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Ist das nicht normal?

Das ist doch ein ganz normaler Typ. Genau – und deswegen faszinierend.

Viele Comedians sind gar nicht lustig. Ricky Gervais ist es. Seit er die britische Vorlage zu Stromberg erfand und die Hauptrolle darin spielte, zählt er zu den beliebtesten englisch-sprachigen Comedians. Was macht er anders?

Being honest is what counts. Trying to make the ordinary extra-ordinary is so much better than starting with the extra-ordinary. Because it doesn’t really connect.

[…]

If something is real for one person, it touches their life. I think as a creator and a director it’s your job to make an audience as excited and fascinated about a subject as you are. And real life does that.

Als Vortragender müssen Sie nicht immer lustig sein, aber es ist Ihr Job, Ihr Publikum so von Ihrem Thema zu begeistern und zu faszinieren wie Sie es selbst sind. Das bedeutet insbesondere:

  1. Sind Sie selbst nicht von Ihrer Idee fasziniert, können Sie von Ihrem Publikum keine Faszination erwarten.
  2. Geschichten aus dem Leben faszinieren Menschen.
  3. Menschen faszinieren Menschen.
  4. Das normale Leben ist viel faszinierender als Sie denken.
  5. Wer im normalen Leben nichts faszinierendes findet, schaut nicht genau genug hin.
  6. Ideen, die Menschen faszinieren, haben etwas mit ihrem Leben zu tun.
  7. Wer Wow-Effekte sucht, der hat entweder nicht genau genug hingesehen oder eine Idee, die nichts mit dem Leben der Menschen im Publikum zu tun hat.
  8. Wenn Menschen erkennen, was eine Idee mit ihrem Leben zu tun hat, haben sie einen Aha-Effekt.
  9. Aha-Effekte sind stärker als Wow-Effekte.
  10. Das normale Leben erzeugt Aha-Effekte.

[Foto: Redfishingboat/flickr.com]

Was meinen Sie eigentlich mit begeistern?

Worüber sollen die Menschen nach Ihrem Vortrag reden? Über Sie oder über Ihre Sache?

„Also wie Sie die Menschen immer in Ihren Bann ziehen. Und wo Sie immer diese witzigen Bilder hernehmen? Faszinierend!“ Das Lob nach dem Vortrag hätte nicht überschwänglicher sein können.

Und morgen? Alltag!

Sie hat kein Mensch für Ihren Vortrag gelobt – obwohl Sie genau so dynamisch die ganze Bühne genutzt haben und genauso eindringlich mal laut und schnell, mal leise und nachdenklich gesprochen haben. Und das ist gut so.

Dafür blieb nämlich keine Zeit. Zu beschäftigt waren die Zuhörer damit, noch mehr über Ihre Idee zu erfahren und darüber zu diskutieren. Sie haben Fragen provoziert und die Menschen zum Nachdenken angeregt. Die Gespräche nach Ihrem Vortrag drehten sich nicht um Sie, sondern um Ihre Sache.

Sie hatten nicht nur eine tolle Show, sondern eine tolle Story. Nicht nur einen Wow-, sondern einen Aha-Effekt.

Sie haben den Alltag verändert. 

Entfachen Sie nicht Begeisterung für sich oder die Technik. Begeistern Sie die Menschen für Ihre Sache.

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Tierisch überzeugend

Entfacht mit Präsentationen ein Feuer, Raphael Witte, Tierarztberater und Inhaber von Ruhmservice Consulting

Impfen, Operieren, Zahnstein entfernen – der Alltag eines Tierarztes ist von recht handfesten Dingen geprägt. Gut verkaufen können muss er sich jedoch auch, um auf dem Markt zu bestehen. Dabei hilft ihm Raphael Witte mit seiner Firma Ruhmservice Consulting für veterinärmedizinisches Praxismanagement. Doch wie macht Raphael Witte seinen Kunden unbeliebte Themen wie Personalplanung, Marketing oder Prozessoptimierung schmackhaft? Mit unserer Hilfe hat er einen überzeugenden Ansatz entwickelt. Im Interview mit Anne Knauer berichtet er über die Zusammenarbeit. Lesen Sie hier einen Auszug oder laden Sie sich das vollständige Interview herunter.

Sie beraten Tierärzte. Warum?

Wissen Sie, Tierärzte in Deutschland sind fachlich-medizinisch hervorragend ausgebildet, aber sie gehen manchmal erschreckend laienhaft mit betriebswirtschaftlichen Themen um. Eigentlich ist das ganz logisch, ein Tierarzt studiert Veterinärmedizin, weil er gerne am Behandlungstisch steht, nicht, weil er gerne über betriebswirtschaftlichen Planungen sitzt. Hinzu kommt, dass Tierärzte in Deutschland oft 60 bis 80 Stunden pro Woche arbeiten. Da bleiben die strategische Planung zur Praxisentwicklung und Marketing manchmal auf der Strecke.

Wie helfen Sie Ihren Kunden dabei?

Ich und mein Team analysieren sehr genau Stärken und Schwächen der Praxis. Wir schlagen eine sinnvolle strategische Positionierung vor und wie sie erreicht werden kann. Besonders die kommunikativen Aspekte der Praxisführung – kurz gesagt, die Vermittlung von Informationen – werden unterschätzt. Tierärzte bieten aber eine immaterielle Dienstleistung an, nichts, was sie ins Schaufenster stellen können.

Wie jeder andere Berater müssen Sie Ihre Kunden erst einmal auf sich aufmerksam machen. Wie wichtig sind Ihre Präsentationen dabei?

Ich muss Tierärzte dazu bringen, sich mit Themen zu beschäftigen, die zwar für ihre Praxis wichtig sind, für die sie sich aber eigentlich nicht interessieren. Mit guten Präsentationen kann ich ein Feuer entfachen. Wer abends nach einem langen Arbeitstag auch noch zu einer Vortragsveranstaltung geht, dem muss ich mein Thema unterhaltsam und spannend nahebringen. Sonst ist nach der Präsentation nichts hängengeblieben. Präsentationen, die von oben bis unten vollgeschrieben sind mit vielen Brandingelementen finde ich ganz furchtbar.

Wie genau hat der Präsentationscoach Dr. Gerharz Sie unterstützt?

Im Herbst 2012 habe ich eine bundesweite Vortragsreihe gehalten. Dafür wollte ich an meinen Präsentationen arbeiten. Besonders ein einheitliches Erscheinungsbild und eine starke Bildsprache waren mir wichtig. Ich wollte, dass meine Zuhörer bei meinen Präsentationen meine Marke wiedererkennen: „Aha: Ruhmservice!“ Michael Gerharz hat dann mit mir an zwei Dingen gearbeitet. Erstens haben wir eine Präsentationsvorlage entwickelt, die mir eine hohe Wiedererkennbarkeit bringt. Anders als Sie es vielleicht von vielen PowerPoint-Vorlagen kennen, hilft mir meine Vorlage mittels Storytelling außerdem, einen roten Faden zu spannen, der sich durch die Präsentation zieht. Zweitens haben wir ein Drehbuch für die Vortragsreihe erstellt. Gemeinsam haben wir uns überlegt, welche Themen ich vorstellen will und was bei meinem Publikum hängenbleiben soll.

Wie kommt das bei Ihrem Publikum an?

Meine Präsentationen sehen jetzt nicht nur professioneller aus, sie sind auch unterhaltsamer. Aber Menschen geben nicht gerne zu, dass sie sich von etwas Emotionalem haben überzeugen lassen. Dennoch merke ich ja am Verhalten der Menschen, dass sie begeistert sind. Und neulich habe ich auf einer Veranstaltung das direkte Feedback bekommen, dass meine Präsentationen doch „sehr unterhaltsam“ seien. Ich glaube, dass Ruhmservice so erfolgreich ist, weil wir uns bei dem unbeliebten Thema Betriebswirtschaft so wohltuend von der Konkurrenz absetzen.

Dr. Gerharz ist gewiss ein Laie auf dem Gebiet des Veterinärmanagements. Wie hat er Sie trotzdem passgenau beraten können?

Als ich mich zum ersten Mal mit Herrn Gerharz zusammengesetzt habe, war ich erstaunt, wie aufmerksam er zuhörte und wie wenige Notizen er sich machte. Als er mir dann das Drehbuch zuschickte, war ich sehr beeindruckt. Er hatte alles verstanden. Natürlich musste sich Herr Gerharz in mein Thema eindenken. Deshalb war unser zweites Treffen sogar noch viel besser als das erste. Aber jetzt, wo er meine Thematik und meinen Markt besser kennt, können wir in der Zukunft noch viel produktiver zusammenarbeiten.

Das Interview führte Anne Knauer. Laden Sie hier das vollständige Interview.

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Auf der Expedition

Wenn Sie etwas zu sagen haben, dann möchte Ihr Publikum etwas von Ihnen lernen. Wie von einem guten Führer auf einer Expedition durch unbekanntes Terrain. Es folgt Ihnen vertrauensvoll, wenn:

  • Sie selbstbewusst voranschreiten und selbst auf undurchsichtigen Wegen zeigen, dass Sie den klaren Blick auf’s Ziel behalten.
  • Sie Ihr Publikum auf die kleinen wundervollen Details entlang des Wegrandes aufmerksam machen und begeistern.

Es wird zweifeln, wenn Sie

  • selbst umherirren und auf undurchsichtigen Wegen undurchsichtige Richtungen wählen.
  • über das, was Ihre Begleiter sowieso mit eigenen Augen sehen, hinaus nichts wesentliches hinzuzufügen haben.

Wenn Sie etwas zu sagen haben, dann seien Sie ein guter Expeditions-Führer.

Sind Vorlesungen überflüssig?

Fast alle Vorlesungen, die Sie während Ihres Studiums gehört haben, waren überflüssig. Warum? Weil der Dozent reines Buchwissen vermittelt hat.

Wir leben aber nicht mehr im Mittelalter, in dem Bücher teuer oder gar nicht vorhanden waren. Bücher sind heute billig, Vorlesungs-Skripte oft kostenlos. Höchste Zeit also, um in Vorlesungen statt Wissen Verstand zu lehren. Hier ein paar Anregungen für Professoren:

  • Es ist nicht Ihre Aufgabe, Fakten zu lehren (die stehen in Büchern), sondern Begeisterung zu wecken (die steht nicht in Büchern).
  • Es ist nicht Ihre Aufgabe, Antworten zu geben (die kann man nachlesen), sondern Fragen zu stellen (damit die Studenten die Herausforderungen Ihres Faches erkennen).
  • Es ist nicht Ihre Aufgabe, Lösungen zu präsentieren (die findet man bald bei Google), sondern anzuspornen, nach besseren Lösungen zu suchen.
  • Es ist nicht Ihre Aufgabe, mit Folien, die Sie nicht einmal selbst gemacht haben, zu langweilen, sondern aus Ihrer Erfahrung Geschichten zu erzählen, die zeigen, was die Fakten aus den Büchern mit der Realität zu tun haben.

Vorlesungen sind nicht überflüssig, aber wir brauchen eine gründliche Erneuerung, die unserer heutigen Zeit gerecht wird.

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Wer bin ich eigentlich?

Das ist doch nur ein Prototyp.
Das ist doch nur ein Probevortrag.
Das ist doch nur ein internes Meeting.
Das ist doch nur die Gliederungsfolie.
Das ist doch nur eine Zusammenfassung.
Das ist doch nur ein Zwischenbericht.
Das ist doch nur eine vorläufige Version.

Und wann genau fangen Sie an, die Sache richtig zu machen? Na klar, man kann nicht alles auf einmal machen und niemand erwartet nach einer Woche schon perfekte Ergebnisse. Aber heißt das gleich, dass Sie nicht auch mit den Zwischenschritten begeistern können? Alles was Sie sagen (oder sonstwie liefern), prägt den Eindruck, den Ihre Kunden (oder Kollegen) von Ihnen gewinnen.

Wie wäre es, dabei mit einer außergewöhnlich sorgfältigen Lieferung zu begeistern, statt sich von vorneherein dafür zu entschuldigen, dass man etwas “noch nicht richtig” gemacht habe, weil es ja “nur der Zwischenbericht” sei? Und wenn Sie das einmal schaffen, was spricht dagegen, es wieder und wieder zu tun?

Mit den Worten von Dirigent Benjamin Zander in seinem faszinierenden TED-Vortrag:

Wer bin ich eigentlich, dass ihre Augen nicht leuchten?

18 Minuten für die großartigsten Ideen dieser Welt

TED - Ideas worth spreading

Die besten Ideen dieser Welt verbreiten! Das ist die Idee von TED. TED ist eine bemerkenswerte Konferenz, die jedes Jahr im Frühling 50 herausragende Persönlichkeiten einlädt, um den “Vortrag Ihres Lebens” zu halten und ihre großartigsten Ideen zu präsentieren. Sie haben dafür 18 Minuten Zeit, 18 Minuten für die großartigsten Ideen dieser Welt.

Es ist ein Glücksfall, dass die TED-Organisatoren sich entschieden haben, die besten Vorträge öffentlich zugänglich zu machen. So eröffnet sich auch all denjenigen, die diese faszinierende Konferenz nicht besuchen können, dieser Quell an Inspiration und Einsichten über unsere Welt.

J. J. Abrams präsentiert bei TEDMajora Carter präsentiert bei TEDHans Rosling präsentiert bei TED
Sehenswerte TED-Vorträge: J.J. Abrams über die Faszination des Geheimnisvollen, Majora Carter über ihre Vision einer lebenswerten Bronx, Hans Rosling über die Verteilung der Armut in der Welt

Nehmen Sie sich doch ein wenig Zeit und stöbern Sie in den Archiven von TED. Es wird sich lohnen, nicht nur wegen der großartigen Ideen, sondern auch wegen der Anregungen, die Sie für Ihre eigenen Präsentationen mitnehmen können. Sie werden überrascht sein, wie man ganz ohne PowerPoint mit einem einfachen Karton die Fantasie anregen kann, wie man mit Leidenschaft und bewegenden Geschichten Emotionen hervorruft, und wie mitreißend Statistiken präsentiert werden können.

Als ersten Appetitanreger empfehle ich Ihnen diese Präsentation von Lawrence Lessig, dem Gründer der Creative-Commons-Bewegung. Er hat nicht nur eine wichtige Botschaft zu erzählen, er hat auch eine ganz eigene, faszinierende Art zu präsentieren geprägt:

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Picture of Dr. Michael Gerharz

Dr. Michael Gerharz