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Von Schritten und Wegen

Meine Jüngste hat gerade gelernt zu krabbeln. Das hört sich wie ein kleiner Schritt an, ist für ein kleines Baby aber eine riesige Herausforderung. Erst musste sie die Grundlagen lernen: Arme vorsetzen, Beine vorsetzen.

Was anfangs eher zufällig passierte, will später gezielt koordiniert werden – und sieht erst mal alles andere als filigran, sondern eher tapsig aus. Nach jedem Krabbelschritt musste sie kurz innehalten und sich für den nächsten Schritt neu konzentrieren. Dabei ließ sie sich auch leicht ablenken und hielt dann an oder bog ab.

Mittlerweile reihen sich ihre Krabbelschritte nahtlos aneinander. Wenn sie ein Ziel erreichen möchte, krabbelt sie schnell und zielstrebig dorthin, nicht in einzelnen Schritten oder bewusst koordinierten Bewegungen von Armen und Beinen, sondern in einer flüssigen Bewegung.

Von bewussten Schritten zum unbewussten Gang

Es ist der gleiche Prozess wie so oft, wenn man etwas lernt. Meine Große erlebt es beim Schreiben: aus Buchstaben werden Worte. Ich selbst erinnere mich noch gut daran, wie ich lernte, Gitarre zu spielen. Bevor ich meinem Instrumnet irgendwann einmal flüssige und schöne Melodien entlocken konnte, reihte ich mühsam einzelne Noten aneinander, mehr mit dem nächsten Griff beschäftigt als mit dem Blick für das Ganze, für den Weg der Melodie.

Und natürlich ist es auch bei Präsentationen nicht anders. Bevor aus aneinandergereihten Folien eine Struktur und irgendwann einmal eine flüssige und spannende Story wird, muss man viel, sehr viel üben. Und doch lohnt sich der Weg. Während die Krabbelversuche eines Babys oder die ersten Gitarrenversuche eines Kindes zumindest die Eltern vielleicht noch süß finden, wird man auf dieses Wohlwollen bei einer Präsentation in aller Regel nicht hoffen dürfen.

Die Schritt-für-Schritt-Präsentation

Erwachsene Männer werden zu „krabbelnden“ Vortragenden

Leider kommen viele Präsentationen aber über dieses Lernstadium nicht hinaus. Folien werden an Folien gereiht („auf der nächsten Folie sehen Sie …“). Zwischendurch kommen sie immer wieder vom Weg ab, lassen sich von Details ablenken und sind meist mehr mit dem nächsten Schritt beschäftigt, als mit dem Blick für das Ganze.

Die Kunst der Präsentation besteht darin, aus einzelnen Gedanken eine echte, flüssige Story zu machen, mit der man sein Publikum zielsicher zu seinen Kernaussagen bringt. Was sich einfach anhört, ist keine kleine Herausforderung.

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