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Ist das nicht der Hammer?

Der T-Bone TBII ist der beste Hammer der Welt. Aber wenn man einen Schraubenzieher braucht, ist er leider nutzlos.

Er ist der Hammer. Er ist einfach DER Hammer. Elegant, leichtgewichtig und präzise. Durch seine Titankonstruktion in Verbindung mit einem wechselbaren aufgerauhten Stahlkopfaufsatz ist er erheblich leichter als ein vergleichbar schlagkräftiger Stahlhammer. Mit seiner magnetischen Spitze erlaubt er den Einhandbetrieb, z.B. um sich mit der anderen Hand festzuhalten, während man auf einer Leiter steht. Sein ergonomischer Griff liegt in der Hand, als hätte man nie etwas anderes gehalten. Er ist der Stiletto TiBone. Und Sie merken schon: Er ist der Rockstar unter den Hammern. Deshalb kostet er auch 263 US Dollar.

Nur blöd…

… wenn man gar nichts hämmern, sondern etwas schrauben will. Dann ist der TiBone in all seiner Perfektion leider vollkommen nutzlos. Denn er ist vieles. Aber er ist eben kein Schraubenzieher.

Und was hat das mit Präsentieren zu tun?

Wenn man so will, ist Powerpoint auch so ein perfekter Hammer. Powerpoint kann ein ideales Werkzeug für viele Situationen sein. Zum Beispiel, für einen klassischen Einer-zu-Vielen Vortrag, der mit Bildern, Text oder Zahlen veranschaulicht wird. (Unter der Voraussetzung natürlich, dass ich es richtig mache. Denn nur weil ich einen super Hammer habe, kann ich ja auch noch lange kein Haus bauen.)

Ein perfektes Werkzeug ist aber nichts wert, wenn man es für die falsche Aufgabe verwendet. Zum Beispiel ist Powerpoint in Meetings oder Verkaufsgesprächen, in denen es darum geht, sich auszutauschen und zu diskutieren, Angesicht zu Angesicht, in den allermeisten Fällen fehl am Platz. Während Powerpoint-Folien in einem klassischen Vortrag Ihre Botschaft einprägsamer machen können, bewirken sie in gewünschten Dialogsituationen oft das Gegenteil. Denn dann starren alle auf die Projektionsfläche, anstatt einander in die Augen. Ihr Publikum wird automatisch eher konsumieren als interagieren.

Fest steht:

Ein Vortrag muss immer mit den Werkzeugen umgesetzt werden, die Sie als Vortragenden und Ihre Ziele unterstützen. Und manchmal muss man dafür eben hämmern und manchmal muss man schrauben.

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Kenn ich nich’, find ich doof!

Live-Übertragung einer Krönung? Wenn die Queen sich auf etwas Neues einlassen kann, können Sie das doch auch.

Als Königin Elizabeth am 2. Juni 1953 in der Westminster Abbey gekrönt wurde, waren zum ersten Mal in der Geschichte britischer Krönungen TV-Kameras dabei, um die Zeremonie live in die Wohnzimmer der Untertanen zu übertragen.

Elizabeth war absolut not amused darüber. Vulgär fanden sie und die anderen Mitglieder des Königshauses dieses neue Medium für die Massen. Das hat doch nichts bei einem solch royalen Anlass zu suchen. Doch sie musste sich schließlich dem öffentlichen Druck beugen und die Übertragung zulassen.

Süß, oder?

Man muss einfach über diese Geschichte schmunzeln. Süße altmodische fünfziger Jahre. Heute sind die TV-Übertragungen der königlichen Highlights in der Westminster Abbey ja nicht mehr wegzudenken. Der Trauung von Prinz William und Kate konnte man sogar live auf Youtube folgen.

Naja, damals wussten sie es ja noch nicht besser.

Aber packen wir uns doch mal an die eigene Nase!

Wie oft lehnen Sie etwas reflexartig ab, weil es neu und anders ist? Wie oft fallen Sie lieber in alte Muster zurück, anstatt etwas zu wagen? Wie oft würden Sie gerne etwas Neues ausprobieren, aber machen dann doch einen Rückzieher, weil es anders ist und möglicherweise von den Kollegen nicht ernst genommen werden könnte? Oder weil es einfach bequemer ist, wieder die alte Vorlage zu verwenden. Weil wir sie in und auswendig kennen, weil sie als quasi-Standard anerkannt ist und weil man das so schließlich macht. Und schon immer so gemacht hat.

Nichts ist gut, weil es schon immer so gemacht wurde. Nicht immer ist es sinnvoll, alles Alte umzustoßen und gegen etwas Neues zu ersetzen. Aber es ist immer sinnvoll, zu hinterfragen, ob man etwas nur deshalb ablehnt, weil einem das Neue Unbehagen bereitet.

[Foto: CC-BY Library and Archives Canada, K-0000045]

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Wie man ein olympisches Finale gewinnt

Rekord-Olympiasieger Michael Phelps bei einem Wettkampf. Zu seinen Erfolgsrezepten gehört die mentale Vorbereitung.

In dem Augenblick, als Michael Phelps ins Wasser sprang, wusste er, dass etwas nicht in Ordnung war. Seine Schwimmbrille war verrutscht. Nicht in irgendeinem Rennen, sondern im olympischen Finale des 200m-Schmetterling-Wettbewerbs 2008 in Peking.

Nach zwei Bahnen war so viel Wasser in die Brille geflossen, dass er nichts mehr sehen konnte, nicht die Markierungen am Beckenboden, nicht die Gegner. Doch Phelps behielt die Ruhe, denn er spulte seinen „Film“ ab.

Sein Trainer, Bob Bowman hatte ihn auf solche Situationen vorbereitet. Schon als Jugendlicher machten sie es zur Gewohnheit, immer wieder den „Film“ abzuspulen. Der Film, das war Phelps’ gedankliches Trainingsprogramm, die geistige Vorstellung eines kompletten Laufs. Er stellte sich vor, wie er auf den Bock steigt, sich zum Start bereit macht und ins Wasser springt; wie er jeden einzelnen Armschwung macht und die Wende vollzieht; wie er atmet und dabei den Kopf bewegt. Mit dieser gedanklichen Simulation hat sich Phelps gewissermaßen mental programmiert. Für normale Wettkämpfe, aber eben auch für unerwartete Situationen.

Und mit dieser Programmierung ist es ihm gelungen, selbst im Blindflug in einem olypmischen Finale diesen Film wieder ablaufen zu lassen; jeden Armschwung wie im Film auszuführen, die Zahl der Armschwünge zu zählen, genau den Anschlag zu treffen und … in Weltrekordzeit das Finale zu gewinnen; sein viertes in Peking, vier weitere sollten noch folgen.

Kann man seine Leistung durch mentales Training verbessern?

In vielen wissenschaftlichen Studien, von denen einige z.B. in der Arbeit „Does Mental Practice Enhance Performance?“ (PDF) zusammengefasst wurden, konnte man feststellen, dass Teilnehmer regelmäßig dann eine Aufgabe erfolgreicher meistern, wenn sie sich vorab die Schritte zur Bewältigung dieser Aufgabe vorgestellt hatten, wenn sie also die Situation vorab simuliert hatten: beim Flöte spielen, beim Schweißen, beim Dartspielen, beim Eiskunstlaufen und – ja – auch beim Halten eines Vortrags.

Regelmäßig hatten die Versuchspersonen sich ganz konkret vorgestellt, welche Bewegungen sie ausführen mussten, um den Dartpfeil ins Bull’s Eye zu treffen, um die Melodie flüssig zu spielen oder die Pirouette erfolgreich zu landen.

Übrigens konnte man den gleichen Effekt nicht beobachten, wenn sich die Teilnehmer lediglich den positiven Ausgang vorstellen sollten. Es bringt also nichts, sich vorzustellen, wie man auf dem Siegerpodest steht, oder wie man anschließend Lob für einen tollen Vortrag bekommt. Wichtig ist, sich die konkreten Schritte zur Bewältigung der Aufgabe vorzustellen. Das ist auch eine wirkungsvolle Methode der Vorbereitung, um souveräner auf der Bühne zu stehen.

Aber mit dieser Art der „mentalen Programmierung“ können Sie noch viel mehr erreichen. Denn Sie können die Methode auch auf Ihr Publikum übertragen und es auf ganz ähnliche Weise „mental programmieren“ … Doch dazu später mehr …

[Foto: CC-BY-SAflickr.com/aringo]

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Wenn die anderen nach Hause gehen

Nichts wie ab in den Feierabend? Vielleicht haben Sie den falschen Job.

Sebastian Vettel vor fünf Wochen im Interview:

Wenn die anderen nach Hause gehen und sich die Eier in den Pool hängen, sind wir noch da, arbeiten am Auto und versuchen, noch mehr herauszuquetschen. So etwas macht dann über das Wochenende und die Saison hinweg gesehen den Unterschied.

Gestern wurde Vettel zum vierten Mal Weltmeister. Zufall oder gar Zauberei war das offenbar nicht. Natürlich hilft es, im besten Auto zu fahren. Doch das alleine reicht nicht. Wie überall. Auch in Ihrem Job.

Klar: Wenn man gutes Werkzeug nutzt, und wenn man vor allen Dingen weiß, wie man es benutzen muss, dann kann man recht brauchbare Ergebnisse erzielen, möglicherweise mit recht überschaubarem Aufwand. Auch bei Präsentationen kommt man mit den richtigen Methoden schnell sehr weit.

Doch um zu den Besten zu gehören, reicht das noch nicht. Dafür brauchen Sie vor allem eines: Den unbedingten Willen, die bestmögliche Lösung zu finden; solange zu schrauben, bis Sie sie gefunden haben. So machen es die Besten.

Steve Jobs zum Beispiel. Mike Evangelist, einer seiner Mitarbeiter Anfang des Jahrtausends, berichtete einmal dem Guardian:

Steve starts his preparation for a keynote weeks in advance, reviewing all the products and technologies he might include.

[…]

The team and I spent hundreds of hours preparing for a segment that lasted about five minutes. Several weeks earlier Steve summoned me to demo the software, and highlight what I thought were its most interesting aspects. Of course he already knew most of this, but the process was still useful. He used the key points from these demos to mould his overall presentation and decide how much time each product would get.

Oder Chris Anderson, Organisator der TED-Konferenzen, einem beinahe unerschöpflichen Quell hervorragender Präsentationen. In einem Artikel im Harvard Business Review erklärte er, warum die TED-Vorträge so gut sind wie sie sind. Und warum es TED gelingt, diesen Standard über so viele Jahre bei so vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten aufrecht zu erhalten:

We start helping speakers prepare their talks six months (or more) in advance so that they’ll have plenty of time to practice. We want people’s talks to be in final form at least a month before the event. The more practice they can do in the final weeks, the better off they’ll be. Ideally, they’ll practice the talk on their own and in front of an audience.

Sechs Monate vorher, nicht 20 Minuten. Wer einen guten Vortrag halten möchte, der schafft das vielleicht mit ein paar Faustregeln und ein bisschen Üben. Doch wer zu den besten gehören möchte, der muss deutlich mehr Aufwand investieren; der muss früher mit der Vorbereitung beginnen als andere und auch dann noch an seiner Präsentation feilen, wenn die anderen schon vor der Glotze hängen.

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Was ist Lampenfieber und was kann man dagegen tun?

Es gibt viele Tipps & Tricks gegen Lampenfieber. Manche wirken, manchmal, manche manchmal nicht und manche gar nicht. Aber die Frage ist doch: Was ist eigentlich Lampenfieber und woher kommt es? Wer das verstanden hat, der kann wirkungsvoll etwas dagegen tun. 

TED-Ed hat ein hervorragendes Video veröffentlicht, das genau diese beiden Fragen beantwortet. Was ist Lampenfieber und wie kann man sich dagegen wehren:

Ausführlichere Informationen finden Sie in dem zugehörigen Artikel „What happens to our brains when we have stage fright: The science of public speaking“.

Ich sehe was, was du nicht siehst

Überzeugend Präsentieren: Ich sehe was, was du nicht siehstNachmittags, halb drei in Deutschland. Es ist hochsommerlich heiß, die Spaghetti Carbonara liegen noch recht schwer im Magen und die Luft scheint still zu stehen. Denkbar schlechte Voraussetzungen, um aufmerksam zu bleiben. Das scheint auch die Vortragende zu bemerken. Gnädig zieht sie alle Jalousien herunter und knippst das Licht aus. Ihre Stimme aus dem Off lullt mich irgendwie ein, während sie ihre Folien durchklickt. Ich meine, aus den Tiefen des Raums leise Schnarchgeräusche zu hören.

Klappe zu, Zuhörer eingeschlafen

Ich kann Ihnen beileibe nicht mehr sagen, was die Kernaussage dieser Präsentation war oder mich gar an die Rednerin erinnern. Wie auch? Ich musste nicht nur gegen akute Schläfrigkeit ankämpfen, ich habe statt Rednerin auch nur eine Schattengestalt sehen können. Und jemanden, den ich nicht sehen kann, finde ich weder spannend noch überzeugend.

In seinem Buch “The naked presenter” warnt Präsentationsexperte Garr Reynolds eindringlich davor, sich im Dunkeln zu verstecken: “For you to make a connection with an audience, they need to be able to see you. Naked means never hiding in the dark. When the audience can actually see your eye movement and read your facial expressions, they will better understand your message. While it may be tempting to turn the lights off to make the slides look better, maintaining light on the presenter must be the priority.”

Ab ins Rampenlicht

Mit moderner Projektionstechnologie sollte natürliches oder künstliches Licht im Vortragsraum normalerweise kein Problem mehr für die Sichtbarkeit der Folien sein. Wenn es aber zum Beispiel aufgrund der speziellen Gegebenheiten im Raum dennoch notwendig ist abzudunkeln, machen Sie einen Kompromiss und dimmen Sie nur teilweise ab oder kümmern Sie sich darum, dass ein Scheinwerfer auf Sie gerichtet wird. Verschwinden Sie aber nie im Dunkeln.

Wenn Sie etwas wichtiges zu sagen haben, müssen Sie der Star Ihrer Präsentation sein. Nicht Ihre Folien oder ein anderes Hilfsmittel. Nur Sie. Denn wenn Ihre Folien Ihnen die Show stehlen, können Sie auch einen talentierten Affen an das Rednerpult stellen. Oder Ihrem Publikum ein kleines Nickerchen gönnen.

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Faule Designer

Ein fauler Designer. Sind Sie auch einer?

Faule Designer erzielen bessere Ergebnisse, weil

  • sie den Stift nicht in die Hand nehmen, bevor sie genau wissen, was sie eigentlich ’rüberbringen wollen.
  • sie keine Folie gestalten, bevor sie sicher sind, dass sie sie auch brauchen.
  • sie erst dann eine weitere Farbe verwenden, wenn es wirklich nicht mit weniger geht.
  • sie erst dann eine andere als die Hausschrift verwenden, wenn sie ganz genau sagen können, warum.

Faule Designer sind bessere Designer, weil sie ihren Kopf einschalten.

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Mit Leidenschaft zum Erfolg

Zwei Geschichten über Leidenschaft:

Markus

Markus hat eine Leidenschaft: Er will Erfolg haben. Dafür tut er alles. Er arbeitet bis spät in die Nacht. Jeden Tag ist er auf der Jagd nach Kunden.

Mit PowerPoint ist er ein Virtuose. Morgen eine Präsentation? Kein Problem. Schnell ein paar Folien zusammengesucht und mit ein paar Effekten angereichert.

Zu erzählen weiß Markus immer genug. Das passt zwar nicht immer zu den Folien. Aber improvisieren kann er gut. Deswegen ist er auch in der Lage, ganz schnell das Gegenteil zu begründen, wenn er merkt, dass den Kunden etwas komisch vorkommt. Präsentationen sind zum Verkaufen da!

Jakob

Jakob hat eine Leidenschaft: Er will die Welt verändern. Dafür tut er alles. Er arbeitet bis spät in die Nacht. Jeden Tag versucht er, Menschen von seiner Idee zu überzeugen.

Beim Präsentieren ist er ein Virtuose. Morgen eine Präsentation? Kein Problem. Er überlegt sich sehr genau, was sein Küchenzuruf ist und wie der rote Faden verläuft.

Zu erzählen weiß Jakob immer genug. Das passt immer genau zum Publikum. Improvisieren kann er auch gut. Deswegen bezieht er das Publikum aktiv mit ein und nimmt seine Antworten ernst. Präsentationen sind zum Erklären da!

Und Sie?

Wollen Sie mit Ihrer Präsentationen nur verkaufen oder erklären? Überreden oder überzeugen? Es sich so einfach machen wie möglich oder Ihrem Publikum? Bloß Erfolg haben oder die Welt verändern?

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Lohnt sich der Aufwand?

Lohnt sich eigentlich der Aufwand, eine Präsentation äußerst sorgfältig vorzubereiten? Nach allen Regeln der Kunst eine Story zu entwickeln? An der Gestaltung zu feilen, bis jedes Bild ein Treffer und die Präsentation wie aus einem Guss wirkt?

Bringt das was? Merkt das jemand? Wie ist das bei einer großen Keynote? Und erst recht in einer typischen Vertriebssituation, wenn man vielleicht sogar nur einem Zuschauer gegenübersitzt?

Apple glaubt: ja, das bringt was.

Ein Wahnsinnsaufwand

In der vergangenen Woche veröffentlichte Apple eine Vorschau auf seine neue Betriebssystemversion „OS X Mountain Lion“. Diesmal nutzten sie nicht eine ihrer legendären Keynotes, um die neuen Features zu erklären.

Stattdessen luden sie einige handverlesene Personen ein, die jeweils eine Einzelpräsentation von Apples Marketingchef, Phil Schiller, bekamen. John Gruber, Autor des Technologie-Blogs Daring Fireball, gehörte dazu. Und das war sein Eindruck der Präsentation:

Schiller has no notes. He is every bit as articulate, precise, and rehearsed as he is for major on-stage events. He knows the slide deck stone cold. It strikes me that I have spoken in front of a thousand people but I’ve never been as well-prepared for a presentation as Schiller is for this one-on-one meeting. (Note to self: I should be that rehearsed.)

This is an awful lot of effort and attention in order to brief what I’m guessing is a list of a dozen or two writers and journalists. It’s Phil Schiller, spending an entire week on the East Coast, repeating this presentation over and over to a series of audiences of one. There was no less effort put into the preparation of this presentation than there would have been if it had been the WWDC keynote address.

Es ist Ihre Entscheidung

Sie bestimmen immer selbst, welchen Eindruck Sie bei Ihrem Publikum hinterlassen wollen, ob es nun aus tausend oder nur einem Zuschauer besteht. Sie bestimmen, wie sorgfältig Sie dem Publikum Ihre Ideen erklären. Und Sie bestimmen, wieviel Mühe Sie sich selbst machen, damit Ihr Publikum keine Mühe hat, Ihre Ideen zu verstehen.

Zu den faszinierenden Dingen meines Jobs gehört, mit welcher Konsequenz meine Kunden diese Fragen für sich beantworten. Es macht einfach Spaß, wenn wir in Workshops die Zeit vergessen, auf der Suche nach immer einfacheren und immer überzeugenderen Erklärungs- und Darstellungsmöglichkeiten, wohlwissend, dass die Kunden meiner Kunden diesen Aufwand zu schätzen wissen.

Und vielleicht ist ja auch Grubers Fazit über die technischen Entwicklungen bei Mountain Lion ein Fazit, das meine Kunden für Ihre eigenen Präsentation schon lange gezogen haben:

The changes and additions in Mountain Lion are in a consistent vein: making things simpler and more obvious, closer to how things should be rather than simply how they always have been.

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Drei Dinge, die wir von Kindern lernen können

Kinder brechen beim Spielen ganz selbstverständlich Regeln, die für Erwachsene nicht selten scheinbar in Stein gemeißelt sind.

1. Das war so nicht gedacht

Meinen Kindern ist es z.B. völlig egal, wozu etwas eigentlich gedacht war. Wenn sie beim Spielen mit Lego einen Löwen brauchen, den sie aber nur von Playmobil haben, nehmen sie eben den. Wenn Sie einen Mantel brauchen, um St. Martin zu spielen, nehmen sie eine Decke und als Pferd den Besenstiel. Die Liste könnte ich endlos fortsetzen.

Nur weil etwas für einen bestimmten Zweck ursprünglich mal gedacht war, heißt das nicht, dass man es nicht auch völlig anders verwenden kann.

2. Gefällt mir nicht

Meinen Kindern ist es auch völlig egal, wie lange sie an etwas gebaut, gemalt oder getüftelt haben. Wenn es ihnen nicht gefällt, dann gefällt es ihnen nicht. Und was ihren Ansprüchen nicht gerecht wird, das wird eben auf Seite gelegt, zerlegt, neu zusammengesetzt, anderweitig verwendet, kurz: einem sinnvolleren Anwendungszweck zugeführt.

Nur weil etwas lange gedauert hat, muss man es nicht behalten. Wenn Sie lange an einer Folie gebastelt haben, das Ergebnis aber nicht überzeugt, dann löschen Sie sie.

3. Dann mach ich’s eben neu

Wenn mal etwas kaputt geht, ärgern sich meine Kinder (wenn überhaupt) kurz und machen sich dann daran, es wieder aufzubauen. Für sie ist der Weg das Ziel. Und jedes Mal lernen sie dabei, verändern ein paar Kleinigkeiten oder bauen gar etwas ganz anderes. Alles hat für sie seine Zeit. Und wenn sie Teile des letzten Projekts für ihr neues Projekt brauchen, dann muss das alte eben dran glauben.

Ob das neue besser wird, wissen sie nicht, aber einen Versuch ist es jedes Mal wert. Stillstand existiert für sie nicht.

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Dr. Michael Gerharz

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