Zwei bis drei Folien pro Minute sei ideal. Das zumindest habe ich erst vergangene Woche wieder in einem Gespräch gehört. Mehr überfordere die Zuhörer, weniger sei zu statisch und damit zu wenig abwechslungsreich. Hört sich plausibel an, oder? Ist es aber nicht!
Die Wahrheit ist nämlich: Es gibt keine ideale Folienanzahl. Sie brauchen so viele Folien, wie Sie eben brauchen, um Ihre Botschaft mit Ihrem ganz persönlichen Vortragsstil so zu präsentieren, dass Ihre Zuhörer die Botschaft optimal verstehen. Das ist Ihnen zu banal? Ist aber so. Ein paar Beispiele gefällig? Gerne.
Kennen Sie Dick? Dick heißt mit vollem Namen Dick Hardt und hat vor drei Jahren eine Präsentation über Identity 2.0 gehalten, in der er pro Minute bis zu 50(!) Folien verwendet. Geht das denn überhaupt? Und wie das geht. Sehen Sie selbst. Der Punkt ist: Das funktioniert für seinen Zweck wunderbar, ist aber für andere Anlässe völlig ungeeignet, etwa wenn Sie komplizierte Statistiken präsentieren müssen.
Guy Kawasaki, Startup-Guru aus den USA, predigt in seinem Buch „The Art of the Start“ die 10-20-30-Regel: 10 Folien in 20 Minuten (bei Schriftgröße 30pt); das macht also 2 Mintuen pro Folie:
Und im Übrigen kommen die besten Reden häufig ganz ohne Folien aus. Geradezu absurd scheint angesichts dessen die Regel, man müsse eine ganz bestimmte Anzahl von Folien einhalten, um seine Zuhörer zu fesseln.
Es gibt keine allgemeingültige ideale Folienzahl! Ihr Inhalt, Ihre Zuhörer und Ihre Persönlichkeit bestimmen alles andere.