Gedanken zur Diskussionskultur

Meinungsfreiheit bedeutet, dass man seine eigene Meinung haben darf.

Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man immer seine Meinung äußern muss.

Eine Meinung zu haben, bedeutet noch nicht recht zu haben.

Recht zu haben bedeutet nicht immer, dass die anderen unrecht haben.

Dass die anderen unrecht haben, bedeutet noch nicht, dass man recht hat.

Recht zu haben macht noch nicht moralisch überlegen.

Nur weil jemand unrecht hat, ist er noch nicht böse.

Man darf seine Meinung ändern.

Es hilft, erst zuzuhören, bevor man sich eine Meinung bildet.

Es hilft, Fragen zu stellen.

Eine Frage ist nicht unbedingt eine Meinungsäußerung.

Nicht jede Äußerung ist eine Meinungsäußerung.

Kein Mensch formuliert perfekt.

Das, was jemand sagt, ist nicht unbedingt das, was sie meint.

Es hilft, erst nachzudenken, bevor man anderen eine Meinung unterstellt.

Sarkasmus hilft selten.

Arroganz auch nicht.

Beschimpfungen und Hass erst recht nicht.

Es lohnt sich, für eine offene Diskussionskultur einzutreten, in der jeder tatsächlich sagen darf, was er denkt – ohne Angst haben zu müssen, dafür beschimpft, beleidigt oder ausgelacht zu werden.

Es lohnt sich, offen für andere Meinungen zu bleiben.

Es lohnt sich, respektvoll miteinander umzugehen.

12 Fragen: 5. Warum rede ich keinen Klartext?

In Präsentationen wird viel um den heißen Brei herumgeredet. Gelabert, weil für eine ordentliche Vorbereitung keine Zeit war. Es wird sich versteckt hinter Zahlen, Daten und Fakten. Oder Bullshit erzählt, den die Marketingabteilung ausgetüftelt hat. Reden Sie lieber Klartext. In Klardeutsch.

Hinter den Fakten

Es ist eine bequeme Position dort hinter den Fakten. Schön warm und gemütlich. Weit entfernt vom grellen Rampenlicht, das immer so blendet und gegen das sich alles sträubt. Nein, ins Rampenlicht sollen mal schön die Fakten.

Oder die, die etwas aus ihnen machen.

Die, die einen Standpunkt haben.

Ich brauche allerdings keinen, denn Fakten sind objektiv und objektiv ist gut. Objektiv ist Business. Business ist Fakten.

Nur, dass es das nicht ist. Schon alleine, weil es zu viele Fakten sind und bereits die Auswahl einen Standpunkt definiert. Schon alleine, weil die Fakten zu erheben gar nicht ohne Standpunkt möglich ist, weil bereits Methodik, Messung und Metrik das Ergebnis beeinflussen.

Und schließlich weil viele der wichtigen Fragen gar nicht mit einfachen faktischen Antworten entschieden werden können – erst recht nicht die Fragen, die es wert sind, den Aufwand einer Präsentation zu treiben. Diese Antworten verlangen einen Standpunkt. Sie verlangen, dass sich jemand positioniert und entscheidet, was (ihr) wichtig ist – wichtiger als anderes.

Doch wer einen Standpunkt hat und ihn vorträgt, der tritt ins Rampenlicht. Die macht sich angreifbar. Der verlässt den Schutz des „Da steht es schwarz-auf-weiß“. Natürlich ist es wichtig, sich daran zu orientieren. Sich zu vergewissern, was dort schwarz-auf-weiß steht. Keinen Bullshit zu erzählen. Doch jenseits der Fakten gibt es nicht bloß Bullshit. Es gibt Entscheidungen mit Substanz. Entscheidungen, die auf Werten basieren. Entscheidungen, die definieren, wer man sein will.

Es scheint leichter, diese Standortbestimmung anderen zu überlassen. Aber wollen Sie das?

Finde ich aber schon

„Ich finde aber, dass die Schriftart nicht so gut passt.“
„Doch, finde ich schon.“

Tja, Sackgasse. Ende der Diskussion. Eine vernünftige Entscheidung ist hier nicht mehr möglich. Weil beide keine Ahnung haben, wovon sie reden. Weil sie sich fortan nur noch Bauchgefühle entgegenwerfen werden, bis einer nachgibt.

Es geht aber nicht um Nachgeben, sondern um die beste Lösung.

Warum passt die Schrift denn nicht? Ist sie zu fett oder zu dünn? Zu filigran oder zu plump? Zu schlecht lesbar? Zu verspielt? Zu kühl? Zu unausgewogen? Handwerklich zu schlecht? Zu modern oder zu traditionell?

Und überhaupt: Was bedeutet es eigentlich, dass eine Schrift modern ist? Lesbar? Verspielt?

Lernen Sie, das zu sehen. Indem Sie beobachten. Neugierig sind. Fragen stellen. Darüber reden.

Bei allem, was Ihnen wichtig ist. Streichen Sie „Das finde ich schon“ aus Ihrem Wortschatz. Warum gefällt Ihnen das Bild? Was ist eine gute Umsatzprognose? Was eine gute Begrüßung? Warum gefällt Ihnen der Handtuchhalter? Warum sind Sie mit dem Ergebnis des Meetings unzufrieden? Warum finden Sie, dass der Text zu trocken ist? Wodurch wirkt der andere Text lebendiger?

Damit Sie eine fundierte Meinung haben und nicht nur vage Bauchgefühle. Damit Sie fundiert entscheiden können, statt im Dunkeln zu tappen. Damit Sie nicht beleidigt sind, sondern verstehen, dass die Schrift wirklich gut passt.

Lernen Sie zu sehen.

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Der Mehrabian-Mythos und die wirkliche Bedeutung der Körpersprache

Haben Sie schon mal gehört, dass nur 7 % der Wirkung eines Vortrags vom Inhalt abhängen – und der Rest von Stimme und Körpersprache?

Klingt spektakulär. Ist aber falsch.

Diese sogenannte 7-38-55-Regel wird oft zitiert, aber sie hält keiner ernsthaften Prüfung stand. Denn sie basiert auf einem Missverständnis.

Der Ursprung? Ein Experiment des Psychologen Dr. Albert Mehrabian aus den 1970er Jahren. Doch was wurde dort eigentlich untersucht?

Mehrabian wollte herausfinden, woran wir erkennen, ob jemand wirklich meint, was er sagt – insbesondere wenn Worte und Körpersprache nicht zusammenpassen. Seine Forschung zeigte: Wenn eine Person sagt „Ich freue mich“, dabei aber mit tonloser Stimme spricht und die Arme verschränkt, dann glauben wir eher den nonverbalen Signalen als den Worten.

Heißt das, dass Körpersprache und Stimme immer wichtiger sind als der Inhalt? Nein. Es bedeutet nur: Wenn Worte und Körpersprache widersprüchlich sind, vertrauen wir eher dem, was unausgesprochen bleibt.

Was bedeutet das für Ihre Präsentationen?

Wenn Ihre Worte mit Ihrer Haltung übereinstimmen – wenn Sie klar, überzeugt und authentisch sprechen – dann zählt das, was Sie sagen.

Wenn nicht, dann hilft Ihnen auch die beste Körpersprache nichts. Man wird Ihren Worten gegenüber skeptisch sein.

Aber genau da liegt das Problem.

Viele glauben nun, sie müssten ihre Körpersprache trainieren. Ihren Tonfall optimieren. Ein paar Rhetorik-Tricks lernen, damit Ihre Präsentationen überzeugender sind.

Doch all das ist nutzlos, wenn die eigentlichen Worte nicht stimmen.

❌ Wenn Ihre Botschaft nicht klar ist, spürt Ihr Publikum das – und es bleibt nichts hängen.
❌ Wenn Sie um den heißen Brei herumreden, wird niemand wirklich zuhören.
❌ Wenn Ihre Worte nicht glaubhaft sind, dann können Sie noch so selbstbewusst auftreten – es wird nichts ändern.

Das ist die eigentliche Frage:

🔹 Können Sie klar formulieren, worauf es ankommt?
🔹 Können Sie eine Botschaft so auf den Punkt bringen, dass sie sich in den Köpfen festsetzt?
🔹 Können Sie es so sagen, dass Menschen wirklich fühlen, was Sie meinen?

Und können Sie all das mit Worten, von denen Sie selbst aus tiefstem Herzen überzeugt sind?

Denn wenn Sie das können, dann brauchen Sie keine Tricks. Dann hören die Menschen Ihnen zu – weil Ihre Worte treffen.

Und genau das ist mein Job.

Ich helfe Ihnen, genau die Worte zu finden, die sich wie selbstverständlich in die Köpfe und Herzen Ihres Publikums einbrennen.

Die richtigen Worte tun genau das:
✔️ Sie sind klar und unmissverständlich.
✔️ Sie lösen etwas aus.
✔️ Sie machen den nächsten Schritt offensichtlich.

Und das Beste? Sie fühlen sich richtig an – nicht einstudiert, sondern selbstverständlich.

Wenn Sie das wollen, lassen Sie uns reden.

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Dr. Michael Gerharz