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Vortragsangst ist ein Lotse

Vortragsangst in Form von Lampenfieber ist normal, selbst für erfahrene Redner, die top vorbereitet sind. Sie ist Teil des Spiels.

Wer keine Angst hat, der hat auch nichts zu verlieren. Wenn Sie aber immer bloß das sagen, wozu sowieso alle nicken, würden alle viel Zeit sparen, wenn der Vortrag erst gar nicht stattfände.

Das Ziel ist gar nicht, keine Angst zu haben, sondern der Angst etwas entgegenzusetzen. Nämlich den Willen, mit der Präsentation etwas zu erreichen: Mitarbeiter zu inspirieren. Investoren zu überzeugen. Ihr Publikum zu begeistern …

Der Punkt ist: Erst wenn es etwas zu verlieren gibt, gibt es auch etwas zu gewinnen. Erst wenn es die Möglichkeit des Scheiterns gibt, lohnt sich der Aufwand. Es ist per Voraussetzung schwierig.

Was also wollen Sie erreichen? Lohnt es sich?

Wenn es sich lohnt, dann lohnt es auch, gegen das Lampenfieber zu bestehen.

Insofern ist Vortragsangst ein Lotse. Erst wenn Sie Angst spüren, wissen Sie, dass Sie etwas sagen, dass nicht selbstverständlich ist. Erst dann gibt es etwas zu gewinnen, doch stets auch die Möglichkeit, dass es den Zuhörern nicht gefällt.

Lampenfieber ist notwendig, wenn Ihre Präsentation notwendig ist.

Der Puddingbeweis – CreativeMornings mit Andreas Muxel

CreativeMornings Cologne mit Andreas MuxelProbieren geht über Studieren? Das stimmt nicht nur beim Puddingkochen, sagt Andreas Muxel, Professor für Interface/Interaction Design an der Köln International School of Design. Am 29. August hat er bei unserem zweiten CreativeMorning Cologne im Barthonia Showroom über das Thema „Failure“ gesprochen.

Keine Angst vor Fehlern

Klar, wer etwas ausprobiert, läuft Risiko zu scheitern. Aber zum Thema Scheitern hat Muxel eine sehr klare Meinung. Es sei notwendig, um voranzukommen, findet er. Denn wer ausprobiert und dabei scheitert, kommt zu Ergebnissen und Ideen, die er sonst nie gehabt hätte.

„In unserer Gesellschaft wird erwartet, dass wir nicht scheitern,“ sagt Prof. Muxel. „Es wird von uns erwartet, keine Fehler zu machen und ein perfektes Ergebnis zu liefern. Doch in meiner Arbeit waren die Momente, in denen etwas schief ging, genau die, in denen es spannend wurde.“

Sein „Connect“-Projekt ist so ein Fall. 2008 arbeitete Muxel an einer mobilen Skulptur mit metallischen Kugeln, die an Schnüren von der Decke hingen und miteinander verbunden waren. Muxel wollte beobachten, wie sich die verschiedenen Elemente zueinander und miteinander verhielten. Um Verbindungen unkompliziert verändern zu können, hatte er die Verbindungsschnüre mit Magneten versehen. Eines Tages jedoch löste sich ein Magnet, sodass die Schnur wie ein Akrobat hin und her pendelte und die anderen Elemente nicht nur in Schwingung versetzte, sondern sie auch auf völlig willkürliche Weise miteinander verband und wieder losließ. Das fand Andreas so interessant, dass er das gesamte Projekt veränderte. Die Installation wurde ein großer Erfolg und mehrfach ausgezeichnet.

CreativeMornings Cologne: Andreas Muxel

Jedes Scheitern bringt uns ein bisschen näher an die Lösung

„Meistens denken wir zu viel und machen zu wenig,“ sagt Muxel. „Konzepte sind wichtig, aber man kann nicht erst ganz am Ende mit der Umsetzung anfangen. Man muss von Anfang an ausprobieren.“ Denn die Herausforderung bei einem neuen Projekt liege meist nicht darin, den Weg von A nach B zu finden. Viel schwieriger sei es, herauszufinden, was B überhaupt ist. Die Antwort liegt darin, keine Angst vor Experimenten zu haben und dabei auch mal zu scheitern, um eine neue Idee zu bekommen. Deshalb ist Prof. Muxel auch so ein großer Probieren-Fan. Zum Beispiel durch das Bauen von Prototypen. Wie der Staubsaugerbauer James Dyson, der tausende Prototypen bauen musste, bis sein Produkt perfekt war. Jedes Scheitern hat ihn ein kleines bisschen näher an die Lösung gebracht, ein kleines bisschen mehr in die richtige Richtung geschubst. Das beobachtet auch Muxel jeden Tag bei den Projekten seiner Studenten.

Oder um es mit Thomas Edison zu sagen: „I have not failed. I have just found 10.000 ways that won’t work.“

Sie haben unseren letzten CreativeMorning verpasst?

Kein Problem. Hier können Sie sich den kompletten Vortrag mit Andreas Muxel noch einmal ansehen. Unsere nächste Veranstaltung findet übrigens am 26. September in der Malzfabrik in Köln statt. Dann wird Nicolas Lecloux von truefruits unter dem Monatsthema „Color“ sprechen. Mehr Infos hier.

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Dr. Michael Gerharz

Dr. Michael Gerharz