Großartige Romane vs. großartige Präsentationen

Leser lesen Romane, um unterhalten zu werden, doch sie haben nichts dagegen, wenn sie dabei auch noch etwas lernen.

In Ihrer Präsentation sitzen Menschen, um etwas zu lernen, doch sie haben nichts dagegen, wenn sie dabei auch noch unterhalten werden.

Gute Romane sind unterhaltsam. Gute Präsentationen sind lehrreich.

Großartige Romane öffnen mir die Augen für etwas, das ich so bisher nicht gesehen habe. Großartige Präsentationen machen Spaß beim Zuhören.

Warum sollte man nur eines von beiden wollen?

Unterhaltet euch

In dieser Kölner Kneipe soll man sich lieber unterhalten statt zu surfen. Daran sollte man sich auch in anderen Situationen erinnern.

„Nein! Wi-fi haben wir nicht. Unterhaltet euch“

So steht es am Eingang einer Kölner Kneipe. Ich wünschte, vor Meetingräumen stünde ein ähnliches Schild:

„Nein! Einen Beamer haben wir nicht. Unterhaltet euch“

Denn es ist doch so: Dieselben Menschen, die darüber lästern, dass die Jugendlichen nur noch auf ihre Handys starren und sich gar nicht mehr unterhalten können, starren im Meeting eine halbe Stunde auf eine Projektionsfläche und unterhalten sich gar nicht. Dabei sind Meetings dazu da, Meinungen auszutauschen, zu diskutieren, sich zu unterhalten. Meetings braucht man überhaupt nur dann, wenn es darum geht, sich in die Augen zu blicken, denn sonst könnte man es ja auch digital besprechen.

Und, wenn ich es mir so recht überlege, sollte man das Schild von der Kneipe direkt dazu stellen. Denn E-Mails schreiben und surfen während sich andere mit Ihnen unterhalten, ist auch nicht besser, als What’s-App-schreibende Jugendliche. Es ist nicht nur unhöflich, sondern ineffizient.

Aber, was rede ich. Früher war eh alles besser.

[Foto: Daniel Backhaus, mit Genehmigung]

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