Theatersport ist eine Disziplin des Improvisationstheaters, bei der zwei Schauspieler-Teams gegeneinander um die Gunst des Publikums antreten. Schiedsrichter achten dabei auf die Einhaltung der Regeln.
Die Schiedsrichter haben noch eine wichtigere Rolle: Sie müssen Langeweile verhindern. Sobald eine Gruppe etwas uninspiriertes oder gar langweiliges darbietet, betätigen die Juroren eine Hupe (oder etwas ähnliches) und der Versuch ist beendet.
Dass Präsentationen so oft so langweilig sind, liegt auch daran, dass wir das als Zuhörer zulassen, dass es in Unternehmen geduldet wird, und dass es für Konferenzveranstalter ok ist.
Wie wäre es mit einem kleinen Gedankenexperiment für Ihr nächstes Meeting oder den nächsten Vortrag? Wenn’s mal wieder langweilig ist, stellen Sie sich vor, jemand sei im Besitz so einer Hupe und würde sie auch benutzen.
Oder trauen Sie sich, tatsächlich eine Hupe mitzubringen?
Das mag harsch klingen, aber wenn sich alle einig sind, ist es das nicht. Im Grunde ist es eine Selbstverständlichkeit, wenn man unterstellt, dass jeder die Zeit der anderen wertschätzt.
Wer mit dem Ziel präsentiert, andere weiterzubringen, der muss sowieso keine Angst vor der Hupe haben. Entweder er ist so gut, dass die Hupe gar nicht hupt, oder – falls sie es doch einmal tut – lernt er daraus etwas.
Angst vor der Hupe hätte, wer fünf Minuten vor dem Meeting noch schnell ein paar Folien zusammenklickt. Oder wer bloß Folien vorliest. Oder wer Daten nur herunterbetet, ohne sie einzuordnen. Oder wer 30 Minuten für das beansprucht, was auch in 10 Minuten gesagt wäre.
Bessere Präsentationen sind von beiden Seiten aus möglich: die Vortragenden können sich entscheiden, mehr zu bieten. Aber die Zuhörer können sich auch entscheiden, mehr zu erwarten. Am besten tun Sie beides.