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Es wird unbequem

Er ist ein Mensch wie Sie und ich. Glaubt an seine Sache und ist ziemlich gut darin. Er hat fix studiert und ist bei seinen Kollegen angesehen. Seine Leidenschaft für Papierflieger macht ihn auf eigenartige Weise liebenswert. Manchmal stellt er unbequeme Fragen.

Seine neue Projektidee geht ihm nicht aus dem Kopf.

Die haben ihm gesagt, das könne nicht funktionieren. Hätten sie schließlich schon immer anders gemacht. Und ob er denn überhaupt die Risiken mal durchgerechnet habe. Da werde er schon sehen.

Er rechnete. Die Ergebnisse überzeugten ihn, doch nicht die anderen. Er durfte seine Idee vortragen. Sie saßen alle da, aber seine Argumente bewirkten nichts. Weitermachen wie bisher. Einordnen in’s Glied.

Aber er kann nicht. Er weiß, dass er recht hat. Aber wie bringt er sie zum Zuhören? Wie zum Verstehen?

Die Kritiker sagen: „Das kannst du so nicht machen.“ Was, wenn sie recht haben? Er fühlt sich unwohl. Auch weil er weiß, dass er sie nicht mit ihren Mitteln überzeugen kann. Er muss die Komfortzone, die für ihn schon lange keinen Komfort mehr bietet, verlassen.

Deswegen ändert er die Spielregeln. Er hört auf seine Bauchgefühl, spielt nicht mehr nach ihren, sondern nach seinen Regeln.

Und auf einmal wird es den anderen unbequem. Die ersten zweifeln, weitere folgen. So hatten sie das noch gar nicht gesehen. Was wenn es risikanter ist, am Alten festzuhalten statt dem Neuen zu folgen? Vielleicht hat er recht?

Natürlich hat er recht. Aber erst in dem Moment, in dem er an sich selbst glaubt; in dem Moment, in dem er sich löst von den Zweifeln der anderen und sein Herz sprechen lässt, fällt der Widerstand in sich zusammen. Jetzt sehen es auch die anderen. Die, die sich ein Leben außerhalb der alten Regeln gar nicht vorstellen konnten. 

Dafür hat er viel riskiert. Eigentlich steht er nicht gern im Mittelpunkt. Aber da er an seine Sache glaubt, fest glaubt, musste er sich selbst verändern – und dadurch seine Welt.

Und jetzt? Jetzt haben sie ein neues System. Bis wieder einer ausbricht.

Nicht jeder möchte die Welt verändern. Aber wenn Sie es wollen, dann glauben Sie ja nicht, Sie könnten es, indem Sie sich immer an die Regeln halten. Ein Handy ohne Tasten? Bücher bestellen im Internet? Fußball ohne Stürmer? Präsentationen ohne PowerPoint? Was war nicht schon alles undenkbar.

Sie glauben an Ihre Sache? Dann brechen Sie die Regeln und überzeugen Sie andere davon. Das gelingt niemals mit den typischen PowerPoints, sondern erst, wenn Sie ausscheren, aus Ihrem Herzen sprechen und die Regeln brechen. Dann bewegen Sie die anderen.

Bewegen Sie etwas.

Bewegen Sie sich.

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