Applaus und Wirkung sind zwei sehr verschiedene Dinge und zwei sehr verschiedene Ziele für eine Präsentation.
Applaus tut gut. Es fühlt sich unglaublich gut an, wenn das Publikum nach deinem Vortrag aufsteht und minutenlang applaudiert.
Allerdings: Die Begeisterung des Moments ist kein Garant dafür, dass auch nachhaltig etwas hängen bleibt. Wer den größten Applaus bekommt, erzielt nicht notwendigerweise auch die größte Wirkung.
Im Gegenteil: Applaus ist verführerisch. Hat man einmal den Dreh raus, bekommt man ein gutes Gespür dafür, an welcher Stelle Applaus kommt. Die Versuchung, dann auch nach dem Applaus zu streben, ist groß.
Dagegen sind oft gerade die Vorträge, die die größten Denkanstöße liefern, diejenigen, bei denen die Zuhörer still werden; bei denen sie innehalten; bei denen sie reflektieren.
Applaus und Wirkung schließen sich nicht aus, aber sie kommen bei weitem nicht immer gemeinsam. Dann vor die Wahl gestellt, würde ich immer den Vortrag bevorzugen, der wirklich etwas bewegt.
Anders ausgedrückt: Wenn die Zuhörer einen Monat nach deinem Vortrag (noch) applaudieren, dann ist das ein Grund, wirklich stolz zu sein.