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Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Auf der größten Party der Welt putzt man sich fein heraus. Nicht kleckern, sondern klotzen, ist dort angesagt. Die CES ist die größte Party der Konsumelektronik-Welt, die jedes Jahr Anfang Januar in der Show-Stadt Las Vegas stattfindet.

Einer der größten Partylöwen ist dort Samsung. Natürlich haben auch sie sich mit ihrer Pressekonferenz ganz schön herausgeputzt für diese CES-Party. Hier ist ein kleiner Ausschnitt der Präsentation:

Sieht gar nicht schlecht aus, oder? Aber lange erträgt man es nicht (hier die gesamte Präsentation). Denn was hier glänzt, ist noch lange kein Gold. Aber woran liegt es, dass der erste Eindruck so weit vom zweiten entfernt ist?

Wo soll ich hinschauen?

Ständig ist irgendetwas in Bewegung. Auf der Leinwand funkelt und blinkt es. Ein Bild jagt das andere, alles ist animiert.

Das sieht zwar schicker aus als die übliche PowerPoint-Präsentation, ist aber auf Dauer auch nicht besser als die hereinfliegenden Bullet Points, die wir eigentlich schon vor zehn Jahren hinter uns gelassen hatten. Auf der Leinwand passiert so viel, dass man bisweilen gar nicht recht weiß, wo man hinsehen soll. In diesem Ausschnitt etwa gibt es vier Bereiche, die um die Aufmerksamkeit des Auges buhlen: den Redner, das Produkt mit animierten Bildschirm, die Überschrift und die Bullet Points.

Beispiel aus Samsung CES-Pressekonferenz

Was soll ich mir merken?

Jede ordentliche Präsentation braucht einen Küchenzuruf, den man sich merken kann. Aber wie bringt man Fernseher, Smartphones, Kühlschränke und Laptops unter einen Hut. Samsungs Antwort: Mit einer Phrase, die jede Firma aus jeder Branche zu jeder Zeit über jedes Produkt sagen würde: „Pushing Boundaries“ (dt: „Grenzen verschieben“). Geht es allgemeiner?

Samsungs CES-Motto: Pushing Boundaries

Wie unwohl Samsung sich selbst damit fühlt, erkennt man daran, dass in den einzelnen Abschnitten der Präsentation weitere Merksätze verwendet werden:

Samsung möchte das Leben der Konsumenten einfacher, smarter und angenehmer machen. Geht es allgemeiner?

Samsung „Zukunft der Komsumelektronik“

Samsungs Fernseher verschieben Grenzen durch „Smart Interaction“, „Smart Content“ und „Smart Evolution“. Geht es allgemeiner?

Samsung „Zukunft des Fernsehers“

Erreicht wird das durch die drei Bausteine „Inhalte“, „Dienste“ und „Verbindungen“, die die Zukunft der Konsumelektronik prägen. Geht es allgemeiner?

Samsungs Bausteine für den Fernseher der Zukunft

Was soll ich mir hier eigentlich merken? Auf drei verschiedene Weisen wird hier die „Zukunft der Konsumelektronik“ definiert. Einprägsam ist das nicht.

Ein Funkeln macht noch keinen Diamanten

Vielleicht ist das ja auch der Grund für die allzu opulente visuelle Gestaltung der Präsentation. Die sieht gut aus, keine Frage. Die visuelle Umsetzung des Mottos „Pushing Boundaries“ als Weltraum-Erkundung ist ok. Aber einprägsam ist das alles nicht. Weil es abstrakt (letztlich auch abgedroschen) bleibt, habe ich keinen Bezug zum Motto „Pushing Boundaries“. Und weil die Präsentation viel zu schnell daher kommt und ständig alles in Bewegung ist, habe ich auch keine Zeit, über die Bedeutung nachzudenken.

Für einen echten Party-Star braucht es doch mehr als nur schicke Klamotten.

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Dr. Michael Gerharz

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