Vor 195 Jahren wurde Werner von Siemens geboren. Das nahm das Unternehmen Siemens zum Anlass, eine iPad-App über das Leben seines Gründers zu produzieren. Die App zeigt im Stil der Cutout-Animation bedeutende Stationen im Leben des Werner von Siemens – und macht das hervorragend (leider gibt es den Film nicht zum Einbetten, daher hier nur der Trailer. Auf der zugehörigen Webseite können aber alle Teile auch ohne iPad angesehen werden).
Der Film zeigt Werner von Siemens als klugen und mutigen Geschäftsmann, der auf vorbildliche Weise Unternehmer- und Erfindergeist vereint. Das gelingt anhand von acht Episoden, die anekdotenhaft Ereignisse aus Siemens’ Leben erzählen. Die Episoden sind, nicht zuletzt durch die augenzwinkernde Cutout-Technik, sympathisch und bringen die prägenden Charakterzüge zum Vorschein, genau so, wie wir sie am besten verstehen: in Form von Geschichten, die auf das Wesentliche reduziert sind, sowohl erzählerisch als auch gestalterisch.
Natürlich soll der Eindruck, den man von Werner von Siemens gewinnt, auf das Unternehmen Siemens abfärben. Das gelingt auch sehr gut – bis zur letzten Minute, denn die hätte Siemens sich sparen sollen. Hier wird dick aufgetragen und Siemens als Vorzeigeunternemen ganz direkt beschrieben.
Jeder hatte sich das vorher gedacht. Doch indem der Film es explizit macht, wird es zur aufdringlichen Werbung und zum Selbstlob. Warum hat Siemens nicht einfach die Geschichten über seinen Gründer wirken lassen? Die sind objektiv erzählt, der Schluss ist subjektives Eigenlob.
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