stil und das allgemeine Design von Visualisierungen; es ist wiedererkennbar, auch wenn der Name des Unternehmens nicht darauf steht. Ich bin mir z.B. sicher, dass Sie keine Schwierigkeiten haben, in der Abbildung sofort die richtigen und falschen Schriften der Autohersteller erkennen zu können.
Ich bin mir auch sicher, dass Ihre Zuhörer nicht ständig daran erinnert werden müssen, wie Sie heißen, von welchem Unternnehmen Sie kommen, und welcher Tag heute ist. Wenn Sie einen überzeugenden Vortrag halten, dann werden Ihre Zuhörer Sie trotzdem in Erinnerung behalten; das wiederum können Sie ruhig unterstützen, indem Ihre letzte Folie diese Angaben noch einmal enthält.