Die Bilder in IKEAs Katalogen sind zu 75% computergeneriert. Als diese Meldung letzte Woche durch die Medien ging, haben viele erst einmal geschluckt. Alles sieht so echt aus. Aber alles nur fake?
Warum überrascht uns das eigentlich? Weil IKEAs computergenerierte Katalogbilder „echter“ aussehen, als die meisten „echten“ Katalogbilder in anderen Möbelkatalogen. IKEA achtet seit jeher mit größter Sorgfalt darauf, dass die Bilder so aussehen, als kämen sie aus einer „echten“ Wohnung, als würde jemand tatsächlich in diesem Zimmer wohnen, um damit ein Gefühl auszulösen: „So könnte ich auch wohnen. So möchte ich auch wohnen.“
IKEAs Bilder sind dabei nicht „kunstvoll“ mit Glamour-Effekten in Szene gesetzt. So etwas mag Aufmerksamkeit erregen. Doch darauf zielt IKEA mit seinen Bildern nicht. Sie haben einen anderen Job. Sie sollen sagen: „Das ist mir vertraut“, „Hier fühle ich mich wohl“, „So stell ich mir meine Wohnung vor“.
Und darauf kommt es an. Den Betrachtern die Möglichkeit zu geben, sich selbst in dieser Welt zu sehen. Es ihnen so leicht wie möglich zu machen, IKEAs Möbel in ihre eigene Welt zu projizieren.
Offenbar ist es für IKEA inzwischen billiger, dieses Gefühl computergeneriert zu erzeugen, als im Fotostudio zu rekonstruieren (was auch nicht billig ist).
Jetzt gibt es also PowerPoint auch auf iPhones, zumindest für Abonennten des Office365-Dienstes. Die gute Nachricht: Das wird nicht dazu führen, dass wir noch mehr schlechte PowerPoint-Vorträge erleben. Denn viel kann man mit dem Programm nicht machen. Eigentlich nur Präsentationen ansehen und den ein oder anderen Text verändern; also z.B. noch die aktuellen Zahlen, die erst unterwegs eingetroffen sind, ersetzen.
Schwächen vermieden
Microsoft hat mit Office Mobile für das iPhone also eine App veröffentlicht, die die Schwächen von Smartphones umschifft. Tippen ist noch immer umständlich, komplexe Menüs wie wir sie von Office kennen, finden auf dem kleinen Display keinen Platz.
Schade ist, dass Sie umgekehrt nicht die Stärken nutzen. Die vielen Zeichen-, Animations– und Foto-Apps zeigen ja, wie intuitiv man mit Smartphones manche Aufgabe erledigen kann, die am PC-Bildschirm mühevoll sind.
Stärken aber auch
Schade allemal, dass man nicht einmal die eigenen Fotos einsetzen kann, z.B. das Foto, dass man noch am Bahnhof auf dem Weg zum Vortrag geschossen hat. Warum kann man nicht wenigstens hier mal einen Pfeil und dort eine Markierung ergänzen? Von einfachen Skizzen ganz zu schweigen, dafür wäre ja der Touchscreen geradezu prädestiniert.
Viel mehr als diese drei Fähigkeiten – Bilder, Markierungen und Skizzen – braucht man gar nicht, um spannende Geschichten zu erzählen. Aber dass Präsentieren bedeutet, Geschichten zu erzählen, hat man in Redmond offenbar noch nicht verstanden.
Was vor 15 Jahren die Cliparts waren, sind heute die Stock-Fotografien. Halbwegs professionelle Fotos aus günstigen Foto-Datenbanken überschwemmen Präsentationsfolien mit manchmal witzigen, oft skurrilen Motiven, immer wieder von Menschen in Businessanzügen, die sich die Hände schütteln. Das nervt genauso wie die Cliparts vor 15 Jahren.
Dass es auch ganz anders geht, mit Bildern, die etwas zu sagen haben und Ihre Handschrift tragen, weil es nämlich Ihre eigenen Bilder sind, beschreibt Anke Tröder im folgenden Gastbeitrag am Beispiel Streetart.
Anke Tröder ist seit rund 20 Jahren Trainerin für Kommunikationsseminare und seit 1992 Lehrkraft für besondere Aufgaben an der HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen. Dort lehrt sie am Institut für interdisziplinäre Wissenschaften (IIW) Präsentation und Rhetorik auf Deutsch und Englisch. Sie unterstützt die Gründerinitiative der HAWK durch Vorbereitung auf interne und externe Wettbewerbe. Ihre Gedanken zum Thema Präsentieren veröffentlicht sie in ihrem Blog teachandtrain.de. The writing on the wall von Anke Tröder
Mit eigenen Fotos und Streetartfolien Präsentationen entglätten und gegen den Strich bürsten.
Wir wissen inzwischen alle, dass im Präsentationsland Bilder unsere Botschaften besser und schneller in Köpfe transportieren als Text auf Folien. Bilder stellen Fragen, Bilder geben Antworten. Bilder erzählen Geschichten.
Wenn es denn die richtigen Bilder sind.
Bilder für Präsentationen haben ihre eigenen Spielregeln, nicht alles ist gleich gut geeignet. Was bei einer Ausstellung im großen Rahmen wirkt, verpufft bei einer Beamerpräsentation. Das Digitale berührbar machen, darum geht es mir.
Bilder brauchen Kontext
Was Bilder selten tun, ist mehr als tausend Worte zu sagen. Das einfachste Foto kann zu ganz verschiedenen Interpretationen führen. Selbst diese simple Einstiegsfolie mit einem Foto des Berliner Modelabels Butterflysoulfire ins Thema Präsentieren ist nicht auf den ersten Blick klar. Worum es mir bei einem Bild geht, muss ich also erklären, damit sich mein Publikum ein Bild machen kann.
Butterflysoulfire
Schmetterlinge im Bauch sind das eine, aber eine Präsentation braucht auch Herz oder Seele. Wenn die Schmetterlinge allerdings zu sehr zappeln, springt der Funke nicht über zwischen Ihnen und Ihrem Publikum. Sind Ihre Bilder zu glatt, zu schön, zu abgenutzt, zu perfekt, springt auch nichts.
Ich selber arbeite daher fast ausschließlich mit meinen eigenen Fotos. Größter Vorteil: Keine Copyrightprobleme. Mindestens eine Kamera habe ich eigentlich immer dabei, und wenn es nur das Handy ist, mit dem ich einen Schnappschuss von hundert tanzenden Papierschmetterlingen in einem Schuhgeschäft mache
Sie sind der Kontext
Natürlich ist dadurch meine Bildauswahl begrenzt. Begrenzt bedeutet aber auch überschaubar und überschaubar spart mir viel Zeit. Natürlich ist diese Auswahl auch nicht perfekt. Das perfekte Bild für einen Vortrag gibt es jedoch nicht. Sie definieren den Kontext, und im Grunde können Sie fast jedes Bild passend machen für ein beliebiges Thema.
Eigene Bilder als Gedächtnisstütze
Natürlich ist so eine Auswahl auch sehr persönlich. Aber so arbeite und lebe ich. Ich lebe mit und für mein Thema Präsentieren, und meine Fotos sind persönliche Erinnerungen, Tage, Nächte, Assoziationen, Gedankenstützen, Tagebuch und Mutmacher.
Eigene Bilder sind ausgezeichnete Anker und Gedächtnisstützen. Ich kenne meine Bilder so gut, dass ich genau weiss, was ich mit ihnen sagen möchte.
Ich arbeite meist ohne Textskript, lediglich mit einem Ausdruck der Folienübersicht und ein paar Stichworten in der Notizenansicht von Keynote respektive PowerPoint. Daraus kann ich hinterher leicht ein Skript für die Teilnehmenden erstellen kann.
Wir haben alle ein Grundthema
Jeder von uns arbeitet im Grunde mit so einem begrenzten Themenfeld. Selbst wenn der Bereich Präsentieren schier unendlich zu sein scheint, geht es doch immer wieder um dieselben Aspekte: Lampenfieber, Körpersprache, Struktur und Aufbau, Rhetorik, Kommunikation, visuelle Didaktik, Lernpsychologie …
Diese Themen sind Schubladen in meinem Kopf. Wenn ich mit meiner treuen alten EOS 350 unterwegs bin, sind diese Schubladen immer leicht geöffnet:
Oh, schönes altes Fachwerkhaus! – Das gehört zu Struktur und Aufbau.
Leckeres Frühstücksbuffet! – Kommt in die Schublade Inhalt: Nur nicht zuviel auf einmal. Immer schön häppchenweise servieren.
Angst lebt auf der Straße. – Thema Lampenfieber die x-te.
Brauche ich ein Bild, weiß ich ziemlich genau: Da habe ich doch was. Habe ich nichts, mache ich mir ein Bild davon.
Die beiden folgenden Folien zum Aspekt Schmetterlinge im Bauch sind verknüpft mit einer Geschichte, die ich mir nicht merken muss: Sie steckt schon im Foto. Two-in-one.
Glatt vs. gritty
Was mich langweilt – und das sehe ich als eins der Hauptprobleme bei der zunehmenden Verwendung von Bildfolien – sind die glatten, immer gleichen, leicht verdaulichen Abbildungen von Menschen in Business-Anzügen, freigestellt, in istockphoto.com-Optik. Walking clichés.
Solche Fotos verleihen Ihrer Präsentation die Ästhetik (und Austauschbarkeit) eines IKEA-Katalogs. Zu nichtssagend. Zu digital. Zu tausendmal gesehen. Daran rutschen Auge und Geist gleichermaßen ab. Wenn Sie präsentieren, sollten Sie aber nicht gegen Ihre Medien arbeiten müssen.
Wenn ich unterwegs bin, bin ich deshalb mit mindestens einem Auge immer auf der Suche nach Streetart. Nach Graffiti, nach Stickern, nach Stencils. Nach Anzeigen an einem Laternenpfosten. Nach Zeichen urbaner menschlicher Kommunikation. Nach ein wenig angerauter Wirklichkeit im digitalen Seminarraum. Ein wenig Grittiness. Sand im Getriebe. Und ja. Vieles davon ist illegale Kunst, das macht sie aber nicht schlechter.
Streetart und Copyright
Wichtig: Ganz los sind Sie das Thema Copyright auch bei Streetart nicht. Vor einiger Zeit hat ein Postkartenverlag Fotos von Graffiti veröffentlich und wurde von den Künstlern prompt verklagt. Auch illegale Kunst hat Rechte. Ich finde das übrigens sehr charmant. Nicht immer weiß man jedoch, von wem ein Wandgemälde ist. In dem Fall empfehle ich einen kleinen Zusatz, wie er für fast alle meine Bilder gilt: Gesehen in Berlin.
Für den Rahmen eines Vortrags an einer Hochschule oder in einem Meeting sind Sie einigermaßen auf der sicheren Seite. Was Sie anschließend ins Netz stellen und veröffentlichen, ist dann wiederum Ihre Sache.
Streetart, dein Freund und Helfer
Manchmal kommt der Text und damit die Idee gleich mit. Die nebenstehende Folie benutze ich, wenn ich erkläre, dass beim Präsentieren viele Probleme für die Zuhörenden unsichtbar bleiben, es sei denn, wir weisen vor Nervosität all zu laut und deutlich darauf hin: „Mist, da fehlt eine Folie.“ oder „Ich habe vorhin etwas Wichtiges vergessen.“
Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß, und meistens ist es nicht wichtig genug, um großen Trommelwirbel zu veranstalten. Metakommunikation hilft nur selten. Schicken Sie das Vergessene per E-Mail hinterher oder setzen Sie es ins Handout.
Postproduction
Manchmal schreibe ich neuen Text dazu. Streetart ist nicht immer stubenrein. Dann muss man sich das Fundstück eben zurecht schneiden. Oder als Diskussionsanlass verwenden.
Im nebenstehenden Fall habe ich z.B. das Wort „Scheisse“ durch „Verdammt“ ersetzt und die Ellipse (die drei Auslassungspunkte) mit einem Leerzeichen davor versehen. Spießig vielleicht, aber auch das ist künstlerische Freiheit.
Schräge Optik hält besser
Verwende ich Präsentationsfolien mit Streetart, füge ich die Bilder meistens vollflächig ein. Streetart braucht Raum.
Weil das aber schnell eine zu glatte Wohnzimmerdiashowoptik erzeugen kann, benutze ich oft einen Rahmen, den ich leicht versetzt anbringe. Mal so, mal so gekippt. Hauptsache schräg.
Sie können die Rahmenfarbe passend zum Foto wählen oder aber mit verschiedenen Farben arbeiten und so auch einen Farbcode einbauen für verschiedene Teilbereiche. Hauptsache, Ihr Publikum versteht Ihre Farblogik. So wie hier: Angst ist Adrenalin. Angst ist blutrot.
Überschriften helfen weiter
Brauche ich eine Überschrift, setze ich sie in ein halbtransparentes Textfeld, das sich optisch zurücknimmt. Nehmen Sie keinen Font, der allzu technisch oder glatt ist. Auch keinen Graffitifont, der nur schlecht zu lesen wäre.
Ich selbst benutze gerne American Typewriter, einen Font, der gut lesbar ist und trotz oder gerade durch die Schreibmaschinenanmutung sehr manuell wirkt.
So eine Überschriftenfolie können Sie besonders gut zur Strukturierung und zur Vertiefung einsetzen: als visuelle Anapher, als Echo, um die Kernaussage auf den Punkt zu bringen. In meinem Einführungsseminar benutze ich die nebenstehende Folie fünfmal. Dieser Satz ist mein Arbeitscredo: Präsentieren bedeutet, mit Menschen zu sprechen!
Layout mit Wiedererkennungswert
Beim Einsatz von Bildfolien wird von Anfängern häufig jede Folie als Einzelfolie gestaltet, statt als Teil eines Ganzen. Das bedeutet für das Auge, dass es sich immer wieder neu zurechtfinden muss. Schwarzer Hintergrund, weißer Hintergrund, lauter Hintergrund. Das tut den Augenmuskeln weh, macht müde und senkt die Aufmerksamkeit. Wie bei einer Loseblattsammlung aus grellbunten Ansichtskarten, auch da fehlt ein verbindendes Element; das wirkt schnell unprofessionell.
Gute Slideshows hingegen haben eher Magazincharakter. Jede Seite ist anders, aber alle Seiten gehören zusammen; es gibt eine gestaltende Handschrift, ein Layout mit Wiedererkennungswert.
Streetart bringt ihren eigenen visuellen Rahmen gleich mit. Trotz unterschiedlichster Techniken und Stile passen Ihre Slides dadurch zusammen, ohne langweilig zu werden.
Ob Streetart für Ihr Publikum geeignet ist, müssen Sie selbst entscheiden. Ob Sie mit solchen Folien glaubwürdig sind, auch. Meine Kunden sind junge Menschen aus den Bereichen Gestaltung, Architektur und Soziale Arbeit. Ich schreibe und fotografiere. Das passt.
Mitnehmsel für Sie
Diese letzte Folie ist seit kurzem meine Eröffnungsfolie für Pflichtseminare Präsentation. Einwandvorwegnahme klassisch und visuell.
So etwas ist Gold wert, finde ich, und weil man diese Frage bei vielen verschiedenen Anlässen stellen kann, können Sie das Orignalfoto hier in einer größeren Auflösung herunterladen, wenn Sie mögen.
Viel Erfolg und Freude damit! Wenn sich die Künstlerin dann bei Ihnen melden sollte, bedanken Sie sich bitte von mir bei ihr!
Tage wie diese muss man nutzen. Zur Entspannung, zum Kräfte tanken, zur Inspiration. Deswegen sind wir an diesem fantastischen Wochenende in die wunderschöne Wahner Heide gefahren, die bei uns vor der Haustür liegt.
Zeit für Inspirationen
Gerade wenn man ständig den Dingen auf den Grund geht, nach dem Besonderen sucht und das Wesentliche auf den Punkt bringen möchte, braucht man auch immer wieder Abstand, um danach mit frischem Blick die Dinge noch einmal aus einer anderen Perspektive betrachten zu können. Man muss sich Zeit nehmen, das Besondere im Alltag zu entdecken, um das Besondere auch in speziellen Produkten und Ideen finden zu können.
Eindrücke festhalten
Auch deswegen halte ich besondere Momente gerne fest. Das ist heute leichter als jemals zuvor. Mit meinem iPhone habe ich Notizbuch und Kamera immer dabei. Ein paar Schnappschüsse sind damit von besonderen Augenblicken leicht gemacht. Der Fotograf Chase Jarvis bringt das in seinem schönen Buch The best camera is the one that’s with you auf den Punkt:
Wir alle wissen, dass ein Foto nicht über seine Auflösung, seinen Dynamikbereich oder sonst irgendetwas technisches gemessen wird. Es wird gemessen über seinen einfachen – manchmal tiefsinnigen, ein anderes Mal absurden oder humorvollen oder skurrilen – Effekt, den es auf uns hat. … Für mich hat das iPhone einen Traum wahr gemacht. Ein Knopf. Immer dabei. Jederzeit zugreifbar.
Mit offenen Augen
Wer Bilder, Beispiele und Geschichten sucht, um seine Ideen besser zu erklären, der braucht dazu nicht nur Kreativität, sondern auch Inspiration. Die findet man nicht nur durch bloßes Nachdenken, sondern insbesondere, indem man mit offenen Augen durch die Welt geht. Ein Notizbuch und eine Kamera sind dabei ungeheuer nützlich, um die wertvollen Inspirationen, die mir über den Weg laufen, festzuhalten. So wie diese Eindrücke aus der Wahner Heide.
Wenn der Alarm geht, muss alles ganz schnell gehen. Acht Minuten haben Sie im Schnitt, um am Einsatzort zu sein. Da bleibt wenig Zeit zum Nachdenken, jeder Handgriff muss sitzen. In Windeseile haben Sie Helm und Ausrüstung angelegt und dann sitzen Sie auch schon im Fahrzeug. Noch unterwegs bekommen Sie erste Informationen zum Schadensausmaß: Eine Fabrikhalle brennt. Vermutlich sind alle Arbeiter schon draußen, doch das ist nicht sicher, jemand muss also rein in die brennende Halle …
Natürlich wissen Sie, dass Sie auf Ihrem anstehenden Vortrag diese angespannte Atmosphäre mit Bildern gut transportieren können. Sie suchen also Einsatzbilder, vielleicht haben Sie sogar selbst ein paar von einer Übung auf Ihrer Festplatte. Also basteln Sie Ihre Folie …
… und wundern sich, warum die Atmosphäre nicht so rübergekommen ist, wie Sie es sich erhofft hatten.
Zu viel des Guten
Sie wollten ganz auf Nummer sicher gehen, haben also gleich fünf Bilder ausgewählt, die Ihre Aussage unterstützen sollen. Und um Ihre Aussagen wirklich klar zu machen, haben Sie auch noch Ihre wichtigsten Punkte auf die Folie geschrieben.
Problem 1: Jedes einzelne Bild wird in seiner Wirkung geschwächt. Die Zuhörer müssen fünf Bilder verarbeiten, allesamt so klein, dass man erst einmal genauer hinschauen muss (und dabei nicht zuhören kann). Die viel zu kleinen Bilder werden durch den schrillen gelben Kasten in den Hintergrund gedrängt und keines kann seine Atmosphäre wirklich entfalten.
Problem 2: Die Erzählung rückt in den Hintergrund, weil die Zuhörer durch die vielen Stichpunkte und die vielen Bilder abgelenkt werden, die Sie erst einmal betrachten und verstehen müssen.
Problem 3: Die Folie ist nüchtern rational anstatt emotional, weil sie faktenbasiert ist. Sie spricht von dem “durchschnittlichen Ereignis” und zählt auf anstatt von einem konkreten Erlebnis zu erzählen.
Weniger ist mehr
Warum trauen Sie Ihrer eigenen Begeisterung so wenig über den Weg? Lassen Sie die Bilder richtig wirken, indem Sie Ihnen den nötigen Raum dazu geben und alles überflüssige von der Folie entfernen.
Fesseln Sie dann die Zuhörer durch Ihre Erzählung, genau so, wie Sie sie Ihrem besten Freund erzählen würden. Wenn Sie dann die Zuhörer erreicht haben, können Sie Ihre Fakten in angemessener Kürze immer noch loswerden.
Der Dezember ist der Monat der Weihnachtsfeiern. Nicht selten werden zu solchen Gelegenheiten auch Präsentationen gehalten, mal lustige, mal besinnliche, gerne unterhaltsam. Natürlich ist man dabei immer auch auf der Suche nach etwas besonderem. Wer mag schon in den alltäglichen Corporate-Design-Folien und mit langweiliger Arial-Schrift von Herzen “Frohe Weihnachten” wünschen?
Wenn Sie noch auf der Suche nach dieser etwas anderen Weihnachtsfolie sind, dann ist dieser Artikel vielleicht genau das richtige für Sie. Am Ende des Artikels können Sie 8 Weihnachtsfolien herunterladen, die Sie beliebig in Ihren Präsentationen verwenden können. Zuvor zeige ich Ihnen ein paar Tricks und Quellen zum Erstellen eigener, individueller Weihnachtsfolien.
Der erste Schritt zur Weihnachtsfolie ist ein schöner Bildhintergrund. Auf iStockphoto gibt es dazu eine eigene Rubrik unter Seasonal Searches. Achten Sie bei der Motivauswahl darauf, dass Sie genügend Platz für Ihren Text haben. In den erweiterten Sucheinstellungen gibt es hierfür eine eigene Suchoption (“Suche mit CopySpace”).
Gute Startpunkte für die Bildersuche könnten diese Weihnachtsmänner oder diese Hintergrundbilder mit glitzernden Tannenbäumen sein. Wer es etwas ausgefallen mag, der könnte vielleicht bei diesen oder diesen gezeichneten Motiven fündig werden. Die Lizenzgebühren der Bilder liegen meist zwischen 1€ und 15€. Kostenlose Bilder findet man mit der Bildsuchmaschine everystockphoto, allerdings muss man hier mit einem erheblich größeren “Rauschen” durch weniger professionelle Bilder rechnen.
Empfehlenswerte Schriften finden Sie u.a. in der sehr guten Schriftensammlung von fontsquirrel, z.B. bei den Script-Schriften oder den kalligrafischen Schriften. Wer bereit ist, ein wenig zu investieren, findet in der MyFonts-Bibliothek einige exzellente Weichnachtsschriften, z.B. die mittelalterliche Walhalla, die Breitfederschrift Christmas, die winterliche Flavour oder die Ornamentschrift 2008 Xmas Fantasy. Achten Sie bei der Schriftwahl darauf, dass der Charakter der Buchstaben zu Ihrem Motiv passt, so wie etwa im roten Motiv oben die geschwungenen Buchstaben gut zu den geschwungenen Formen des Tannenbaums passen.
Wenn Sie möchten, können Sie aber auch einfach eine der acht Weihnachtsfolien verwenden, die ich für Sie vorbereitet habe, indem Sie sie als Bild in Ihre Präsentation einfügen. Sie dürfen die Weihnachtsfolien beliebig verwenden und weitergeben, solange Sie diese Webseite als Quelle nennen (Details zur Lizenz).
Wir leben in einer Welt der großen Zahlen. Diese Woche las ich beispielsweise, dass der amerikanische Staatshaushalt ein Defizit von 1,8 Billionen Dollar aufweist – für mich eine völlig unvorstellbare Summe. Meist nehmen wir solche Zahlen kopfschüttelnd zur Kenntnis, ohne ihnen aber eine wirklich greifbare Bedeutung geben zu können.
Der amerikanische Fotograf Chris Jordan hat sich genau dieser Aufgabe gestellt. Er möchte es nicht hinnehmen, dass unser Gehirn einfach nicht dafür gemacht scheint, große Zahlen zu begreifen. Mit seinen Bildern bringt er die Konsequenzen von Massenkonsum auf den Punkt, indem er die damit verbundenen unglaublich großen Zahlen begreifbar macht. Und das tut er auf wirklich beeindruckende Weise, wie sein Vortrag auf der TED-Konferenz im vergangenen Jahr deutlich macht:
Jordans Arbeiten sind ein Beleg dafür, wie Bilder eine ganz neue Dimension des Begreifens öffnen, die durch reine Fakten nicht erfahrbar ist. Wir haben alle gelernt, dass 1 Million eine verdammt große Zahl ist. Und irgendwie ist uns auch klar, dass es eine riesige Verschwendung ist, wenn auf amerikanischen Flügen alle 6 Stunden 1 Millionen Plastikbecher weggeworfen werden. Und dennoch wird diese Zahl um so vieles anschaulicher, wenn sie von Jordan visualisiert wird.
Mit meiner Arbeit versuche ich, diese Zahlen aus der Sprache der reinen Daten in eine universellere visuelle Sprache zu übersetzen, die man fühlen kann.
Die visuelle Sprache, die Chris Jordan wählt, zeigt auf den ersten Blick irgendwelche Kunstbilder. Bei näherer Betrachtung ist man regelmäßig überrascht, wie sich dieses Motiv aus unvorstellbar vielen Alltagsgegenständen zusammensetzt.
Jordans Methode wirkt auch deswegen so überzeugend und einprägsam, weil sie Alltägliches in einen unerwarteten Zusammenhang bringt. Überraschungen sind, wie in dem empfehlenswerten Buch Was bleibt nachzulesen ist, eine hervorragende Methode, um Informationen im Gedächtnis zu verankern.
Ich empfehle unbedingt, auch einen Blick auf Chris Jordans Webseite zu werfen. Dort finden Sie noch zahlreicheweitereBeispiele seiner beeindruckenden Arbeit. Seine Beispiele konzentrieren sich zwar weitgehend auf die USA, könnten bei uns aber sicher so ähnlich aussehen. Jedes seiner Bilder lässt einen innehalten und über die Auswirkungen unseres täglichen Handelns nachdenken. Chris Jordan sagt dazu:
Ich glaube daran, dass diese Dinge für uns eine viel größere Bedeutung haben werden, wenn wir sie nur besser begreifen.
Ich halte die Arbeiten von Chris Jordan für eine wunderbare Quelle der Inspiration. Sie zeigen eindrucksvoll, wie nützlich es ist, reines Faktenwissen anschaulich zu machen und die Bedeutung von abstrakten Zahlen verständlich zu machen. Im folgenden möchte ich Ihnen noch drei weitere Inspirationsquellen ans Herz legen, die Ihnen Wege zeigen, abstrakte Zahlen mithilfe von interessanten Visualisierungen greifbarer zu machen.
1. So isst der Mensch
Der Fotorgraf Peter Menzel hat zusammen mit seiner Kollegin Faith D’Aluisio die Welt bereist, um zu zeigen, wovon wir uns ernähren. Auf ihrer Reise haben die beiden 30 Familien in 24 Ländern besucht und dabei festgehalten, was bei diesen Familien eine Woche lang auf den Tisch kommt. Neben einer sorgfältigen Analyse dieser Daten machen die beiden ihr Projekt vor allem dadurch sehr anschaulich, dass sie jede Familie mit ihrer Wochenration fotografieren. Die Ergebnisse haben sie in ihrem eindrucksvollen und einprägsamen Buch Hungry Planet festgehalten. Eine Vorschau des Buches gibt es bei Google Books.
Während Chris Jordan in seinen Bildern vor allem mit Überraschungsmomenten arbeitet, funktionieren Menzels Bilder vor allem deswegen, weil sie abstrakte Statistiken sehr konkret machen, ein weiteres der sechs Prinzipien aus dem oben bereits erwähnten Buch Was bleibt.
2. Wenn die Welt ein Dorf wäre
Eines ganz ähnlichen Tricks bedient sich das Projekt Miniature Earth, das es mittlerweile in zahlreichen Ausprägungen gibt. Es veranschaulicht Statistiken über die Weltbevölkerung auf Basis der Annahme, die Welt sei ein Dorf mit genau 100 Einwohnern. Dadurch können Prozentwerte unmittelbar in Einwohnerzahlen angegeben werden. Das klingt auf den ersten Blick wie ein bisschen Mogelei, weil Prozentzahlen eben eher abstrakt als konkret sind. Dennoch funktioniert es hier sehr gut, weil wir eine Menge von 100 Personen recht gut überschauen können. So werden aus abstrakten Prozentzahlen, die sich auf die gesamte Weltbevölkerung beziehen, plötzlich konkrete Personen; mit 10% assozieren wir hier eben nicht 600 Millionen Menschen, sondern nur 10, die wir uns vielleicht sogar bildlich vor dem inneren Auge vorstellen.
3. Erkenntnisse eines Mobilfunkproviders
Abschließend möchte ich noch auf eine Werbung des amerikanischen Mobilfunkkonzerns Sprint hinweisen, der in seinen Werbespots mit Statistiken über die Nutzung seines Mobilfunknetzes wirbt. Was sich auf den ersten Blick völlig trocken anhört, ist tatsächlich eine spannende Aufzählung amüsanter Erkenntnisse: https://www.youtube.com/watch?v=L-tRHNElTo4
Wenn Sie das nächste Mal Statistiken oder abstrakte Zahlen präsentieren müssen, dann überlegen Sie sich doch einmal, wie Sie diesen Zahlen etwas mehr Leben einhauchen können. Denken Sie darüber nach, wie Sie die Zahlen greifbarer und konkreter machen können, um Ihre Präsentation noch verständlicher und einprägsamer zu machen.
„Was tust du gerade?“ Das interessiert mehr Menschen, als Sie vielleicht glauben; wie sonst wäre der Erfolg des Internetdienstes Twitter zu erklären. Bei Twitter haben Sie die Möglichkeit der ganzen Welt mitzuteilen, was Sie gerade tun… und mittlerweile tun dies über 5 Millionen Nutzer weltweit.
Aber wie erklärt man dieses Phänomen? Wieso gilt all der Spott, den man in den Anfängen von Twitter hörte („Wen interessiert schon, ob ich gerade Kaffee trinke?“) plötzlich nicht mehr und die bekanntesten Twitter-Nutzer haben über 50.000 sog. Follower?
Evan Williams, einer der Gründer von Twitter ging dieser Frage in seiner Rede auf der diesjährigen TED-Konferenz nach. Und er tat das auf die einzig logische Weise, nämlich indem er den kurzen Statusmeldungen Leben einhauchte durch diese Folien, ein tolles Beispiel für den Einsatz von Fotos:
Offenbar ist der Erfolg von Twitter wesentlich auch darauf zurückzuführen, dass seine Nutzer eben nicht nur darüber sprechen, was Sie gerade tun, sondern insbesondere darüber, was Ihnen (im Augenblick) wichtig ist. Auf diese Weise habe ich selbst auch schon eine ganze Reihe interessanter Links auf Twitter gefunden. Letztlich ist darüber hinaus laut Williams entscheidend für Twitters Erfolg, dass es offen ist, was auch immer jemand mit 140 Zeichen nützliches anstellen möchte (z.B. ein Feuchtigkeitssensor für Pflanzen, der über Twitter Alarm schlägt, s.o.). Wenn Sie mir auf Twitter zuhören möchten, dann schauen Sie einfach in meinem Tweet vorbei.
Evan Williams TED-Präsentation können Sie sich hier anschauen:
Zur Motivation am Beginn einer Präsentation werden oft Fotos verwendet, die das Thema veranschaulichen sollen, etwa so:
Das ist nicht schlecht, aber es geht besser. Kopf- und Fußzeile sind – wiesooft – eigentlich überflüssig und stehlen dem Bild wertvollen Platz. Wirkungsvoller ist es, das Foto so groß wie möglich zu platzieren. Da es sich um ein hochformatiges Bild handelt, kann die Folie damit nicht komplett überdeckt werden, es bleibt also ein Rand. Ein schwarzer Folienhintergrund hat dabei gegenüber einem weißen Hintergrund den Vorteil, dass schwarz vom Beamer nicht übertragen wird und somit nur das Foto auf die Wand projiziert wird.
Eleganter ist es jedoch, auf dem Folienhintergrund die Farbgebung des Bildes aufzunehmen, um so die Stimmung des Motivs zu unterstützen. Dazu wählt man zunächst charakteristische Farbtöne aus dem Motiv aus:
Die beiden dunklen Töne ergeben einen schönen Farbverlauf, der gut zur Stimmung des Bildes passt. Mit einem hellen Rahmen versehen, setzt sich das Bild vom Hintergrund ab. Außerdem habe ich das Foto so verschoben, dass die Person genau auf der Drittelmarke steht, was die Folie interessanter macht, weil es im Gegensatz zur zentrierten Platzierung eine gewisse Spannung erzeugt (mehr zur Drittelregel).
Eine alternative Methode zur Erhöhung der Bildwirkung besteht darin, das Foto über den Folienrand zu vergrößern und auf den „relevanten“ Fotobereich zu zoomen, etwa so:
Noch spannender wird es, wenn beide Techniken kombiniert werden, indem etwa der gezoomte Hintergrund unscharf gestellt wird und darüber das Foto noch einmal scharf positioniert wird, ggfs. beschnitten auf den interessanten Teil:
Einige Präsentationsprogramme (etwa Apples Keynote) bringen die Werkzeuge zum unscharf stellen und zur Farbauswahl bereits mit, andernfalls erreicht man diese Effekte mit vielen Bildbearbeitungsprogrammen (z.B. Adobes Photoshop).
Frank Kretschmann ist ein Tausendsassa. Er ist Fotograf, Musiker, Extremsportler, Weltenbummler und mehr. Und mit all dem überschreitet er Grenzen, vor denen andere lange halt gemacht hätten.
In jahrelanger Arbeit fotografierte er mit drei Kollegen und einer alten Kamera die Städte Nürnberg und Fürth aus völlig ungewohnten bis unmöglichen Blickwinkeln, und nannte das Ergebnis Randzonen. Mit seiner Band Ludwag geht er Wege fernab vom Mainstream und erforscht Klangwelten irgendwo zwischen elektronischer und akustischer Musik. Und als Freeclimber reist er um die ganze Welt, um reine Natur zu erleben, wenn er alleine oder mit Kollegen in viel zu steilen Felswänden hängt.
Ich habe Frank Kretschmann gefragt, was für ihn Kreativität bedeutet und wie er neue Ideen findet.
1. Was ist für Sie “Kreativität”?
Kreativität bedeutet für mich vor allem, in jeder Situation, auch in unerwarteten Situationen, intuitiv reagieren zu können. Kreativität hat demnach, ganz besonders in meinem Job, viel mit Improvisation zu tun. Ich muss jederzeit in der Lage sein, mich Problemen und Herausforderungen ohne großes vorheriges Planen stellen zu können. Grundvoraussetzung dafür ist natürlich, dass ich mich auf mein Wissen und meine Erfahrung verlassen kann und es in jeder Situation in meiner Arbeit einsetzen kann.
2. Wie finden Sie “neue” Ideen?
Ich bin viel und gern unterwegs, auch viel in der Natur. Dabei treffe ich ständig neue Menschen und neue Orte, von denen jeder einzelne mir neue Anregungen gibt. Ich versuche immer, meine Umgebung mit offenen Augen und Ohren aufzunehmen, mir dabei immer auch einen spielerischen Zugang zu meiner Umwelt zu bewahren.
Wichtig scheint mir auch, neue Ideen nicht krampfhaft zu suchen, nicht ständig darüber nachzudenken, sondern sie entstehen zu lassen, also in meinem Kopf und in meiner Umwelt das richtige Umfeld zu schaffen, in dem Ideen den Weg zu mir finden können.
3. Was tun Sie, wenn Ihnen einmal einfach nichts einfallen möchte?
Für mich ist das durchaus manchmal befreiend. Ich kann mich darüber freuen und es genießen, einen leeren Kopf zu haben. In der heutigen Zeit ist das ja leider eher selten geworden. Anstatt zu verkrampfen und in Terminstress zu verfallen, benutze ich diese „leeren“ Zeiten gerne, um mich bewusst zu entspannen. So gewinne ich Abstand und Kraft und kann anschließend viel leichter und mit frischem Kopf neu an die Sache herangehen.
Wenn ich auf der Suche nach Ideen bin, für meine Fotografie, meine Musik oder für meinen Sport, ist es in jedem Fall einen gute Idee zu den Anfängen zurückzugehen, sich an seine Basics zu erinnern. Ich versuche also zurück zum Wesentlichen zu kommen und mich auf das Einfache zu konzentrieren und dieses mit höchster Sorgfalt und Präzision auszuführen.