Wozu Metaphern? Weil sie etwas ausdrücken, was ich mit anderen Worten schwerer oder gar nicht sagen könnte. Metaphern helfen, die Bedeutung des Gesprächsgegenstands in vertraute Begriffe zu übersetzen, ihn in einem anderen Licht zu sehen.
„Brechstange“ ist so ein Beispiel. Unter Brechstangen stellen sich die meisten Menschen etwas schweres, vor allem aber grobschlächtiges vor. Mit der Brechstange macht man keine filigranen Arbeiten. Jemand, der etwas mit der Brechstange versucht, weiß sich nicht mehr anders zu helfen, als eine Lösung zu erzwingen – oft nimmt er dabei Beschädigungen an der Sache in Kauf.
Mit genau so einer Brechstange konstruiert Facebook seine Metaphern. Facebook erklärt uns nämlich mit diesem Video, dass Stühle wie Facebook sind. Übrigens auch Türklingeln und Basketball. Glauben Sie nicht? Ist aber so – also sagt Facebook:
Das ist so sehr an den Haaren herbei gezogen, dass es fast schon wieder zum Schenkel klopfen ist. Aber ich halte doch an mich und erfreue mich an Erklärfilmen, die Metaphern sinnvoll einsetzen. Dieser Film z.B. nutzt den Bleistift als Metapher für das Komplexe im Einfachen:
Der Bleistift steht stellvertretend für all die Dinge, die wir jeden Tag selbstverständlich nutzen, deren Schöpfung aber – denkt man es zu Ende – eine unfassbar komplexe Kette von menschlichen Interaktionen vorausgeht. Er ist damit Symbol für die schier grenzenlose Schöpfungskraft der Menschheit.
Diese Metapher funktioniert, weil der Film mit äußerster Sorgfalt erzählt, wie sich hinter dem vermeintlich einfachen Gegenstand die Komplexität der menschlichen Gesellschaft verbirgt. Und so macht das konkrete Beispiel des Bleistifts das abstrakte Thema des Films anschaulich und greifbar.
Facebooks Stühle dagegen erklären gar nichts. Sie konkretisieren Facebook nicht. Stattdessen werfen sie Fragezeichen auf, wo vorher keine waren. Metaphern sind dann sinnvoll, wenn sie Kommunikation klarer oder angemessener machen. Bei Facebooks Film passiert das Gegenteil.
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