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Let’s Talk: Sind Gespräche die besseren Präsentationen?

Let’s Talk mit Peter Claus Lamprecht, Präsentationsberater aus Hamburg. Wir haben uns gefragt, ob, wie und in welcher Situation Programme wie PowerPoint und andere Werkzeuge helfen, Präsentationen besser zu machen.

Was das mit Ziegen zeichnenden IT-Beratern, twitternden Präsentationen, einem User Interface für die Gedanken von Rednern, Büros im Wald und der Geschwindigkeit von PowerPoint zu tun hat, finden Sie am besten direkt selbst heraus:

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Ich sehe was, was du nicht siehst

Überzeugend Präsentieren: Ich sehe was, was du nicht siehstNachmittags, halb drei in Deutschland. Es ist hochsommerlich heiß, die Spaghetti Carbonara liegen noch recht schwer im Magen und die Luft scheint still zu stehen. Denkbar schlechte Voraussetzungen, um aufmerksam zu bleiben. Das scheint auch die Vortragende zu bemerken. Gnädig zieht sie alle Jalousien herunter und knippst das Licht aus. Ihre Stimme aus dem Off lullt mich irgendwie ein, während sie ihre Folien durchklickt. Ich meine, aus den Tiefen des Raums leise Schnarchgeräusche zu hören.

Klappe zu, Zuhörer eingeschlafen

Ich kann Ihnen beileibe nicht mehr sagen, was die Kernaussage dieser Präsentation war oder mich gar an die Rednerin erinnern. Wie auch? Ich musste nicht nur gegen akute Schläfrigkeit ankämpfen, ich habe statt Rednerin auch nur eine Schattengestalt sehen können. Und jemanden, den ich nicht sehen kann, finde ich weder spannend noch überzeugend.

In seinem Buch “The naked presenter” warnt Präsentationsexperte Garr Reynolds eindringlich davor, sich im Dunkeln zu verstecken: “For you to make a connection with an audience, they need to be able to see you. Naked means never hiding in the dark. When the audience can actually see your eye movement and read your facial expressions, they will better understand your message. While it may be tempting to turn the lights off to make the slides look better, maintaining light on the presenter must be the priority.”

Ab ins Rampenlicht

Mit moderner Projektionstechnologie sollte natürliches oder künstliches Licht im Vortragsraum normalerweise kein Problem mehr für die Sichtbarkeit der Folien sein. Wenn es aber zum Beispiel aufgrund der speziellen Gegebenheiten im Raum dennoch notwendig ist abzudunkeln, machen Sie einen Kompromiss und dimmen Sie nur teilweise ab oder kümmern Sie sich darum, dass ein Scheinwerfer auf Sie gerichtet wird. Verschwinden Sie aber nie im Dunkeln.

Wenn Sie etwas wichtiges zu sagen haben, müssen Sie der Star Ihrer Präsentation sein. Nicht Ihre Folien oder ein anderes Hilfsmittel. Nur Sie. Denn wenn Ihre Folien Ihnen die Show stehlen, können Sie auch einen talentierten Affen an das Rednerpult stellen. Oder Ihrem Publikum ein kleines Nickerchen gönnen.

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“Entschuldigen Sie das etwas wirre Layout, aber ich bin leider kein Profi in PowerPoint.” Diese und ähnliche Rechtfertigungen hört man immer wieder von Vortragenden, die sich nicht so richtig wohl fühlen in ihrer Rolle vor Publikum, oder die das Gefühl haben, ihre Präsentation sei nicht so gut gelungen, wie sie es sich gewünscht hätten.

Überhaupt wird sich viel entschuldigt in Präsentationen:

  • weil die Technik nicht so funktioniert wie erwartet.
  • weil man vergessen hat, etwas zu erwähnen.
  • weil man nervös ist.

Sind aber Entschuldigungen an diesen Stellen überhaupt angebracht? Oft genug werden die Zuhörer den Grund einer Entschuldigung gar nicht bemerken, solange sie nicht darauf gestoßen werden. Woher sollten sie denn auch wissen, was alles nicht gesagt wurde. Und wer kennt Sie als Vortragenden schon so gut, dass er Ihre Nervosität bemerken würde?

Warum entschuldigen sich Vortragende trotzdem so häufig? Es ist wohl in aller Regel ein Ausdruck der eigenen Unsicherheit. Man hofft, die Zuhörer durch eine Entschuldigung wohlwollender zu stimmen. Tatsächlich wird das aber in den seltensten Fällen gelingen, denn durch die Entschuldigung werden Fehler und Unsicherheiten erst offenbart.

Verkneifen Sie sich doch lieber die Entschuldigung und halten Sie Ihren Vortrag einfach so gut wie möglich. Bereiten Sie sich ordentlich vor, üben Sie und versuchen Sie, ihre Zuhörer zu überzeugen, indem Sie ihr Bestes geben. Das wird nicht immer perfekt sein, Sie werden gelegentlich Fehler machen, aber bedenken Sie, dass Sie selbst wahrscheinlich Ihr größter Kritiker sind. Das ist auch gut so, denn so sorgen Sie dafür, dass Sie stetig weiter an sich arbeiten. Bedenken Sie aber:

Wenn Sie ihr Bestes geben, sollten Sie sich dafür nicht entschuldigen müssen.

Nicht immer aber ist Unsicherheit der Grund einer Entschuldigung; nicht selten wird nämlich mit solchen Entschuldigungen versucht, eine mangelhafte Vorbereitung zu überspielen.

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Gleich zum Einstieg erst mal die Schuld auf andere schieben: “Entschuldigen Sie die winzige Schrift, aber – Sie kennen das ja – mein PowerPoint hat mal wieder verrückt gespielt.” Später dann noch einmal betonen, wie beschäftigt man ist: “Eigentlich wollte ich hierzu noch eine Grafik erstellen, aber wegen einer kurzfristig einberufenen Sitzung bin ich leider nicht mehr dazu gekommen.”

Hätte Sie das als Zuhörer geglaubt? Wahrscheinlich nicht. Hätte es Sie interessiert? Wahrscheinlich auch nicht. Der Vortragende sollte sich lieber dafür entschuldigen, Ihre Zeit verschwendet zu haben, denn er hat in diesem Fall offenbar nicht sein Bestes gegeben.

Übrigens: Weitere Tipps zum Umgang mit Situationen, in denen man den Drang zu einer Entschuldigung spürt, finden Sie auch hier

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Dr. Michael Gerharz

Dr. Michael Gerharz