SEARCH

Search

Explore

Blog
Podcast
Free Live Event
Self-Assessment
Manifesto
Book

Work with me

Connect

SUBSCRIBE

Search
Close this search box.

Spannende Geschichte

Dass ich Geschichte in der Schule richtig langweilig fand, lag wohl auch an unserem Lehrer, der uns meist lieber Telekolleg-Sendungen zeigte, als eine ordentliche Stunde vorzubereiten. Dass man geschichtliche Zusammenhänge aber auch so aufbereiten kann, dass es wirklich Spaß macht zuzusehen, zeigt Axel Rudolph mit seiner Diplomarbeit, in der er die Ursachen für den Nahostkonflikt erklärt. Sehr gut gemacht (5 min):

Den besonderen Reiz des Videos machen natürlich die Animationen und Übergänge aus, aber auch aus der Bildersprache kann man einiges für die eigene Präsentation lernen.

Pasted Graphic 2

Sehr überzeugend ist z.B. die konsequente Anwendung des Design-Prinzips Wiederholung. Eingeführt werden die Symbole für die Israeliten (Davidstern) und die Araber (Mondsichel mit Stern) bei der Rückblende ins Jahr 135 n. Chr. Gleichzeitig werden den beiden Bevölkerungsgruppen die Farben blau (Israeliten) und grün (Araber) zugeordnet. Diese beiden Erkennungszeichen werden durchgängig im gesamten Video verwendet, wenn auf die Bevölkerungsgruppen Bezug genommen wird. Andere Beteiligte werden mit schwarzer Farbe bezeichnet.

Sehr wirkungsvoll ist auch, wie immer wieder vom Einzelnen auf das Große geschlossen wird, z.B. wenn sich Zahlen aus Menschensymbolen zusammensetzen oder das Ausmaß der Selbstmordattentate durch explodierente Punkte veranschaulicht wird, die schließlich im Teufelskreis aus Attentat und Vergeltung aufgehen. Das ist erheblich wirkungsvoller, als einfach die Zahl der Opfer oder die Zahl der Anschläge zu nennen.

Letzlich ist aber vielleicht die größte Stärke des Videos, dass es Geschichte zu einer Geschichte macht. Es ist nicht bloß eine Aneinanderreihung von Fakten, sondern es verknüpft die Fakten durch geschickte Übergänge und durch konsequente Verwendung von Symbolik. Auch das ist letztlich Präsentieren auf einer Pobacke.

[gefunden im designtagebuch]

Links zu dem Thema:
Sehenswerte Sprint-Werbung, die auch von einer animierten Story lebt
Animiertes Informationsvideo zu Trusted Computing
Blog von Axel Rudolph 

Wie sieht Sprache aus?

Typography is what language looks like

Typografie ist die Kunst, Schrift so zu gestalten, dass ihr Erscheinungsbild mit dem Inhalt in optimalem Einklang steht. Wenn Sie z.B. Folien gestalten, die die Botschaft Ihres Vortrags optimal unterstützen sollen, dann hilft Ihnen ein Grundverständnis der Typografie dabei, sich aus den Fesseln der allgegenwärtigen Arial- und Times-New-Roman-Langeweile zu befreien und aussagekräftigere Folien zu gestalten, die das Wesentliche betonen.

Einige Anregungen, was mit bewusstem Einsatz von Schrift alles möglich ist, möchte ich Ihnen in Form einiger Video-Tipps geben, in denen ausnahmsweise einmal die Schrift die Hauptrolle spielt, die gerade dadurch aber eine erstaunliche Faszination ausüben.

Das erste Video dreht sich um den Begriff der Typografie selbst und schafft es tatsächlich, die ganze Welt der Typografie in 1:30min zu beschreiben. Diese Art der Schriftanimation nennt man auch „Motion Typography“ oder „Kinetic Typography“.

Die folgenden beiden Videos basieren auf Ausschnitten des Films Im Auftrag des Teufels und eines Sketches des amerikanischen Komikerpaares Abbot & Costello. Die gesprochenen Worte werden auf rasante Art animiert, die einen geradezu an die Worte fesselt.

Vor gut 20 Jahren stellte Prince mit dem Video zu seiner Single Sign ’o‘ the times das erste auf diese Motion-Typography-Weise animierte Musikvideo vor. Sehr sehenswert sind auch diese beiden Videos:

Dieses Video über die amerikanische Außenpolitik macht regen Gebrauch von animierter Sprache und bildhafter Symbolik (über den Inhalt bilden Sie sich aber bitte Ihre eigene Meinung):

Zum Abschluss noch ein Kreativideo zur Schriftart Trebuchet:

Weitere sehenswerte Animationen:
Eine Szene aus dem Film Pulp Fiction.
Musikvideo Are You Gonna Be My Girl?.
Kurzfilm Live Out Loud.

Webseiten zum Thema Typografie:
Typografie.info – Eine Online-Enzyklopädie zum Thema Typografie in Form eines Wikis
typographisches.de – Wissenswertes zum Thema Typografie
fontblog – Deutscher Blog rund um das Thema Schriften
i love typography – Beliebter englischsprachiger Typografie-Blog, sehr schön anzusehen

Weitere Links:
Typography School – Sehr sehenswertes Video über traditionelles Buchstabensetzen
The Machine That Made Us – Beeindruckende Dokumentation über die erste Druckmaschine von Gutenberg
Comic Sans saves the font world – Amüsantes Video, in dem „Comic-Sans-Superman“ die Welt rettet
Design & Typografie – Buchempfehlung mit ganz elementarer Einführung in Typografie

Die vier Prinzipien professionellen Designs

In ihrem hervorragenden Buch Design & Typografie behauptet Robin Williams, jeder könne ein besserer Designer werden, wenn er vier Prinzipien berherzigt: Nähe, Ausrichtung, Wiederholung, Kontrast. Wie einfach es tatsächlich ist, durch Anwendung dieser vier Regeln ein völlig langweiliges Design in ein ansprechendes und interessantes Design zu verwandeln, möchte ich Ihnen an einem Beispiel vorführen, das ich schrittweise anhand der Regeln überarbeite.

Als Ausgangspunkt dient die fiktive Titelfolie eines PowerPoint-Vortrags, die so schlecht ist, dass sie in einem typischen Vortrag nicht weiter auffallen würde – unübersichtlich, chaotisch und hässlich:

Beispiel-Titelfolie: Langweilig und ungeordnet

Zwar lässt sich der Titel gut lesen, aber die übrigen Angaben sind über die Folie verstreut, so dass das Auge nicht weiß, wohin es zuerst blicken soll; man erkennt keine Hierarchie und springt zwischen den einzelnen Elementen hin und her. Mit Williams’ vier Prinzipien lässt sich diese Folie so umwandeln, dass sie übersichtlich, professionell und nett anzusehen ist. Gestalterische Meisterwerke brauchen vielleicht noch etwas mehr Übung. Aber als übersichtlich, professionell und einigermaßen ansprechend sind für die meisten Präsentationen angemessene Ziele.

Gestaltungsprinzip 1: Nähe

Das Gestaltungsprinzip der Nähe besagt, dass Elemente, die inhaltlich zusammengehören, auch räumlich nah angeordnet werden sollen. Bei Pro-/Contra-Argumenten käme niemand auf die Idee, die Argumente wild auf der Folie zu verstreuen. Sobald es aber weniger offensichtlich wird, ist das Prinzip der Nähe für viele nicht vertraut. Das Prinzip macht die logische Struktur der Elementen eines Designs sichtbar. Auf dieser Folie gibt es drei Arten von Informationen: Informationen zum Titel, Informationen zum Vortragenden und Informationen zum Ort. Und tatsächlich, wenn wir als einzige Änderung die räumliche Anordnung der Elemente anpassen, sieht das Layout geordneter aus. Nicht schön, aber ein klein wenig übersichtlicher:

Prinzip Nähe: Räumlich anordnen nach inhaltlicher Zusammengehörigkeit

Gestaltungsprinzip 2: Ausrichtung

Das Gestaltungsprinzip der Ausrichtung besagt, dass kein Element auf einer Seite willkürlich angeordnet werden soll. Durch eine einheitliche Ausrichtung der Elemente verstärken Sie deren Zusammengehörigkeit. Gerade wenn es um Überschriften und Titel geht, wird sehr oft eine zentrierte Ausrichtunge gewählt, sie ist aber nicht die Wirkungsvollste. Zwar ist Symmetrie ein naheliegendes Formprinzip, es wirkt aber auch schnell langweilig und förmlich. Wenn Sie eine links- oder rechtsbündige Ausrichtung wählen, wirkt das Design noch aufgeräumter, weil Sie eine unsichtbare Verbindunglinie erzeugen, die die Zusammengehörigkeit, in anderen Worten die Einheit des Designs verstärkt:

Prinzip Ausrichtung: Elemente nicht willkürlich anordnen

Gestaltungsprinzip 3: Wiederholung

Das Gestaltungsprinzip der Wiederholung besagt, dass bestimmte Gestaltungselemente innerhalb eines Designs wiederholt werden sollen. Wiederholung stärkt den Wiedererkennungswert eines Designs. Durch wiederkehrende Elemente wie z.B. gleiche Schriften, Farben, Betonungen etc., findet sich das Auge leichter zurecht, der Aufbau des Designs wird strukturierter. Wenn Sie Abteilung A auf einer Folie grün kennzeichnen, sollten Sie dabei bleiben, solange es keinen starken Grund für eine andere Farbe gibt. Besonders hilfreich ist das Prinzip natürlich bei größeren Dokumenten, einmal gelerntes bleibt über viele Folien hinweg verständlich. Wenn sich über sämtliche Folien eines Vortrags hinweg bestimmte Gestaltungselemente, etwa zur Betonung, wiederholen, kann sich der Betrachter schneller orientieren. Aber auch auf einer einzelnen Folie lässt sich die Wirkung durch Wiederholung erkennen. Wenn wir die wichtigsten Informationen hervorheben, dann tun wir das auf stets gleiche Weise und wählen nicht jedesmal eine neue Schriftgröße und -farbe etc.:

Prinzip Wiederholung: Wiederholungen stärken die Einheit eines Designs

Gestaltungsprinzip 4: Kontrast

Das Gestaltungsprinzip des Kontrasts besagt, dass sich zwei Elemente, die sich nicht gleichen, deutlich unterscheiden sollen. Mit anderen Worten: Sei kein Frosch! Die deutliche Betonung wichtiger Elemente macht ein Design interessanter und weckt somit die Bereitschaft, genauer hinzuschauen. Es hilft auch bei der Strukturierung der Informationen, indem wichtige von unwichtigeren Inhalten besser getrennt werden und so eine klare Hierarchie vorgegeben wird, in der die Informationen zu betrachten sind. Wenn wir die Schriftunterschiede vergrößern und Farbe zur Erhöhung des Kontrastes einführen, wirkt die Folie noch einmal übersichtlicher, professioneller und ansprechender:

Prinzip Kontrast: Kontraste machen ein Design interessanter

Vier einfache Gestaltungsprinzipien für Design, die die Wirkung einer Folie drastisch erhöhen und sie erheblich übersichtlicher machen, ohne dass eine einzige Informationen gestrichen worden wäre. Dazu gehört keine Zauberei, sondern einfach ein bisschen Sorgfalt bei der Anwendung der vier Prinzipien und ein wenig Mut bei deren Umsetzung: Sei kein Frosch. Probieren Sie einfach einmal ein bisschen aus. Sie werden sehen, welch erstaunliche Wirkung Sie mit ganz einfachen Mitteln erzielen, wenn Sie sich nur trauen. Haben Sie keine Angst vor Freiflächen, oft sind es gerade die (bewusst) ungenutzten Flächen, die ein Design interessant machen. Und schließlich: Die Prinzipien schränken die Kreativität nicht ein, sondern geben ihr ein geordnete Fläche. Durch Anwendung derselben vier Prinzipien kommt zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen. Hier sind nur ganz wenige der unzähligen möglichen Layouts:

Fertiges Beispiel 1: Andere Schrift und kleine SymboleFertiges Besipiel 2: Rechtsbündig
Fertiges Besipiel 3: Kontrast durch zweifarbigen HintergrundFertiges Besipiel 4: Auch Serifenschriften können funktionieren

Design für Nicht-Designer

Buchcover: Robin Williams – Design und Typografie

Jeder ist ein Designer, zumindest wenn er schon einmal einen Flyer, eine Visitenkarte, eine Einladung, einen Bericht, Folien für einen Vortrag oder was auch immer entworfen hat. Die meisten verlassen sich dabei jedoch auf ihr Bauchgefühl und haben eine eher vage Vorstellung von „das sieht gut aus“ oder „das sieht nicht gut aus“. Das wird sich ändern, wenn Sie „Design & Typografie“ von Robin Williams lesen.

Die Kernaussage des hervorragenden Buches lautet: Design ist einfach und jeder – wirklich jeder – kann wirkungsvolle, optisch ansprechende Designs entwerfen. Und tatsächlich, während man das Buch liest, fühlt man sich, als könne man gleich loslegen mit der Designer-Karriere. Der Autorin gelingt es, in sehr einfacher Sprache die wichtigsten Grundsätze professionellen Designs zu erläutern und anhand anschaulicher, weil alltäglicher Beispiele verständlich zu machen. Durch die zahlreichen Beispiele erhält man zugleich viele Anregungen, wie man die Empfehlungen für die eigene Arbeit nutzen kann.

Im Wesentlichen reduziert Robin Williams erfolgreiches Design auf vier Grundprinzipien: Nähe, Ausrichtung, Wiederholung und Kontrast, die sie ausführlich erläutert. Daneben gibt es einen kleinen Exkurs in die Typografie, um Schriften bewusster und zielgerichteter auswählen und einsetzen zu können. Zahlreiche kleinere und größere Tricks und Kniffe runden das Buch ab. Ein Ratschlag bleibt dabei in besonderer Erinnerung: Sei kein Frosch, sei mutig!

Natürlich werden Sie nicht über Nacht zum Profi-Designer, nur weil Sie dieses Buch gelesen haben. Aber Sie werden die Welt mit anderen Augen betrachten, weil Sie verstehen und benennen können, was Sie täglich sehen; in Zeitschriften, auf Plakaten, auf Folien usw. Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, werden Sie in der Lage sein zu sagen: „das sieht gut aus, weil…“ oder „das sieht nicht gut aus, weil…“ Das wichtigste dabei: Sie können das auch über Ihre eigenen Entwürfe sagen. Und wenn Sie einmal begonnen haben, durch diese Brille zu schauen, werden Sie kaum einen Weg zurückfinden, sondern nach mehr verlangen. Einen besseren Einstieg als dieses Buch werden Sie schwer finden.

Übrigens: Das Buch ist die Übersetzung der dritten Auflage des englischen Bestsellers „The Non-Designer’s Design Book“, das nun erstmals in Farbe erschienen ist.

Links zu dem Buch:
Leseprobe auf der Webseite des Verlags
Homepage von Robin Williams

Keine Entschuldigung mehr für schlechte Folien

Garr Reynolds’ exzellentes Buch „Presentation Zen“ gibt es jetzt auch auf Deutsch. Eine Pflichtlektüre für jeden, der ernsthaft Folien gestalten möchte.
Buchcover

Presentation Zen ist mehr als nur ein Ratgeber über professionelles Foliendesign. Das Buch basiert auf Reynolds’ Präsentations-Philosophie, die deutlich von Zen-Einflüssen geprägt ist. Die Zen-Philosophie handelt von Reinheit und von Eleganz, die sichtbar werden, wenn etwas auf das Wesentliche reduziert wird. Diese Reinheit meint Reynolds, wenn er oft von “Simplicity” spricht, von Betonung durch Reduktion. Dabei geht es nicht darum, Inhalte zu banalisieren, sondern sie auf den Punkt zu bringen und dadurch in Ihrer Reinheit erstrahlen zu lassen. Bei Reynolds klingt das so:

Design bedeutet, auf Überflüssiges zu verzichten und das Bedeutungsvolle hinzuzufügen.

Wie man das schafft und am Ende kraftvolle (und schön anzuschauende) Folien erhält, lehrt dieses Buch. Es zeigt viele, viele Beispiele ausgezeichneten Foliendesigns und erklärt für jeden Laien verständlich die grundlegenden Tricks professioneller Designer. Einen großen Stellenwert nehmen auch die zahlreichen Tipps abseits der eigentlichen Arbeit an den Folien ein. Zu seinen wichtigsten Botschaften gehört, eine Präsentation zunächst analog vorzubereiten, also mit Stift und Papier, bevor die Arbeit am Rechner beginnt.

Ein absolut empfehlenswertes Buch, das seit seinem Erscheinen Anfang des Jahres blitzartig zum weltweiten Standardwerk über Foliendesign geworden ist. Das Buch ist die Quintessenz aus Garr Reynolds’ gleichnamigem Blog.

Links zu dem Buch:
Garr Reynolds’ Blog Presentation Zen
Präsentation von Garr Reynolds bei Google

Kennedy und die Folien

Beispielfolie aus der Lehrer-Online-Unterrichtsreihe zu Kennedys Antrittsrede

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Sie eigentlich Folien für Ihre Vorträge erstellen? Ich bekomme darauf z.B. folgendes zu hören: „das ist bei uns so üblich“, „das macht jeder so“, „der Chef will es so“. Offenbar ist PowerPoint heute so verbreitet, dass Folien gar nicht mehr hinterfragt werden.

Der Auslöser meiner Frage ist eine Präsentation, auf die Timo Off von Geistesblitz mich aufmerksam gemacht hat. Die Präsentation dient Lehrern als Auftakt einer Unterrichtsreihe über die Antrittsrede von John F. Kennedy und ist auf der Webseite lehrer-online verfügbar. Es ist schon fast ironisch, dass diese uninspirierte Präsentation ausgerechnet Kennedys großartige Rede behandelt, der damals ja ganz ohne Folien auskam.

Beispielfolie aus der Lehrer-Online-Unterrichtsreihe zu Kennedys Antrittsrede

Wozu dienen die Folien dieses Lehrervortrags? Sie enthalten im Wesentlichen Faktenwissen, das den Schülern als sog. Vorentlastung mit auf den Weg gegeben werden soll, bevor sie Kennedys Rede anaylsieren. Aber unterstützen die Folien das in irgendeiner Weise?

Natürlich enthalten sie die relevanten Fakten; aber ein Mehrwert gegenüber einem Handout, das gemeinsam besprochen wird, oder gegenüber einem Tafelbild, das die Informationen in angemessenem Tempo entwickelt und das die Schüler in ihre Hefte übertragen, ist zumindest zweifelhaft. Solche Textfolien sind sogar häufig eher kontraproduktiv.

Die entscheidende Frage lautet denn auch: Ist es überhaupt nötig, den Inhalt dieser Folien in ein PowerPoint-Korsett zu pressen? Ich bin mir da nicht so sicher. Aber wenn man es denn unbedingt möchte, dann können Folien auf einer ganz anderen Ebene das Verständnis der Schüler stärken.

Mit reinen Fakten ist es kaum möglich, die emotionale Bedeutung von Kennedys Rede im Speziellen und den amerikanischen Antrittsreden im Allgemeinen zu veranschaulichen. Aber gerade das ist die Stärke von Folien: eine wirkungsvolle Bildersprache. Um zu zeigen, was möglich wäre, habe ich 4 Folien aus dem Vortrag radikal überarbeitet, dabei den Text fast völlig eliminiert und passende Bilder eingefügt. Wenn der Lehrer hierzu eine fesselnde Geschichte über die Bedrohungen und Unsicherheiten der damaligen Generation erzählt, dann kann er die Schüler darin unterstützen, ein Gefühl für die Tragweite von Kennedys Rede in ihrem historischen Kontext zu bekommen.

Genau dazu sind Folien nämlich da: das Verständnis der Zuhörer zu unterstützen und die Kernaussagen einprägsamer zu machen. Diese Antwort höre ich übrigens erstaunlich selten auf die Frage „Warum Folien?“

Beispielfolie aus der Lehrer-Online-Unterrichtsreihe zu Kennedys AntrittsredeVerbesserungsvorschlag zur Lehrer-Online-Unterrichtsreihe zu Kennedys Antrittsrede
Beispielfolie aus der Lehrer-Online-Unterrichtsreihe zu Kennedys AntrittsredeVerbesserungsvorschlag zur Lehrer-Online-Unterrichtsreihe zu Kennedys Antrittsrede
Beispielfolie aus der Lehrer-Online-Unterrichtsreihe zu Kennedys AntrittsredeVerbesserungsvorschlag zur Lehrer-Online-Unterrichtsreihe zu Kennedys Antrittsrede
Beispielfolie aus der Lehrer-Online-Unterrichtsreihe zu Kennedys AntrittsredeVerbesserungsvorschlag zur Lehrer-Online-Unterrichtsreihe zu Kennedys Antrittsrede

Links zu dem Thema:
Wie albern Kennedys Rede mit Folien wäre: 1, 2, 3, 4
Zahlen oder Bilder?

Das Vorher-Nachher-Magazin

Logo des Before&After-Magazins

Zu den beliebtesten Inhalten dieses Blogs zählen die Vorher-Nachher-Beispiele. Wer noch mehr davon sucht oder einfach diese Art zu Lernen mag, der sollte unbedingt einmal einen Blick in das Online-Magazin Before&After werfen.

Das englische Magazin richtet sich an Design-Laien, Menschen also, die etwas designen müssen, obwohl sie es nicht gelernt haben. Jeder PDF-Artikel widmet sich einem speziellen Design-Thema, neben vielen anderen auch zur Präsentationsgestaltung, und gibt dazu anschauliche Tipps, häufig – aber nicht immer – anhand von Vorher-Nachher-Beispielen. Die Artikel sind angenehm kurz und dabei in einfacher Sprache erklärt, so dass sie ein Laie jederzeit verstehen kann. Die größte Stärke der Artikel ist aber ihre konsequente visuelle Ausrichtung, alles wird anhand von praktischen Beispielen erläutert. Sehr hilfreich ist auch die Übersicht über sämtliche verwendeten Ressourcen (Schriften, Farben etc.) am Artikelende.

Ein Abo des Magazins kostet 24$ und gilt für 32 PDF-Artikel, bei dem aktuellen Dollarkurs ein absolutes Schnäppchen. Wer lieber erst einmal reinschnuppern möchte, der kann sich auf der Homepage einige Probeartikel kostenfrei herunterladen oder einzelne Artikel bei iStockphoto für 2-3 Credits erwerben. Mein Fazit: Absolut empfehlenswert.
Artikel 631 des Before&After-Magazins: Design Simple PresentationsArtikel 646 des Before&After-Magazins: Our Color WheelArtikel 668 des Before&After-Magazins: Picture Your Presentation

Sind Gesetze trocken?

Sind Gesetze trocken?

Vorträge, die sich mit rechtlichen Rahmenbedingungen beschäftigen, stehen nicht gerade im Ruf, besonders spritzig zu sein. Die Materie ist nun mal trocken, da kann man nicht viel machen. Oder doch?

Wer sagt denn eigentlich, dass Vorträge zu rechtlichen Themen nicht durch Bilder aufgelockert werden dürfen? Verliert man dadurch die Vollständigkeit der Aussagen? Im Gegenteil, man hat aufmerksamere Zuhörer, weil sie von den Bildern angesprochen werden und nicht beim Vorlesen der Texte abschalten. Wer aufmerksam zuhört, der nimmt auch mehr auf.

Was bereits mit wenig Aufwand möglich ist, möchte ich an einem Beispiel aus dem gestrigen Artikel über die Konferenz zur Auswirkung der Windenergie auf Vögel und Fledermäuse veranschaulichen. Ein Mitarbeiter der Landschaftsarchitekten Gutschker-Dongus (die unabhängig davon übrigens sehr schöne Landschaften gestalten) hielt dort einen Vortrag über die regionale Raumordnungsplanung.

Als auffälligste Änderung habe ich zur Unterstützung der Aussagen bei istockphoto passende Bilder gesucht, die einen emotionalen Zugang zu dem eigentlich trockenen Thema ermöglichen. Daneben habe ich zur Veranschaulichung der Planungsebenen auf der zweiten Beispielfolie die Texte vollständig gestrichen und durch eine Karte ersetzt, an der man die Planungsebenen anschaulich erläutern kann. Außerdem habe ich den Folienhintergrund etwas entschärft und weitgehend auf die Überschriften verzichtet. Auf der dritten Beispielfolie gab es z.B. vier Überschriften, bevor der eigentliche Inhalt folgt.

Wenn Sie beide Versionen vergleichen, welche Version wirkt lebendiger? Wo prägt sich der Inhalt besser ein?

Beispielfolie 1Verbesserung 1: Familie im Grünen
Beispielfolie 2Verbesserung 2: Deutschlandkarte
Beispielfolie 3Verbesserung 3: Windrad im Grünen
Beispielfolie 4Verbesserung 4: Paragraphenzeichen mit zwei Stichpunkten

Verwandte Artikel:
Zahlen oder Bilder?
Noch eine Cola, bitte
Lästern kann jeder

Spread the Word

Picture of Dr. Michael Gerharz

Dr. Michael Gerharz